Werner GSC-Schüler können Deutschlands beste Schülerfirma werden

Schule in Werne

Beim Bundes-Schülerfirmen-Contest hat die Werner Schülerfirma „Earthperiments“ gute Siegchancen. Die Schüler des Gymnasiums St. Christophorus (GSC) schrieben ein Buch zum Thema Klimawandel.

Werne

, 06.08.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
19 Schüler des Gymnasiums St. Christophorus haben die Schülerfirma „Earthperiments“ gegründet und ein Buch geschrieben.

19 Schüler des Gymnasiums St. Christophorus haben die Schülerfirma „Earthperiments“ gegründet und ein Buch geschrieben. © Tim Stohlmann

Für viele Schüler ist der Schulstress in der Oberstufe oft schon anstrengend genug. 19 angehende Abiturienten aus Werne haben in der Oberstufe sogar eine eigene Firma gegründet - und können damit zur besten Schülerfirma Deutschlands werden.

Beim Bundes-Schülerfirmen-Contest 2020 liegt die Firma des Gymnasiums St. Christophorus nach der ersten Abstimmungsphase auf dem zweiten Platz. „Darauf können wir schon sehr stolz sein“, sagt Tim Stohlmann (17), Vorsitzender von „Earthperiments“.

Tim Stohlmann ist Vorsitzender der Schülerfirma  „Earthperiments“.

Tim Stohlmann ist Vorsitzender der Schülerfirma „Earthperiments“. © Tim Stohlmann

Die Geschäftsidee: Ein Kinderbuch zu schreiben, dass Kindern die Folgen des Klimawandels erklären soll. „Sie sind die, die am meisten darunter leiden werden“, sagt Stohlmann. „Die Kinder sollen den gleichen Planeten kriegen, wie wir.“

Damit sogar Kindergarten-Kinder „das Thema Nummer eins vor Corona“ verstehen könnten, gebe es in dem Buch „Eine Reise um den Planeten - Was passiert mit unserem Klima?“ viele Bilder samt Lösungsvorschlägen für einen besseren Umgang mit der Umwelt. Anhand von nachzumachenden Experimenten soll den Kindern das Thema Klimawandel nähergebracht werden.

Die Geschichte handelt von einem Jungen namens Ben, der den kleinen Roboter T0771, genannt Totti, entdeckt. Ben zeigt Totti auf einer Reise durch Raum und Zeit verschiedene Schauplätze, an denen Klimawandel stattfindet und liefert eine Lösung, was dagegen gemacht werden kann.

„Alles, was in dem Buch steht, kommt von uns Schülern“, erklärt Stohlmann. Vor einem Jahr wurde „Earthperiments“ im Rahmen eines Schulkurses von den damaligen Elftklässlern gegründet. Aufgeteilt in ein Kreativ- und Marketingteam sowie einen Vorstand begann der straffe Zeitplan für das Projekt – und dann kam die Corona-Pandemie.

„Das Schwerste für ein Schulprojekt ist es, wenn die Schule nicht stattfindet“, sagt Stohlmann. Fünf Wochen lang hätten die Schüler nicht im gewohnten Umfang an dem Projekt arbeiten können. „Wir haben einen Fulltime-Job neben der Schule“, sagt der 17-Jährige.

300 der 430 Exemplare von „Eine Reise um den Planeten - Was passiert mit unserem Klima?“ sind schon verkauft. Erhältlich ist das Buch in der Schule und der Bücherei Beckmann.

300 der 430 Exemplare von „Eine Reise um den Planeten - Was passiert mit unserem Klima?“ sind schon verkauft. Erhältlich ist das Buch in der Schule und bei Bücher Beckmann. © Tim Stohlmann

Die Zeit in dem Schulkurs reiche zwar sowieso nicht, um alle Aufgaben zu erledigen, aber aufgrund der Ausgangsbeschränkungen sei es auch außerhalb der Schule schwierig gewesen, weiterzuarbeiten. „Wir können uns auf die Schulter klopfen, dass wir es trotz der Umstände geschafft haben“, sagt der Vorsitzende.

Die Abstimmung, bei der jeder für „Earthperiments“ abstimmen konnte, ist zwar schon vorbei, aber Unterstützung können die Schüler trotzdem noch gebrauchen. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs werden auch die Geschäftsidee, das Krisenmanagement und die Verkaufszahlen des Produkts bewertet.

Preisverleihung im November

„Unsere Chancen würden deutlich steigen, wenn wir alle unsere Bücher verkaufen könnten“, sagt Stohlmann. 300 der 430 produzierten Exemplare sind bereits verkauft. Erhältlich sind die Bücher in der Schule und bei Bücher Beckmann in Werne.

Im September wird bekanntgegeben, welche Schülerfirmen es unter die Top 10 geschafft haben. Die endgültigen Platzierungen werden nach der Bewertung der Expertenjury bei der Preisverleihung im November verkündet.

Noch liegt eine Schülerfirma aus Berlin auf dem ersten Platz. „Die arbeiten aber auch schon drei Jahre zusammen“, sagt der 17-Jährige. Das könne man deswegen nicht mit ihrer Schülerfirma vergleichen. Sollten die Werner „Hagenpig(c)“ aber noch vom ersten Platz verdrängen, wäre das für die Schüler ein Traum.

Erfolgreiche Schülerfirmen haben am Gymnasium St. Christophorus schon Tradition. Bereits die Vorgänger von „Earthperiments“ waren mit einem Buch sehr erfolgreich. Mit „Drummel on Tour“ hätten die Schüler „alles gerockt“. „Es gibt eine gewisse Erwartungshaltung an uns, aber wir haben keinen Druck“, sagt Stohlmann.

Für ihn ist „Earthperiments“ auch so schon ein voller Erfolg.