Amazon sieht Streik der Mitarbeiter gelassen
80 Arbeitnehmer im Ausstand
Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi in Werne zu einem erneuten Streik beim Online-Versandhändler Amazon aufgerufen. Mit Beginn der Frühschicht um 6.30 Uhr am Montag traten laut Verdi gut 80 Beschäftigte in den Ausstand. Die Unternehmensführung sieht diese Aktion aber mehr als gelassen.

80 von 600 Mitarbeitern von Amazon sind am Montagmorgen in den Streik getreten. Zuletzt war am Gelände selbst bei den Streiks immer wenig zu sehen.
„Der Streik hat keinerlei Auswirkungen auf unser Lieferversprechen. Die Kunden können ganz entspannt sein“, sagt Amazon-Sprecherin Annette Nachbar. Von aktuell 600 Mitarbeitern in der Frühschicht Werne befänden sich nur rund 80 nicht am Arbeitsplatz.
Die Gewerkschaft rechnet damit, dass noch einmal so viele Amazon-Mitarbeiter aus der um 15 Uhr beginnenden Spätschicht die Arbeit niederlegen. Diese Hoffnung teilt auch Frank Schrand vom Betriebsrat. „Wir sollten heute etwa 150 Leute in den Streik bekommen. Das wäre etwa der Durchschnitt der vergangenen Aktionen.“
Schon seit Jahren versucht die Dienstleistungsgewerkschaft, eine Eingruppierung der Beschäftigten in den höheren Tarif des Einzelhandels zu erreichen. Amazon hält dagegen den Tarif der Logistik-Branche für zutreffend und verweist auf die seiner Meinung nach gute Bezahlung.
Ab Dienstag auch in der Innenstadt
In einer Stellungnahme heißt es: „Mit Einstiegslöhnen ab mindestens zehn Euro brutto pro Stunde zahlt das Unternehmen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. Zusammen mit Aktien, Boni und jährlichen Sonderzahlungen wie dem Weihnachtsgeld erhält ein Mitarbeiter nach zwei Jahren einen durchschnittlichen Monatslohn von 2311 Euro.“
Verdi hat den Streik bis einschließlich Ende der Spätschicht am 24. Dezember angesetzt. Am Montag blieben die Streikenden laut Auskunft von Gewerkschaftssekretär Markus Renner vor Ort. „Am Dienstagmorgen ziehen wir dann in die Innenstadt, zum Marktplatz. Wir wollen kleine Weihnachts-Süßigkeiten verteilen und die Bürger über unser Anliegen aufklären.“
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