Das soll sich beim Ausbau auf der A1 verändern
Foto-Tour bei Werne
Die A1 zwischen Rünthe und Ascheberg wird sechsspurig. Außerdem soll es mehr LKW-Parkplätze, Beleuchtung und andere Verbesserungen an den Raststätten geben. Wir sind die Strecke abgefahren - hin und zurück - und erklären, was sich dort bei dem Ausbau verändern wird.

Der Ratsplatz Fuchseggen auf Werner Boden wird erweitert: Künftig sollen hier 42 PKW und 25 LKW parken können.
Michal Suppmann aus Gießen ist unterwegs nach Münster. In Stockum macht er Rast. Dabei bekommt er weder das Gersteinwerk noch die Panhoff-Stiftung zu Gesicht, denn der Handwerker, der Wiegeanlagen wartet, steht auf dem Parkplatz An der Landwehr – direkt an der A1. Dort wird es bis 2030 wohl noch lauter sein als jetzt schon – aber auch heller und sicherer.
Denn spätestens dann soll der sechsspurige Ausbau der Autobahn auf dem 10,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Kamener Kreuz und der Anschlussstelle Hamm-Bockum/Werne beendet sein.
Dass das 165-Millionen-Projekt bis spätestens dahin abgeschlossen ist, hat jetzt Bundesminister Alexander Dobrindt festgelegt – in dem Mitte März veröffentlichten Bundesverkehrswegeplan. Darin hat er diesen A1-Abschnitt in die höchste Kategorie eingeordnet: „vordringlicher Bedarf“.
Flüsterasphalt und eine hohe Lärmschutzwand
„Wir erstellen zurzeit die Planfeststellungsunterlagen“, sagt Josef Brinkhaus, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW Münsterland in Coesfeld. Seine Behörde hat das umfangreiche Projekt übernommen, um die eigentlich zuständigen Kollegen in Bochum zu entlasten.
In der ersten Jahreshälfte 2017 rechnet Brinkhaus mit der Offenlegung. Dann bekommen die Anwohner Gelegenheit, sich zu Wort zu melden. Reibungspunkte sind denkbar, denn die Bebauung reiche auf diesem Abschnitt nah an die Autobahn heran – auch in Stockum. „Dort planen wir auf einer Strecke von rund 1850 Metern eine vier bis acht Meter hohe Lärmschutzwand.“ Außerdem sei „fast auf der ganzen Strecke“ Flüsterasphalt vorgesehen.
Der Hesse Michael Suppmann sieht den Ausbau allerdings ausschließlich positiv. „Hauptsache die Bahn wird breiter.“ Die zusätzliche dritte Spur sei entscheidend, wie schnell er zu seinem Ziel komme, sagt der Handwerker. 75.000 Fahrzeuge pro Tag drängen nach Statistiken des Landesbetriebs in Richtung Norden. Vor wenigen Jahren, als die Planungen begannen, waren es noch 55.000.
Neue LKW-Parkplätze auf Rastplätzen
Suppmann schenkt sich aus seiner Thermokanne Kaffee nach. Getränke kaufen kann er auf dem Rastplatz nicht. Das wird sich nicht ändern. „Wir planen aber, den Parkplatz zu beleuchten“, so Josef Brinkhaus. Die Rastanlage Fuchseggen auf der anderen Fahrbahnseite soll nicht nur heller, sondern größer werden: „Dort sehen wir künftig 42 PKW- und 25 LKW-Parkplätze vor.“
Für die LKW-Fahrer seien die neuen Parkplätze auf den Rastplätzen sehr wichtig, erklärt Andreas Bode, Sprecher des Polizeipräsidiums Münster. Um ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einzuhalten, benötigen sie Parkplätze, die aber oft fehlen und stehen daher mitunter am Rand der Rastplätze, manchmal bis zur Auffahrt. Das kann auch gefährlich sein - dann schreite die Polizei ein, erläutert Bode. "Sonst aber nicht unbedingt. Was bringt es, den falsch parkenden Fahrer zu wecken und ihn übermüdet weiterfahren zu lassen? Damit bringt er nur sich und andere noch in Gefahr."
Die Situation ist aber nicht nur auf der Rastanlage Fuchseggen so, sondern in der ganzen Bundesrepublik ähnlich. Daher begrüßt Andreas Bode den Ausbau auch und freut sich über die Beleuchtung und den Lärmschutz.