Die ehemalige Spielhalle an der Straße Kirchhof steht zum Verkauf.

© Jörg Heckenkamp

Am Werner Kirchhof: Wohn- und Geschäftshaus aus dem 19. Jahrhundert steht zum Verkauf

rnImmobilien

Seit vielen Jahren steht das Wohn- und Geschäftshaus am Kirchhof 18 leer - abgesehen von der ein oder anderen provisorischen Nutzung. Nun könnte aber Bewegung in die Sache kommen.

Werne

, 25.02.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Wohn- und Geschäftshaus am Kirchhof 18 gehört zu den Dauer-Leerständen in der Werner Innenstadt. Zumindest der gewerbliche Teil – das Ladenlokal im Erdgeschoss. Momentan sieht man dort ein paar Second-Hand- und Kunst-Artikel. Doch echten Geschäftsbetrieb gibt es hier nicht.

Der Eingang zur einstigen Spielothek findet sich auf der Rückseite des Gebäudes in Richtung Marktplatz. Der entsprechende Schriftzug prangt dort nach wie vor. Die Spielautomaten sind hingegen längst Geschichte. Dennoch könnte in dem Gebäude bald wieder mehr Betrieb herrschen. Denn aktuell wird die Immobilie zum Kauf angeboten. Kommt nun etwa Bewegung in die Sache und sorgt dafür, dass es in der Werner Innenstadt bald einen Leerstand weniger gibt?

Kaufpreis liegt bei fast einer Million Euro

Wer auch immer das Objekt erwerben möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen. Der Kaufpreis liegt bei 820.000 Euro. Errichtet wurde das Gebäude laut Angaben des vermittelnden Maklerbüros im Jahre 1889, umgebaut und modernisiert gut 100 Jahre später, nämlich 1986. „Das Gebäude gliedert sich in zwei Vollgeschosse, ein ausgebautes Dachgeschoss und ist teilunterkellert“, heißt es in einem Online-Exposé.

Die Gesamtfläche liege bei rund 443 Quadratmeter, die sich in rund 133 Quadratmeter gewerbliche Fläche und drei Wohnungen mit rund 310 Quadratmeter Wohnfläche aufteilten. Die Wohnungen sind aktuell vermietet. Die Miteinnahmen sollen bei 48.000 Euro jährlich liegen. Nach Absprache mit dem derzeitigen Eigentümer wollte sich das Maklerbüro auf Anfrage unserer Redaktion nicht weiter zu dem Objekt beziehungsweise potenziellen Käufern äußern. Auch der Eigentümer selbst wollte keine Auskunft geben.

Statt Spielautomaten sind momentan Second-Hand- und Kunst-Artikel dort untergebracht.

Statt Spielautomaten sind momentan Second-Hand- und Kunst-Artikel dort untergebracht. © Jörg Heckenkamp

Um die Leerstandsquote in der Werner Innenstadt zu senken, hatte die Stadt im Jahr 2020 unter anderem finanzielle Fördermittel aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte des Landes NRW beantragt. Im Kern ermöglichte es das Programm, leerstehende Immobilien günstiger und flexibler vermieten zu können.

Voraussetzung war, dass die Eigentümer der Immobilie bereit waren, auf 30 Prozent der Altmiete zu verzichten. Demnach wurden beispielsweise für ein aktuell leerstehendes Ladenlokal, dessen Monatsmiete zuletzt bei 1000 Euro lag, nur noch 700 Euro fällig. Der neue Mieter musste 20 Prozent der Altmiete zahlen, 50 Prozent kamen aus dem Fördertopf. Für bis zu zwei Jahre konnte ein neuer Mieter dieses Modell nutzen.

Zwar wurde das Konzept tatsächlich auch in die Tat umgesetzt, doch war bereits von Anfang an klar, dass nur wenige Immobilien in der Werner Innenstadt mit Blick auf ihren Zustand überhaupt noch infrage kommen. Bei allen anderen war der Sanierungsbedarf schlichtweg zu hoch, um sie vermieten zu können.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt