Corona im Holtkamp-Hochhaus in Werne: Bewohner in Quarantäne flüchtet über Fenster
Coronavirus in Werne
Ein Bewohner ist aus dem seit Freitag unter Quarantäne gestellten Hochhaus im Holtkamp in Werne geflüchtet. Er ist über ein Fenster aus dem Haus gelangt, obwohl ein Sicherheitsdienst das Haus bewacht.

Ein Bewohner ist aus dem unter Quarantäne gestellten Hochhaus im Holtkamp in Werne geflüchtet, obwohl das Haus von Sicherheitspersonal bewacht wird. © Jörg Heckenkamp (A)
Aus dem Quarantäne-Haus geflüchtet: Ein Bewohner ist in der Nacht zu Mittwoch (3. März) aus dem unter Quarantäne gestellten Hochhaus im Holtkamp in Werne gelangt. Obwohl stets zwei Mitarbeiter der Firma BAK die Eingänge des Hochhauses rund um die Uhr kontrollieren, hat sich ein Mann aus dem Haus begeben. Damit hat er gegen die Regeln, die in der Quarantäne gelten, verstoßen.
52 Bewohner befinden sich derzeit in 14 bis 15 Wohnungen in Isolation. 14 Bewohner sind positiv auf das Corona-Virus und die britische Variante B.1.1.7 getestet worden. Dass nun ein Mann geflüchtet ist, gaben Bürgermeister Lothar Christ und Frank Gründken, Ordnungsdezernent der Stadt Werne, am Mittwochmittag (3. März) bekannt.
Kontrollen am Hochhaus im Holtkamp in Werne werden verstärkt
„Nun müssen wir gucken, wie wir das in Zukunft unterbinden können“, erklärte Bürgermeister Christ. Man habe bereits Gespräche mit der Polizei und dem Sicherheitsdienst BAK geführt. „Wir werden die Kontrollen verstärken. Zudem werden wir den Eingangsbereich und den hinteren Bereich mit Bauzäunen sichern“, so Christ weiter.
Allerdings soll damit auch eine Fläche für die 52 Bewohner, die unter Quarantäne stehen, geschaffen werden. Sie sollen so die Möglichkeit haben, nach draußen gehen zu können. Zudem möchte man damit eine Gelegenheit schaffen, besser mit den Bewohnern, etwa mit der Hilfe von Dolmetschern, zu kommunizieren. „Es ist nicht ganz klar, ob die Regeln für alle verständlich und eindeutig sind“, erklärt Lothar Christ.
Mann ist aus Fenster geflüchtet
Der Mann, der nun gegen die Quarantäne verstößt, ist über die erste Etage aus einem Fenster aus dem Haus gekommen, berichtet Frank Gründken. „Er ist aus dem Gebäude geklettert und wurde dabei beobachtet. Wir durften ihn jedoch nicht festhalten“, so der Ordnungsdezernent. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hatten keine Handhabe gegenüber dem Flüchtigen. Künftig soll die Polizei deshalb wesentlich früher vor Ort sein. Auch darüber habe man mit der Polizei gesprochen.
Die Identität des flüchtigen Bewohners ist unbekannt. Man habe erste Befragungen unter den anderen Bewohnern durchgeführt, erklärt Gründken. Allerdings konnte man so auch nicht die Identität feststellen. Wenn am Donnerstag (4. März) 28 Bewohner durch das Gesundheitsamt des Kreises Unna auf das Coronavirus getestet werden, werde man erneut nachfragen. Zuvor, so Gründken, habe man sich aber dagegen entschieden, selbst Mitarbeiter in das unter Quarantäne gestellte Haus zu schicken. „Wir wollen so wenig Gefahren wie möglich erzeugen. Ich muss meine Mitarbeiter nicht da reinschicken, nur um die Identität heraus zu finden.“
Bürgermeister Lothar Christ vermutet, dass von dem Bewohner für die Lippestadt kaum eine Gefahr ausgeht. „Es ist nicht wahrscheinlich, dass er in Werne unterwegs ist. Der Weg nach Hause ist da doch wahrscheinlicher.“ Die 52 Bewohner, die unter Quarantäne stehen, kommen aus Rumänien. Sie sind Mitarbeiter eines Sub-Unternehmers einer Logistik-Firma, einer Baufirma und eines Schlachtbetriebs. Sie leben laut Gründken in 14 bis 15 Wohnungen in dem Hochhaus im Holtkamp. Am Freitag (26. Februar) wurde die Quarantäne über das gesamte Haus und die Bewohner verhängt. 14 positive Tests gab es da bereits. Nun wurde bei allen die britische Coronavariante B.1.1.7 nachgewiesen.