Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Unna deutlich gestiegen. In Werne verlief der Anstieg moderat.

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Arbeitslosigkeit steigt deutlich: Werne kommt mit blauem Auge davon

rnZahlen der Arbeitsagentur

„Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn“ - so lautet die Überschrift der Agentur für Arbeit über die aktuellen Zahlen. Werne kommt mit einem blauen Auge davon.

Werne

, 01.02.2022, 11:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Agentur für Arbeit in Hamm, zu der auch die Kommunen des Kreises Unna zählen, hat die aktuellen Arbeitslosenzahlen für den Monat Januar herausgegeben. Die Überschrift der Pressemitteilung klingt alarmierend. „Der Arbeitsmarkt in Hamm und im Kreis Unna: Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn“. Werne kommt mit einem blauen Auge davon.

Arbeitslosigkeit steigt in Werne nur moderat

Zwar steigt auch in der Lippestadt die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat, allerdings nur moderat um 0,2 Prozentpunkte von 5,0 im Dezember 2021 auf 5,2 im Januar 2022. Wirft man einen Blick auf den Januar des vergangenen Jahres, liegt der aktuelle Wert sogar noch etwas darunter. Damals betrug die Quote 5,7 Prozentpunkte.

Weiterer Pluspunkt des Arbeitsmarktes in Werne: Hier ist die Quote von allen Städten des Kreises Unna am niedrigsten. 5,2 für Januar 2022 in Werne stehen zum Beispiel 5,6 in der Stadt Unna, 8,3 in Bergkamen oder 9,5 in Lünen gegenüber.

Hier die Analyse der Arbeitsagentur:

Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 660 auf 14.771. Im Vergleich zu Januar 2021 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 2.280 (-13,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Punkte auf 6,9 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 8,0 Prozent.

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„Der Januar hat wie erwartet zu einem Anstieg an arbeitslosen Menschen im Kreis Unna geführt“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung der letzten vier Wochen auf dem Arbeitsmarkt und ergänzt: „Doch dafür, dass neben dem typischen Faktor Wetter in diesem Jahr auch Omikron einen Beitrag dazu geleistet hat, ist der Anstieg in einem moderaten Rahmen geblieben und nicht höher ausgefallen als üblicherweise in einem Januar.“

Fachkräfte werden dringend benötigt

Der scheinbare Widerspruch von steigender Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigen Stellenmeldungen zeigt sich auch im Januar. Helm: „Wir erkennen zunehmend, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nicht mehr von der Anzahl an offenen Stellen abhängt, sondern davon, wie gut Menschen für die ausgeschriebenen Jobs tatsächlich qualifiziert sind. Dass der Stellenbestand auch in dieser für viele Unternehmen herausfordernden Zeit nie drastisch eingebrochen ist, belegt der Mangel an zum Teil dringend benötigten Fachkräften.“

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Dagegen helfe laut Helm einzig die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und der Aneignung aktuell benötigter Qualifikationen: „Wer versäumt, sich auf die Anforderungen der Gegenwart einzustellen, wird auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft keinen Platz finden.“