Infoabend im Kolpinghaus

Großes Interesse am Mehrgenerationenhaus

Die Hälfte der Wohnungen im geplanten Mehrgenerationenhaus sind reserviert – das Projekt am Becklohhof kommt bei den Wernern gut an. Nur eine Generation unter den Interessenten lässt weiter auf sich warten.

Werne

, 18.01.2018 / Lesedauer: 3 min

Andreas Drohmann, Vorsitzender des Vereins „Neues Wohnen in Werne“, freute sich am Dienstagabend über die gute Resonanz bei der Infoveranstaltung zum Mehrgenerationenhaus. © Laura Steinke

Die Pläne für das Mehrgenerationen-Projekt am Becklohhof sind komplex. Seit Dienstagabend gibt es neue Informationen, die das „Gemeinsame Wohnen an den Linden“ (GWL) konkreter werden lassen.

Gleich vorweg: Das Projekt an sich scheint das Interesse der Werner Bürger zu wecken. Kurz vor Beginn der Infoveranstaltung saßen einige der rund 100 Besucher schon auf dem Flur, weil der kleine Saal im Kolpinghaus aus allen Nähten platzte. „Das ist überwältigend“, freute sich Andreas Drohmann, Initiator des Projekts und Vorsitzender des Vereins „Neues Wohnen in Werne“. „Es ist toll, wenn eine Idee so gut bei den Menschen ankommt.“

Der Großteil der Besucher ließ sich an diesem Abend der mittleren bis älteren Generation zuordnen. „Wir hoffen noch auf junge Leute“, sagte Drohmann. Um die jungen Leute, die ein Mehrgenerationenhaus auch haben soll, in Zukunft zu erreichen, sei eine Kooperation mit dem Familiennetz angedacht.

Fakten zum Mehrgenerationenhaus von den Architekten

Ralf Bülte, Leiter der städtischen Planungs- und Bauabteilung, wirkte in seiner Rede zuversichtlich und wünschte dem Projekt „ein weiteres Wachsen der Bauherrengemeinschaft“. Bülte verwies auf die gute Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Thiel aus Münster und Finanzberater Michael Ostrzinski aus Bochum.

Daraufhin lieferten letztere die „harten Fakten“: Informationen über die Architektur und die Räumlichkeiten und auch die Finanzierung. Neben den privaten Wohnungen sind Gemeinschaftsbereiche geplant – ein Gemeinschaftsraum, ein Grillplatz, eine Spielwiese und der Innenhof als zentrales Element der Begegnung. Ein Laubengang, also der Gang, der alle vier Wohnkomplexe miteinander verbindet, soll als „zentrale Kommunikationsschiene“ dienen.

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„Er ist die Pulsader des Projekts und deshalb auch etwas breiter geschnitten als gewöhnlich“, erklärte Architekt Raul Grüneberg. Der Laubengang soll an zentraler Stelle mit einem Aufzug ausgestattet sein – so sei die Barrierefreiheit gegeben. Auch die Nachhaltigkeit spiele bei dem Mehrgenerationen-Projekt eine Rolle. „Die Hecke, die Linden und einen Teil der jetzigen Obstwiese möchten wir gerne erhalten“, sagte Architekt Christoph Thiel.

Einzug für Ende 2020 geplant

Falls das Mehrgenerationen-Projekt so über die Bühne geht wie geplant, folgt am 1. März die Vorstellung des Plans vor dem Bauausschuss der Stadt Werne.

Am 15. Mai würde das Architekturbüro Thiel dem Ausschuss dann einen optimierten Bebauungsplan vorlegen. Zum Ende des Jahres 2018 rechne man dann mit dem Beschluss.

Baubeginn wäre im Frühjahr 2019, damit Ende 2020 die rund 50 Personen aus drei verschiedenen Generationen in das Mehrgenerationenhaus einziehen können.

„Das Miteinander vor allem mit jüngeren Nachbarn wünschen wir uns sehr“, erklärte Manfred Ernst sein Interesse an dem Projekt. Und doch ist es grade die junge Generation, die das Projekt durch mangelnde Nachfrage zum Scheitern verurteilen könnte.

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