Um 17 Uhr setzt sich die Kolonne mit Polizeieskorte und unter den Augen zahlreicher Zuschauer in Bewegung.

Eigentlich wurde der Treffpunkt im Vorfeld von den Landwirten nicht kommuniziert, um größere Menschenansammlung entlang der Strecke zu verhindern, doch rumgesprochen hat er sich dennoch.

Alles läuft coronakonform ab

Doch auf dem Parkplatz läuft alles coronakonform ab. Der Abstand stimmt. Viele tragen freiwillig eine Maske. Und davon ab wird jeder in den Weihnachtsbann der blinkenden Traktoren gezogen. Die Augen der Kinder strahlen, fast jeder der zahlreichen Zuschauer macht Fotos.

Landwirtin Jana Gewers war an diesem Samstag mit ihrem Trecker die erste auf dem Parkplatz. Bei ihr laufen die Fäden der Organisation für die Lichterfahrt durch Vreden und die Dörfer zusammen. „Wir haben das als Demonstration bei der Polizei angemeldet“, erklärt sie.

Ab 16.30 Uhr füllt sich der Parkplatz nach und nach. Mit jeder Minute entfaltet der blinkende Weihnachtszauber mehr Wirkung, denn die Dämmerung setzt ein. Dass es nass und halt ist, stört hier niemanden.

Zu gebannt wandern die Blicke von Trecker zu Trecker. Die Aktion unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ will aber noch mehr, als „nur“ adventliche Stimmung verbreiten.

Botschaften auf Bannern

An den Traktoren sind Botschaften auf Bannern angebracht. Diese weisen auf die Probleme in der Branche der Landwirte hin. Sie sollen die Menschen für die gesamte Thematik sensibilisieren.

„Die Landwirtschaft wurde politisch und gesellschaftlich in den letzten Jahren in ein sehr schlechtes Licht gerückt“, stellt Jana Gewers im Gespräch klar. Mit der Lichterfahrt wolle man die moderne Landwirtschaft wieder in das „richtige Licht rücken“.

„Aber wir möchten natürlich auch in dieser schwierigen Zeit ein wenig Trost, Freude und ein Lächeln spenden.“ Stichwort Corona. Ein Blick in die Gesichter der ausnahmslos begeisterten Zuschauer machte deutlich: Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Verteilen von Schokonikoläusen

Übrigens standen auch das Verteilen von Schokoladennikoläusen im Altenheim Haus Früchting und im Antoniusheim auf dem Programm. Drei Stunden, so die Kalkulation im Vorfeld, solle die Fahrt dauern.

Und wo wurden die Naschereien gelagert? Natürlich im Anhänger von Jana Gewers Trecker. Sie war es auch, die vorwegfuhr. Die Polizei bildete mit Blaulicht das Schlusslicht des Konvois.

Viele Zuschauer in Stadtlohn

Das war auch am Sonntag in Stadtlohn der Fall. Hier zogen rund 60 festlich geschmückte Traktoren – begleitet von den Ordnungskräften – durch den Ort. Auch hier machten die Landwirte wirkungsvoll auf ihre nicht einfache Situation aufmerksam.

Schon vom Flughafen in Wenningfeld aus war der Lichterglanz zu sehen. Viele Zuschauer waren bereits zum Start um 17 Uhr gekommen. Das bunte Weihnachts-Schauspiel in der Dunkelheit sollte sie nicht enttäuschen.