Neues Konzept soll Ladenleerstände in Werner Innenstadt weiter reduzieren

Wirtschaft in Werne

Die Werner Wirtschaftsförderung will dafür sorgen, die Zahl der leerstehenden Ladenlokale weiter zu reduzieren. Ein Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte des Landes NRW soll dabei helfen.

Werne

, 04.12.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein leer stehendes Ladenlokal an der Bonenstraße. Ein neues Konzept soll zumindest einige Läden beleben.

Ein leer stehendes Ladenlokal an der Bonenstraße. Ein neues Konzept soll zumindest einige Läden beleben. © Jörg Heckenkamp

Die Werner Innenstadt hat weiterhin mit einer hohen Ladenleerstandsquote zu kämpfen - auch wenn sich die Zahl inzwischen auf 15 Lokale reduziert hat, wie Wirtschaftsförderin Carolin Brautlecht in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung erklärte. Die Aussichten auf weitere Besserung stehen sogar recht gut. Grund ist ein Förderprogramm des Landes NRW, das den Kommunen finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt 70 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Mit dem Geld sollen von Leerstand und Schließungen in Handel und Gastronomie betroffene Städte und Gemeinden unterstützt werden. Auch die Stadt Werne habe sich für dieses Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstadt beworben und könne mit Fördermitteln in Höhe von rund 144.000 Euro rechnen, so Brautlecht. Den offiziellen Förderbescheid der Bezirksregierung Arnsberg erwarte man kurzfristig.

Immobilien sollen günstiger und flexibler zu mieten sein

Im Kern ermöglicht das Programm, leerstehende Immobilien günstiger und flexibler vermieten zu können. Voraussetzung ist allerdings, dass die Eigentümer der Immobilie bereit sind, auf 30 Prozent der Altmiete zu verzichten. Für ein aktuell leerstehendes Ladenlokal, dessen Monatsmiete zuletzt bei 1000 Euro lag, würden dann beispielsweise nur noch 700 Euro fällig. Der neue Mieter müsste 20 Prozent der Altmiete zahlen, 50 Prozent kämen aus dem Fördertopf. Für bis zu zwei Jahre könnte ein neuer Mieter dieses Modell nutzen. Im Falle einer Insolvenz und Geschäftsaufgabe müsste die Stadt selbst die Miete weiterzahlen.

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Brautlecht gibt allerdings auch zu: Nicht alle der 15 leerstehenden Lokale sind wirklich geeignet und attraktiv für neue Mieter. Lediglich fünf Immobilien kämen mit Blick auf ihren Zustand noch infrage. Bei allen anderen sei der Sanierungsbedarf schlichtweg zu hoch, um sie vermieten zu können. Dennoch traf das Modell bei den Ausschussmitglieder auf Zustimmung.

Während Adelheid Hauschopp-Francke (SPD) meinte, jeder Leerstand weniger sei eine gute Sache, brachte Markus Rusche (CDU) die Idee ins Spiel, man könne doch den Weihnachtsmarktbeschickern, denen das Geschäft ja in diesem Jahr coronabedingt wegbricht, die Möglichkeit geben, kurzzeitig eines der Ladenlokale zu mieten. Laut Brautlecht ist das aber keine Option. So kurze Mietverträge wolle eigentlich niemand. Weder Eigentümer noch Stadt oder Mieter.

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Aufruf an Interessenten

  • Carolin Brautlecht ruft Interessenten auf, sich bei der Stadt zu melden. Fragen rund um die Förderung beantwortet die Wirtschaftsförderung telefonisch unter 02389 7161.
  • Das Angebot richtet sich an Start-Ups, Gastronomen, bestehende Einzelhändler, Landwirte mit Direktverkauf, Dienstleister, Kultur- oder Kunstschaffende oder eben alle, die immer schon ein Ladenlokal mit einer sinnvollen Nutzung eröffnen wollten, heißt es.
  • Nicht förderfähig sind Nebenkosten und Investitionen in die Ausstattung.
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