Nicole Kiwitt steht vor ihrem Café in Werne.

Nicole Kiwitt bedauert die Planung der Stadt beim Straßenfestival und bei anderen Veranstaltungen. © Tim Hübbertz

Einzelhändler in Werne fühlen sich durch Straßenfestival benachteiligt

rnGeschäfte in Werne

Das Straßenfestival 2022 war für viele Leute ein voller Erfolg. Doch es gibt auch andere Meinungen. Zwei Einzelhändler beschweren sich über die Planung der Stadt. Das Stadtmarketing widerspricht.

Werne

, 31.08.2022, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Straßenkunst, gute Laune und Beisammensein. Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung kehrte das Straßenfestival am Freitag und Samstag, 26. und 27. August 2022, in die Werner Innenstadt zurück. Doch nicht alle in Werne freuen sich über die Veranstaltung. Vor allem wegen der Lage.

Nicole Kiwitt betreibt „Omas Café“ auf der Konrad-Adenauer-Straße und ist von der Planung des Stadtmarketings für das Straßenfestival enttäuscht. „Was uns hier eigentlich stört ist, dass fast sämtliche Veranstaltungen, die in der Stadt Werne stattfinden, auf dem Marktplatz oder dem Kirchplatz sind“, erklärt die Café-Betreiberin, „wir hier auf der Konrad-Adenauer-Straße sind fast immer außen vor.“

Durch die Planung des Straßenfestivals seitens der Stadt Werne bleiben laut Kiwitt in ihrem Café die Gäste aus. „Es kommt keiner hier runter und es setzt sich niemand hier hin“, beschwert die Cafébetreiberin sich. Dafür gibt es ihrer Meinung nach zwei Gründe. „Die Gäste werden mit den Essenswagen und auch den Attraktionen von hier weggezogen“, führt sie aus.

Ihrer Meinung nach hätte man auch eine Bühne vor das Horne-Center platzieren können um die Konrad-Adenauer-Straße und ihre Geschäfte mit einzubeziehen. Doch nicht erst seit dem Straßenfestival ist Kiwitt dieses Problem bekannt. „Ich habe auch schon mit dem Stadtmarketing gesprochen, dass man den Wochenmarkt beispielsweise dienstags hier und freitags auf dem Marktplatz stattfinden lassen könnte. Oder eben umgekehrt“, schlägt Kiwitt vor. Hier stört sie die Argumentation der Stadt. Auf diesen Vorschlag habe sie von der Stadt die Antwort erhalten, dass das nicht ginge, weil es schon immer so gewesen wäre.

„Wenn dort Betrieb ist, geht es auf einmal“

Doch wenn - wie es am vergangenen Wochenende mit dem Straßenfestival der Fall war - in der Stadt eine Veranstaltung stattfindet, dann wird der Markt verschoben. „Wenn der Wochenmarkt wegen Veranstaltungen nicht auf dem Marktplatz stattfinden kann, dann geht es hier auf einmal. Und das erklären Sie jetzt mal jemandem“, sagt sie.

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So ähnlich sieht das Auch Mirko Gerhard. Er besitzt einen Ballonladen, der ebenfalls auf der Konrad-Adenauer-Straße, beinahe direkt neben „Oma‘s Café“, liegt. „Das Schwierige an der Sache ist einfach, dass gewisse Gastronomen oder Einzelhändler mehr davon profitieren als andere“, erklärt Mirko Gerhard. Er findet die Planung des Stadtmarketings nicht optimal. „Bei solchen Dingen werden gewisse Einzelhändler vergessen“, moniert der Ballonhändler. Er hat auch schon einen Lösungsansatz parat. „Man hätte zum Beispiel gegenüber von unserem Laden - auf der Volksbank-Seite - eine Bühne errichten können. Hat man aber nicht“, sagt Gerhard.

Mirko Gerhard steht vor seinem Ballonladen in Werne.

Durch die Planung der Werne Marketing GmbH fühlt sich Mirko Gerhard mit seinem Laden oft ausgeschlossen. © Tim Hübbertz

Auch Gerhard beschwert sich, dass nicht erst seit dem Straßenfestival die Planungen der Stadt unvorteilhaft seien. „Ab dem Bistro Konrads bis zum Rewe ist eigentlich fast nie irgendwas. Auch bei den ganzen anderen Veranstaltungen. Dadurch ist es dann so, dass wir als Einzelhändler uns fragen, warum wir unser Geschäft überhaupt in der Innenstadt betreiben sollen, wenn es jedes Mal seitens des Stadtmarketings so geplant wird“, führt er aus.

Stadtmarketing widerspricht und bietet Gespräche an

David Ruschenbaum von der Werne Marketing GmbH sieht das Ganze ein wenig anders. Er sieht auch die Einzelhändler selbst ein Stück weit in der Verantwortung. „Die Innenstadt war voll. Wir bringen die Leute mit solchen Aktionen in die Stadt, nicht direkt in die Läden. Die Inhaber müssen dann mit eigenen Aktionen auf sich aufmerksam machen“, teilt er mit.

Dennoch zeigt sich Ruschenbaum gesprächsbereit, was dieses Thema anbelangt. „Für Anregungen oder Kritik können sich die Betroffenen gerne per Mail an stadtmarketing@werne.de wenden“, schlägt er vor.

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