Amazon Werne: Betriebsrat zeigt Führungskraft an
Strafverfahren eingeleitet
Der Betriebsrat von Amazon in Werne hat ein Strafverfahren gegen eine leitende Angestellte des Unternehmens beantragt. Hintergrund: Die Führungskraft soll ein Betriebsratsmitglied bei einer Beförderung benachteiligt haben - weil derjenige im Betriebsrat aktiv ist.

Seit der Frühschicht wird auch bei Amazon in Werne gestreikt.
Staatsanwältin Sonja Frodermann von der Staatsanwaltschaft Dortmund bestätigte: Das Strafverfahren beschäftige sich damit, dass „ein Betriebsratsmitglied von Amazon Werne bei einer Stellenbesetzung benachteiligt worden sei“. Näheres könne sie nicht mitteilen, da die Akte derzeit bei der Polizei liege. Die Beamten sollen im Auftrag der Ermittlungsbehörde „verschiedene Zeugen vernehmen“, so Frodermann.
Der Betriebsrat gibt keine Einzelheiten bekannt
Der Betriebsrat, der die Anzeige öffentlich gemacht hat, hält sich mit Einzelheiten zurück. „Aus ermittlungstechnischen Gründen möchten wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Einzelheiten bekannt geben“, sagt Mitarbeitervertreter Frank Müller.
Der Vorfall läge schon etwas länger zurück, aus internen Gründen habe man aber jetzt erst ein Strafverfahren nach Paragraf 119, Abs. 1 Nr. 2+3, des Betriebsverfassungsgesetzes beantragt. Mehreren Kollegen sei der Vorfall bekannt.
Von der Amazon-Geschäftsführung war keine Stellungnahme zu dem Geschehen zu erhalten. In einem kurzen Schreiben auf eine Anfrage dieser Redaktion hieß es: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns in der Angelegenheit nicht äußern.“