Die beiden "politischen Schwergewichte" Ina Scharrenbach und Rainer Schmeltzer blieben blass in der Debatte „Werne vor der Wahl“. © Jörg Heckenkamp

Landtagswahl 2022

Bei Kandidatenrunde zur Landtagswahl in Werne blieben die Großen ganz blass

Fünf Direktkandidaten für den Landtagswahlkreis Unna II debattierten eineinhalb Stunden. Die beiden politischen Schwergewichte blieben blass. Zwei „Kleine“ dagegen konnten sich gut profilieren.

Werne

, 22.04.2022 / Lesedauer: 3 min

Auf Einladung von KAB, Kolping und ev. Männerverein diskutierten am Donnerstagabend fünf Direktkandidaten für den Landtagswahl-Kreis Unna II. Darunter zwei „politische Schwergewichte“, wie Moderator Jörg Weber betonte: Abgeordneter und Ex-Minister Rainer Schmeltzer und NRW Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach. Doch in der eineinhalbstündigen Veranstaltung blieben die beiden blass.

Aufgrund der Corona-Pandemie hatten sich die Ausrichter von „Werne vor der Wahl“ dazu entschlossen, die Diskussionsrunde ohne Publikum stattfinden zu lassen. Stattdessen wurde sie vom Media-Team Event Live, besser bekannt als Sport Live aus Dortmund, für einen Live-Stream im Internet aufwändig in Szene gesetzt. Ab 19 Uhr am Donnerstagabend konnten die Zuschauer die Polit-Runde aus dem Alten Ratssaal in Werne live im Netz verfolgen.

Moderator Jörg Weber (r.) verfolgt den Redebeitrag von Dr. Gerrit Heil von den Grünen. © Jörg Heckenkamp

Die beiden Moderatoren, Jörg Weber und Dirk Oehler, führten in die traditionsreiche Debattierrunde ein. Man wolle damit den Zuschauern die Gelegenheit geben, die Kandidaten, die sich um das Direktmandat im Wahlkreis Unna II bewerben, besser kennenzulernen.

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Allerdings hatte dieses Rendezvous mit den Bewerbern einen kleinen Schönheitsfehler. Von acht Kandidaten waren nur fünf gekommen. Zwei, Rebekka Kämpfe von den Linken und Jens Röppenack für Die Partei, hatten ihre Teilnahme wenige Tage zuvor abgesagt. Die AfD-Bewerberin Friederike Hagelstein hatten die Veranstalter wegen der rechtspopulistischen Tendenzen ihrer Partei nicht eingeladen.

Moderator Dirk Oehler (l.) verfolgt die Aussagen von Pascal Rohrbach (FDP). © Jörg Heckenkamp

Die Absage der Linken-Kandidatin bekam eine pikante Note. Denn quasi unterhalb des Debattier-Runde im Alten Rathaus fand ein kleines Wahlkampf-Fest der Linken direkt vor dem Rathaus statt. Aus diesem Grunde hatte Rebekka Kämpfe ihre Teilnahme abgesagt.

Also waren es nur noch fünf. Darunter die beiden besagten politischen Schwergewichte. Doch weder Schmeltzer noch Scharrenbach waren im Angriffsmodus. Der SPD-Abgeordnete unterließ es, die sogenannte Mallorca-Affäre, in die Scharrenbach involviert ist, zu thematisieren. Kaum mal war eine Spitze gegen den politischen Gegner zu vernehmen.

Dirk Oehler (r.) moderierte das Rede-Duell von Ralf Piekenbrock und Ina Scharrenbach. © Jörg Heckenkamp

Die Zurückhaltung der „Großen“ war die Chance für die „Kleinen“. So konnte Ralf Piepenbrock von der Familienpartei mit klaren Aussagen punkten. So meinte er etwa beim Themenfeld „Wirtschaft/Energie“, dass man sich „nicht abhängig machen darf von einem diktatorisch regierten Land“. Mit deutlichen, klaren Worten zog auch der Grünen-Kandidat Dr. Gerrit Heil das Interesse auf sich.

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Allerdings war Heil faktenmäßig nicht ganz sattelfest. So bemängelte er bei der Frage nach dem zweiten Gleis zwischen Münster und Dortmund die Diskrepanz zwischen Wollen und Tun bei der Landesregierung. Allerdings ist der Ausbau zunächst ein Bundesprojekt. Beim Surfpark Werne war er ganz auf dem falschen Dampfer, als er am Schluss seiner Ausführung resümierte: „Aber er wird gebaut.“ So weit sind die Planungen aber noch lange nicht.

Die Zuschauer konnten die fünf Kandidaten eineinhalb Stunden kennenlernen. Sie äußerten sich unter anderem zu den vier Themen-Feldern Wirtschaft/Energie, Innere Sicherheit, Bildung/Digitalisierung und Umwelt/Klima. Bei der Schlagwort-Runde ging‘s um die Bereiche „Leerstände in den Innenstädten“ und „Verkehr und Brücken“.

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