Verkehr in Werne

Frust bei Autofahrern: Deshalb gilt auf einem Stück der Münsterstraße in Werne Tempo 30

Dass auf einem Stück der Münsterstraße in Werne Tempo 30 gilt, sorgt bei Autofahrern für Frust. Oft kommt es dort zu Verstößen. Die Stadt erklärt den Grund für die Begrenzung.

Werne

, 03.07.2022 / Lesedauer: 3 min

Innerhalb von knapp drei Stunden blitzte die Polizei am Dienstag (28. Juni) 40 Autofahrer, die auf der Münsterstraße zu schnell fuhren. Auf dem etwa 600 Meter langen Stück zwischen Steintor-Kreuzung und Bahnhofstraße gilt nämlich Tempo 30 - zum Ärger vieler Autofahrer. Doch das habe einen guten Grund, wie die Stadt Werne erklärt.

„Es sollte sich in Werne herumgesprochen haben. Es ist nicht neu, dass wir dort blitzen und Tempo 30 gilt. Wenn ich ein Schild mit einem roten Kreis und einer schwarzen Zahl darin sehe, muss ich mich an die Geschwindigkeit halten“, sagte Polizei-Pressesprecher Christian Stein am Dienstag zu den vielen Verstößen und hatte keinerlei Verständnis dafür.

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Dass die Münsterstraße breit und fast gerade ist sowie früher eine Bundesstraße war, auf der 50 km/h erlaubt war, galt für ihn nicht als Ausrede. Warum auf dem 600-Meter-Stück seit zwei Jahren Tempo 30 gilt, konnte er aber nicht sagen. „Dafür ist die Stadt zuständig.“

Im Becklohhof gibt es mehrere Einrichtungen mit besonderem Schutz

Adrian Kersting von der Abteilung Straßen und Verkehr der Stadt Werne bezieht sich am Freitag (1. Juli) auf die Frage nach den Gründen auf Paragraph 45 der Straßenverkehrsordnung, der Tempo 30 etwa bei konkreten Gefährdungen vor sozialen Einrichtungen wie Kitas und Schulen erlaubt.

In der Nähe des Kreisverkehrs befinden sich mehrere „Einrichtungen mit besonderem Schutz“. © Jörg Heckenkamp

Von diesen „Einrichtungen mit besonderem Schutz“ gebe es in der Nähe des Kreisverkehrs gleich mehrere. Kersting meint damit das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg, das Altenheim St. Katharina und die Kita St. Christophorus im Becklohhof.

Nur „ganz entfernt“ habe die Tempo-30-Zone mit dem Horne-Projekt zu tun, im Zuge dessen die Stadt darauf gedrängt hatte, aus der B54 eine Straße in städtischer Trägerschaft zu machen.

„Ich bin froh, dass sie in den Fokus gerückt ist“

Zu den vermehrten Polizeikontrollen sagt Kersting: „Die Überwachung liegt bei der Polizei. Die Stelle verleitet zum Schnellerfahren. Ich bin froh, dass sie in den Fokus gerückt ist.“

Generell sorgt die Tempobegrenzung in Werne gerade für viele Diskussionen. Ende Mai wurde ein Bürgerantrag gestellt, der stadtweit Tempo 30 fordert, allerdings nur zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens sowie nicht in allen Straßen. Genannte Vorteile: sinkender Lärmpegel, weniger Abgasausstöße und mehr Sicherheit.

Auswirkungen auf die Anfahrt von Feuerwehrleuten zur Wache, die die Helfer mit ihrem Privatfahrzeug bewältigen müssen, würde es durch eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit wie zunächst angenommen nicht geben. Denn laut Paragraph 35 der Straßenverkehrsordnung dürfen Feuerwehrleute Sonderrechte in Anspruch nehmen – sprich, gegen das Tempolimit verstoßen. Trotzdem ist der Ausgang des Antrags noch offen.

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