Bahngleise am alten Ikea-Gelände in Werne sollen wiederbelebt werden
Bahnstrecke Dortmund-Münster
Das zweite Gleis soll kommen – darin sind sich alle einig. Für Werne könnte der Ausbau der Bahnstrecke Dortmund-Münster auch Konsequenzen für das Gewerbegebiet Wahrbrink haben.

Die Bahnanschlüsse am alten Ikea-Gelände sollen erhalten bleiben. © Helga Felgenträger (Archiv)
Städte, Kammern und Verbände in Westfalen erhöhen den Druck auf Bahn AG und Bundesregierung für den Ausbau der Bahnstrecke Dortmund-Münster. Das war nicht nur am Donnerstag (29. August) während eines Pressetermins in Dortmund der Fall, sondern einen Tag zuvor auch Thema beim diesjährigen IHK-Wirtschaftsgespräch im Christophorus-Krankenhaus in Werne.
Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, bezeichnete das 27 Kilometer lange Teilstück als die am stärksten vernachlässigte Metropolenverbindung in Deutschland. „Die Diskussion nach der Entscheidung für den Teilausbau einfach für beendet zu erklären, ist weder zeitgemäß noch angemessen.“
Zweites Gleis auch wegen des Umweltschutzes
Aus Sicht der IHK müsse mit Weitblick geplant werden. Notwendig sei neben den Reparaturen der bestehenden Mängel auf der Strecke bei Werne auch ein zweites Gleis auf der gesamten Strecke, ausgebaut für durchgängig 230 Stundenkilometer.
Schreiber: „Wenn wir in Deutschland über Umweltschutz reden und es dann nicht hinbekommen, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen zu schaffen, ist das nicht nachvollziehbar.“
Dem schloss sich auch Bürgermeister Lothar Christ an und verwies angesichts des diesjährigen Tagungsortes des Werner Wirtschaftsgespräches an die fußläufige Erreichbarkeit zwischen Bahnhof und Christophorus-Krankenhaus. Dass mit einem zweiten Gleis Abhilfe geschaffen werden müsse, stehe eben in vielerlei Hinsicht außer Frage.
Die Werner IHK-Vertreterin Adelheid Hauschopp-Francke zeigte sich überzeugt, „dass wir erfolgreich sein werden, aber das geht nicht von heute auf morgen“.
Gleise im Gewerbegebiet wiederbeleben
Hauschopp-Francke sprach am Rande des Wirtschaftsgespräches außerdem die Gleisanbindung zum alten Ikea-Gelände im Gewerbegebiet Wahrbrink an. Vor gut einem Jahr hat das Unternehmen Garbe Industrial Real Estate aus Hamburg, ein Unternehmen für Logistik- und Unternehmensimmobilien, das rund 300.000 Quadratmeter große Areal gekauft. Die Flächen will man vermieten, Hella zog bereits Anfang 2019 ein.

Anfang des Jahres bezog bereits der Markisenhersteller Hella das ehemalige Ikea-Logistikzentrum. Weitere Mieter sollen folgen. © Vanessa Trinkwald (Archiv)
Garbe-Geschäftsführer Jan Dietrich Hempel hatte im jüngsten Planungsausschuss die Baupläne für das Gelände vorgestellt und laut Hauschopp-Francke angekündigt, die alten Bahnanschlüsse nicht nur erhalten, sondern in Zukunft auch wiederbeleben zu wollen.
Die Bahngleise führen zum Teil in die Lagerhallen hinein, werden aber nicht genutzt. Damit diese Pläne für einen Warentransport überhaupt realisierbar erscheinen, gehe es auch hier wieder – man ahnt es schon – um das so dringend benötigte zweite Gleis.