
© Carina Strauss
Liebe Hundebesitzer, wir sind doch selbst Schuld
Meinung
Hundekot auf öffentlichen Wegen, Kotbeutel im Gebüsch und jetzt auch Hundekot auf privaten Grundstücken. Hundebesitzer sind selbst Schuld, wenn sie in Verruf geraten, meint unsere Autorin.
Ganz ehrlich, liebe Hundebesitzer, wir sind doch selbst Schuld. Woran? Dass wir immer mehr in Verruf geraten. Wie oft bekommt man zu hören, Hundebesitzer würden nie den Dreck ihrer Tiere wegmachen. Oder dass die „Sch...-Köter" durch alle Vorgärten rennen. Wie oft habe ich mich über solche Aussagen aufgeregt. Denn ich bin selbst Hundebesitzerin und ja, ich mache den Kot von meinem Hund weg. Besonders an Gehwegen, denn ich hätte auch keine Lust, dass mein Kind da beim Spielen reinritt.
Das beliebteste Accessoire beim Gassi-Gehen: der Hundekotbeutel. Ja, der nervt, und noch mehr nervt er, wenn der nächste Mülleimer der zu Hause ist. Trotzdem schmeiße ich ihn nicht einfach ins Gebüsch. Da kann man den Hundehaufen ja fast liegen lassen, schließlich ist der im Gegensatz zum Plastikbeutel biologisch abbaubar - wenn er dann nicht zum stinkenden Anhängsel am Schuh würde.
Was würden Sie tun?
Wo mir jetzt aber jegliches Verständnis für die „Spezies Hundebesitzer" fehlt, ist der Fall eines Werners, der regelmäßig Hundekot aus seinem Vorgarten entfernen muss. Nur eine Frage an die, die ihre Hunde in fremde Vorgärten laufen lassen, um dort ihr Geschäft zu verrichten: Was würden Sie an seiner Stelle tun?
Der Mann, der mit dieser Geschichte auf uns zugekommen ist, betont, dass er kein Hundehasser sei. Bleibt die Frage, wie ruhig andere Leute bleiben würden, wenn sie wegen sowas regelmäßig ihren Rasen erneuern müssten.
Und dann wundern wir Hundebesitzer uns, dass die Bußgelder für das Nicht-Entfernen der Hinterlassenschaften immer höher werden? 200 Euro scheinen in der Stadt Werne ja offensichtlich noch nicht genug abzuschrecken. Leider hat das Ordnungsamt noch niemanden auf frischer Tat ertappt, weil die Leute, wenn sie sich beobachtet fühlen, gleich ihre Hundebeutel rauskramen. Aber bitte: Wenn sie die Beutel doch dabei haben, warum werden sie dann nicht direkt benutzt?
An die Folgen denken
Hundebesitzer sollten nicht nur daran denken, wie es aussieht, wenn sie mit dem Hundebeutel an der Hand rumlaufen. Müssen wir uns wirklich wundern, wenn Giftköder für unsere Vierbeiner ausgelegt werden? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe überhaupt kein Verständnis für Menschen, die so etwas tun, egal was der Grund dafür sein mag. Aber offensichtlich kommt der Hass auf unsere Hunde doch nicht von ungefähr.
Es geht doch nicht darum, im Wald ins dichteste Gebüsch zu krabbeln, um dort die Hundehaufen rauszuholen. Es geht darum, dass andere Menschen - und ja, auch andere Hundebesitzer auf ihrer Gassirunde - auf öffentlichen Wegen nicht - auf gut Deutsch gesagt - in die Sch... treten. Und, dass Grundstücksbesitzer sich länger als zwei Jahre an ihrem neuen Rasen erfreuen können.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.