Das Dauerthema Hundekot treibt viele Werner auf die Palme. In der Regel, weil Frauchen und Herrchen die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einfach liegen lassen. In einem aktuellen Fall war das anders.

© Carina Strauss

Wernerin muss sich fürs Beseitigen von Hundehaufen rechtfertigen

rnDauerthema Hundekot

Berichte über nicht beseitigte Hundehinterlassenschaften sorgten in Werne zuletzt erneut für Ärger. Kurios: Jetzt musste sich eine Wernerin tatsächlich für das Beseitigen eines Haufens rechtfertigen.

Werne

, 18.06.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder Ärger mit Hundekot: Stinkende Hinterlassenschaften in Vorgärten, auf öffentlichen Wegen oder direkt vor der Haustür - all das bringt die Werner auf die Palme, wie unsere jüngsten Berichterstattungen einmal mehr zeigten. Kinder seien schon fast in Kothaufen gefallen und der Verbindungsweg zwischen Eschenweg und Breielstraße zum Hundekot-Hotspot verkommen, berichteten Leser unserer Redaktion ebenfalls bereits.

Die Werner diskutieren oft und hitzig über Verantwortung und Hygiene. Nicht nur in den sozialen Medien häufen sich die Kommentare und Wortgefechte. Die Tierärztin Stefanie Mors wandte sich nun mit einem Leserbrief an die Redaktion, um eine kleine Anekdote zu dem Thema zu erzählen:

„In meiner Mittagspause gehe ich sehr gerne mit meinem Hund an der Horne spazieren. Als er neulich auf dem dortigen Grünstreifen sein großes Geschäft verrichtete, kramte ich wie üblich einen Hundekotbeutel aus meiner Tasche hervor, um seine Hinterlassenschaft zu beseitigen. Dabei wurde ich dieses Mal von einem älteren Herrn beobachtet, der eigentlich ganz freundlich auf mich zukam.

Ich war mir sehr sicher, dass ich jetzt ein fettes Lob für mein vorbildliches Verhalten bekommen würde. Ich konnte quasi seine Gedanken lesen: „Was für eine gigantomanisch super Tierärztin, macht den fiesen Hundekot von ihrem Struppi weg.“ Ich konnte das Schulterklopfen eigentlich schon fast spüren und lächelte deshalb siegessicher.

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Mein Lächeln erstarb augenblicklich auf meinen Lippen als er mich fragte, warum ich denn eigentlich den Kot beseitigt hätte? Das sei doch schließlich Natur und die Entsorgung derartig verpackter Exkremente sei eine viel größere Umweltverschmutzung! Zutiefst betroffen schaute ich auf meinen kompostierbaren und mit brauner Natur gefüllten Kotbeutel, der traurig müffelnd an meiner Hand baumelte.

Stotternd erzählte ich irgendwas von stinkendem Hundekot unter dem Schuh, Hygiene und sozialem Verhalten in der Gesellschaft. Keine Chance für Argumente!

Letztendlich bin ich geflohen.

Und die Moral von der Geschicht?

Manche stört die Scheiße nicht!

Mich schon. Ich mach weiter.“

Hundekot ist „kein spezielles Problem in Werne“

Weiter als andere Kommunen war die Lippestadt vor einigen Jahren auch gegangen - und zwar mit Blick auf die Höhe der Sanktionen. Auf Antrag der FDP wurde das Bußgeld für nicht beseitigte Hinterlassenschaften seinerzeit auf 200 Euro pro Haufen heraufgesetzt. Nur verhängt wurde es auch nach über drei Jahren nicht. 2.487 Hunde kommen auf die 31.477 Werner. Über die Hundesteuer versuche die Stadt, die Anzahl der Hunde etwas zu regulieren, berichtet Stephan Elsner, Leiter der Stadtkämmerei: 85 Euro kostet ein Hund, 100 Euro der zweite, 112 Euro der dritte.

„Ich denke, wir haben in Werne nicht mehr oder weniger ein Problem mit Hundekot, als anderswo“, sagt Kordula Mertens, Leiterin der Abteilung Bürgerangelegenheiten und Soziales. Natürlich gebe es Stellen in der Stadt, an denen auch mal mehr Hundekot liegt, woraufhin es Beschwerden gebe. Ein bis zwei seien das im Durchschnitt pro Monat. „Im Rahmen unserer Corona-Kontrollen haben wir aber auch angefangen, Hundehalter darauf hinzuweisen, den Kot zu beseitigen“, sagt Mertens: „Nur auf frischer Tat ertappt haben wir noch niemanden, was nötig wäre, um die 200 Euro Bußgeld zu erheben.“

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