Wernes Bürgermeister verteidigt geplantes Gewerbegebiet an der Nordlippestraße
Politik
Die Diskussion um das geplante Industrie- und Gewerbegebiet an der Nordlippestraße ebbt nicht ab. Wernes Bürgermeister verteidigt den Beschluss nun. Dieser sei „absolut richtig und nachvollziehbar“.

Bürgermeister Lothar Christ hat ein erneutes Statement zum geplanten Industrie- und Gewerbegebiet an der Nordlippestraße in Werne abgegeben. © Stadt Werne
Aufgrund der Diskussionen rund um das geplante Industrie- und Gewerbegebiet an der Nordlippestraße hat sich Wernes Bürgermeister Lothar Christ nun offensichtlich zu einem erneuten Statement veranlasst gesehen. In einer ausführlichen, knapp zwei Seiten langen Pressemitteilung heißt es unter anderem: „Wenn alle 11.000 Kommunen in Deutschland jetzt sagen: Wir geben der gewerblichen Wirtschaft keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr, dann wird unser Land weder wirtschaftlich funktionieren noch eine führende Rolle im Klimaschutz übernehmen.“
In den vergangenen Tagen hatten sich unter anderem verschiedene politische Parteien zu dem Thema geäußert. Gegner des sogenannten Kooperationsstandorts streben bekanntlich ein Bürgerbegehren an. Einem solchen Begehren stünde Christ positiv entgegen, wie es in der Mitteilung heißt. Zugleich wolle er „möglichst zeitnah in einen intensiven Dialog mit den Initiatoren des Bürgerbegehrens treten und der Öffentlichkeit für die Beantwortung aufgeworfener Fragen rund um das Thema Gewerbegebiet zur Verfügung stehen.“
Ansiedlung von Betrieben sichert Arbeitsplätze und Einnahmen
Grundsätzlich habe er „großes Verständnis“ für den Protest einiger Bürger. Dennoch sei der mehrheitliche Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung, in ein solches Planverfahren einzusteigen, „absolut richtig und nachvollziehbar“. Begründet wird dies in der Mitteilung vor allem mit wirtschaftlichen Aspekten. So schaffe und sichere die Ansiedlung neuer Betriebe vor allem Arbeitsplätze. Zudem stammten rund 70 Prozent der städtischen Einnahmen aus Gewerbeflächen - wobei letztere „weniger als 5 Prozent der versiegelten Fläche in Werne“ beanspruchten.
Weiter heißt es: „Gleichwohl ist sich Bürgermeister Christ der Bedenken im Sinne des Klima- und Umweltschutzes bewusst. Unstreitig stellt das geplante Gewerbegebiet einen Eingriff in Natur und Umwelt dar. Wie stark der Eingriff jedoch ist, hängt maßgeblich von der Art der in diesem Fall intensiv bewirtschafteten Fläche ab.“ Die Stadt werde deshalb den Klima- und Umweltschutz „bei den planerischen und baulichen Maßnahmen des neuen Gewerbegebiets in hohem Maße berücksichtigen müssen“.
Die Verwaltung betont zudem einmal mehr, dass die Fläche südlich der Nordlippestraße nicht Bestandteil des eingeleiteten Bauleitplanverfahrens für das neue Gewerbegebiet sei: „Anders als in den Raum gestellt, bedeutet der Kooperationsstandort darüber hinaus nicht, dass das Planverfahren oder die Entscheidung, welche Unternehmen sich im Gewerbegebiet ansiedeln, nicht in der Hand der Stadt Werne liegen.“
Das komplette Statement will die Stadt zeitnah auf ihrer Homepage unter www.werne.de veröffentlichen.