KfW-Stopp: Neue Feuerwache Werne-Stockum belastet Stadtkasse noch mehr als befürchtet
Politik in Werne
Vor einigen Monaten war es eine Hiobs-Botschaft: Die neue, geplante Feuerwache sollte sich um satte knapp 3 Millionen Euro verteuern. Am Dienstagabend gab es eine weitere finanzielle Alarm-Meldung.

KBW-Chef Frank Adamietz (l.) und Ausschuss-Vorsitzender Lars Hübchen gaben Erläuterungen zum Planungsstand des Feuerwehrgerätehauses Stockum. © Jörg Heckenkamp
Die in Stockum geplante neue Feuerwache war zunächst mit einem Betrag von 3,4 Millionen Euro geplant worden. Im vergangenen Jahr dann die Hiobs-Botschaft: Das Vorhaben sollte sich um fast 3 Millionen Euro verteuern. Im Ausschuss für den Kommunalbetrieb am Dienstagabend im Kolpingsaal erfuhren die Kommunalpolitiker nun von einer weiteren Alarmmeldung in Sachen Finanzierung.
Zwar ist der Gesamtbetrag, unter anderem durch Umplanungen, aktuell auf eine Summe von 5,6 Millionen Euro abgespeckt. Doch eine dicke Finanzierungs-Hilfe könnte wegfallen: Die staatliche energetische Förderung für den Energiestandard „Effizienzgebäude 40“ ist gestrichen. Zumindest vorerst. „Wie viel fehlt uns dadurch“, fragte Artur Reichert von der FDP. „600.000 Euro“, antwortet Frank Adamietz, Chef des Kommunalbetriebes Werne (KBW).
Finanzhilfe für energetische Förderung fällt weg
Doch „diesen Worst-Case“, also den schlimmsten denkbaren Fall, „haben wir bei der Finanzplanung des Haushaltes berücksichtigt“, erläuterte Adamietz den Ausschussmitgliedern. Sollte wider Erwarten doch noch Fördergeld fließen, entlaste das den städtischen Haushalt.
Dennoch: Die Kosten von 5,6 Millionen Euro, ob mit oder ohne staatliche Finanzspritze, wollte CDU-Sprecherin Uta Leisentritt nicht einfach so hinnehmen. Sie verwies auf den vor rund zwei Jahren in Dienst gestellten Neubau der Hauptfeuerwache Ascheberg, „der hat nur 3,9 Millionen Euro gekostet und der ist doppelt so groß wie die Wache in Stockum“.
„Wie ist das möglich, dass das bei uns so teuer ist?“, wollte sie wissen. Zwar wolle man gerne die Freiwillige Feuerwehr in Werne unterstützen und gut ausrüsten, „aber wir sehen nicht, das man so wahnsinnig viel Geld ausgeben muss“, sagte Leisentritt.
Der KBW-Chef entgegnete auf diesen Einwand, dass die Preise für die Wache Ascheberg ungefähr fünf Jahre alt seien. Adamietz: „Ich habe mit dem Architekten gesprochen. Heute würde die Ascheberger Wache rund 30 Prozent teurer ausfallen, also knapp 5 Millionen Euro kosten.“ Außerdem weise die in Stockum geplante Wache Zusatz-Leistungen auf, wie etwa einen Turm.
Auch die Frage Leistentritts, ob solch ein großes Vorhaben nicht hätte ausgeschrieben werden müssen, konnte der KBW mit ja beantworten: „Das haben wir gemacht. Der Architektur-Büros habe Angebote abgegeben und eines hat den Zuschlag bekommen.“
Die Kritik der CDU-Frontfrau entpuppte sich als Sturm im Wasserglas. Denn sowohl sie als auch alle anderen Politiker gaben grünes Licht für die weitere Planung des Feuerwehrgerätehauses Stockum.