Das Amtsgericht in Lünen.

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41-jähriger Werner gesteht Besitz von Kinderpornografie-Material

rnGerichtsprozess in Lünen

Im Internet tauscht ein Mann aus Werne kinderpornografisches Material. Zudem bezichtigt er seinen früheren Partner des Diebstahls. Im Amtsgericht Lünen kam es nun zum Prozess.

Werne

, 02.04.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In einem Internet-Chat tauschte ein Mann aus Werne kinder- und jugendpornografische Bilder und hortete entsprechendes Material. Auch bezichtigte er seinen früheren Partner - zu Unrecht - eines Diebstahls. Nun saß der 41-Jährige in Lünen auf der Anklagebank.

Über ein Chatportal, das eigentlich für Kinder gedacht war und das in der Vergangenheit dennoch oder gerade deshalb wiederholt von Kriminellen genutzt wurde, lernte der Werner zwei andere Männer kennen. So kam es 2017 zum Austausch der verbotenen Bilder. Auch wurden auf einem USB-Stick knapp 100 und auf einem Computer, den er in einem Pfandhaus versetzte, rund 400 Fotos entdeckt. Auf den Bildern war neben Jugendlichen, die sexuelle Handlungen ausführten, unter anderem auch der massive Missbrauch kleiner Kinder zu sehen.

Werner beschuldigt seinen ehemaligen Partner

Darüber hinaus wurde der 41-Jährige Ende 2019 bei der Polizei vorstellig und gab an, sein jugendlicher Freund sei mit 900 Euro Bargeld, einer Spielekonsole samt Zubehör und einem PC aus seiner Wohnung verschwunden. Geld und Playstation fehlten offenbar tatsächlich, der Computer war allerdings dort, wo er sein sollte – in der Wohnung des Werners. Auch, so ein weiterer Punkt der Anklage, solle er den früheren Partner sexuell belästigt haben, als der auf dem Sofa in der Wohnung des 41-Jährigen schlief.

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Diesen Vorwurf bestritt der Werner nun im Prozess vor dem Amtsgericht Lünen. Sie hätten an dem Tag Sex gehabt, einvernehmlichen Sex. Und das bestätigte der Ex-Freund (19) auch im Zeugenstand, so dass der Angeklagte in dem Punkt später freigesprochen wurde. Anders sah das bei den weiteren Vorwürfen aus.

Unumwunden räumte der Werner ein, den Diebstahl des Computers aus Rache erfunden zu haben. Er sei sauer auf seinen früheren Gefährten gewesen. „Er hat mich nur ausgenutzt. Er hat auf meine Kosten gelebt.“ Und dann sei er plötzlich verschwunden gewesen. Die Behauptung, der habe seinen PC geklaut, sei ein Racheakt gewesen.

Gericht verhängt zehn Monate Haft auf Bewährung

Das Geld sei aber bis heute verschwunden, Spielekonsole und Zubehör seien wieder aufgetaucht. Geständig zeigte sich der 41-Jährige auch, was Kinder- und Jugendpornografie betraf. Allerdings beteuerte er, keine entsprechende Neigung zu besitzen.

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Die verhältnismäßig große Menge an Bildern und zahlreiche Vorstrafen wirkten sich schließlich zu Lasten des Werners aus. Für ihn sprach sein Geständnis. Er wurde wegen Besitzes und Verbreitens von Kinder- und Jugendpornografie sowie Vortäuschens einer Straftat zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Hinzu kam die Auflage, 500 Euro Geldbuße an eine gemeinnützige Organisation zu zahlen. Er akzeptierte das Urteil sofort.

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