Rund 25 Eichen stehen in der Pagensstraße. Die Anwohner haben bereits die ersten Eichenprozessionsspinner entdeckt. Im vergangenen Jahr haben die Anwohner den Fußweg nicht genutzt, um sich vor den Brennhaaren zu schützen. In diesem Jahr soll sich das ändern, verspricht die Stadt.

© Anica Schubert

EPS-Plage in Werne: Die Saison für die Giftraupen-Bekämpfung hat begonnen

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Seit zwei Jahren sind Eichenprozessionsspinner an der Pagensstraße in Werne ein Problem: Anwohner trauten sich wegen der Giftraupen nicht mehr auf den Fußweg. Jetzt hat sich das Problem wieder verschärft.

Werne

, 12.05.2020, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Munter schlagen sie sich die Eichenprozessionsspinner ihre Bäuche voll, bis sie sich verpuppen und ihre gefährlichen Brennhaare ausbilden. Mit den Raupen haben die Anwohner der Pagensstraße besonders zu kämpfen. Im vergangenen Jahr war die Plage so groß, dass die Anwohner den Fußweg mieden und zum Selbstschutz lieber auf der stark befahrenen Straße liefen. Die Äste der Eichen hängen weit über den Fußweg.

„Manche der Nachbarn hatten starke Ausschläge“, erinnert sich Anwohnerin Anica Schubert, die ebenfalls Angst um ihre Kinder und Tiere hat. Im vergangenen Jahr waren alle Eichen an der Straße befallen - in diesem Jahr hat Schubert die Raupen bereits an zwei Bäumen entdeckt. Vor zwei Jahren schlossen sich die Nachbarn zusammen, um selbst etwas gegen die Spinner zu tun - doch die Stadtbäume waren für den angeforderten Schädlingsbekämpfer tabu, da er keinen Vertrag mit der Stadt hatte.

Bislang keine Hilfe von der Stadt

Mehrmals meldete Schubert der Stadt den Befall. Auch in diesem Jahr hat sie bereits das Onlineformular zur Mängelmeldung ausgefüllt. Doch in den vergangenen beiden Jahren wurde die Straße im Außenbereich Wernes nicht behandelt. Weder Fraßgift wurde ausgebracht, noch Nistkästen angebracht und die alten Raupennester aus den vergangenen Jahren wurden bislang nicht abgesaugt.

Die Firma Stroetmann, die in der Pagensstraße sitzt, behandelte im vergangenen Jahr nicht nur ihre eigenen Eichen, sondern auch die gegenüberliegenden Stadtbäume an der Straße - doch viele weitere Bäume waren noch befallen. In ihrem eigenen Garten hat Schubert einen Nistkasten angebracht, in dem ein Meisenpärchen nistet. „Aber so viele Raupen, wie hier unterwegs sind, kann ein Pärchen gar nicht futtern“, so Schubert.

Stadt Werne verspricht Abhilfe

Gefährdet sehe Schubert nicht nur sich und ihre Nachbarn, sondern auch die zahlreichen Kinder, die auf dem Weg zum Reiten und zur Tennishalle über die Pagensstraße radeln. Mit ihrem Problem wendete sich Schubert an unsere Redaktion. Doch die Sorge um die Raupen soll im Stadtgebiet nun ein Ende haben: Adrian Kersting von der Stadt Werne kündigte am Montag (11. Mai) an, dass in diesen Tagen insgesamt 9 Kilometer Straßen im Stadtgebiet mit präventiven Fraßgiften behandelt werden.

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Die Raupen werden damit getötet, bevor sie ihre gefährlichen Brennhaare ausbilden. Für Menschen sei die ausgebrachte Chemikalie nicht gefährlich.

Die Pagensstraße gehöre zu den Straßen, die behandelt werden. Insbesondere die Einfahrt der Tennishalle soll von den Raupen befreit werden.

Seit zwei Jahren haben die Anwohner der Pagensstraße mit den EPS zu kämpfen. Zwei der Eichen in der Straße sind bereits wieder befallen.

Seit zwei Jahren haben die Anwohner der Pagensstraße mit den EPS zu kämpfen. Zwei der Eichen in der Straße sind bereits wieder befallen. © Anica Schubert

„Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch im Außenbereich gibt es zahlreiche Rad- und Verbindungswege, die gerade bei gutem Wetter stark befahren werden. Da ist die Stadt angehalten, etwas gegen die Eichenprozessionsspinner zu tun“, so Kersting.

Am Dienstag (12. Mai) war die Freude bei den Anwohnern groß: Die Schädlingsbekämpfungsfirma war bereits mit zwei Arbeitsbühnen am Werk und kümmerte sich in der Pagensstraße um die städtischen Eichen. „Hoffen wir, dass das Gift wirkt und wir dieses Jahr Ruhe vor den Raupen haben“, so Schubert.