
© Karikatur Schwarze-Blanke
Telekom baut neuen Mast in Vreden – Funkloch laut Land NRW beseitigt
Mobilfunk
Im Industriegebiet Gaxel möchte die Telekom einen neuen Funkmast bauen. Unabhängig davon gibt es in Vreden seit vergangenem Jahr laut Land NRW einen weißen Fleck weniger.
Kein Netz. Diese Mitteilung auf dem Handydisplay wird zwar seltener, ganz verschwunden ist sie aber auch in Vreden noch nicht aus dem Alltag. Um die Situation zu verbessern, plant die Telekom einen neuen Mobilfunkmast im Industriegebiet Gaxel.
Einen genauen Standort kann das Unternehmen auf Nachfrage noch nicht nennen. „Wir befinden uns aktuell noch in der frühen Planungsphase“, heißt es in einer schriftlichen Antwort auf eine Presseanfrage. Der Mast soll das LTE-Netz der Telekom erweitern.
Neuer Mast geht wohl erst 2023 in Betrieb
Auch Kunden von anderen Anbietern könnten davon profitieren. Denn die Telekom bietet seine Standorte grundsätzlich auch anderen Mobilfunkanbietern zur Mitnutzung an. „Heute werden bereits die Hälfte unserer geeigneten Mobilfunkmasten durch mindestens einen weiteren Mobilfunkanbieter oder anderen Funkkunden neben der Telekom genutzt. Aktuell wissen wir noch nicht, ob weitere Mobilfunkanbieter den Mast in Vreden mitnutzen möchten“, schreibt das Unternehmen.
Für die Telekom wird es der zehnte Mast in Vreden. Zurzeit sucht das Unternehmen nach einem geeigneten Standort. Der Bau soll beginnen, sobald eine Baugenehmigung vorliegt. Das werde voraussichtlich im Herbst 2022 sein. „In der Regel geht ein Mobilfunkmast sechs bis zwölf Monate nach Baubeginn in Betrieb und kann von den Kunden genutzt werden“, heißt es in der Presseantwort.
Der neue Mast könnte also ab Sommer bis Herbst 2023 für eine bessere Mobilfunkverbindung in Gaxel sorgen. Dass das notwendig ist, zeigen Daten der Bundesnetzagentur. Mit der Funkloch-App können Handynutzer in Vreden ihre aktuellen Verbindungsdaten übermitteln.
Teilweise nur 2G – sogar in der Vredener Innenstadt
Die App muss dazu aktiviert werden und misst dann alle 10 bis 50 Meter, wie gut das Netz an dieser Stelle ist. Die Daten werden an die Bundesnetzagentur übermittelt und im Internet auf einer Karte zusammengefasst.
Für Vreden gibt es aus den letzten zwölf Monaten keine flächendeckenden Daten, allerdings schon so viele, dass daraus Schlüsse gezogen werden können. Gemessen werden die drei großen Anbieter Telefonica, Telekom und Vodafone. Andere Anbieter nutzen deren Masten und haben somit die gleiche Netzabdeckung.

Die Daten der Funkloch-App werden in einer Karte dargestellt. Lila = 4G. Dunkelblau = 3G. Hellblau = 2G. Grün = Kein Empfang. Für nicht farbig markierte Stellen liegen keine Messungen vor. © Victoria Garwer
In einem Großteil des Stadtgebietes sind auf der Karte lilafarbene Sechsecke zu sehen. Sie zeigen an, dass die App-Nutzer hier zum größten Teil 4G haben. Aber auch in einigen Gebieten in der Kernstadt ist teilweise nur 2G-Netz verfügbar. Das ist zum Beispiel Im Vree, entlang des Südlohner Dyks, im Stadtpark und sogar am Marktplatz der Fall.
Auch in den Außenbereichen dominieren die hellblauen Sechsecke, die 2G-Netz anzeigen. Entlang der größeren Bundes- und Landstraßen ist aber sogar zwischen Dörfern teilweise 4G verfügbar.
Nur zwei Funklöcher in Vreden laut Funkloch-App
Echte Funklöcher, also Stellen, an denen die messenden Personen gar keinen Empfang hatten, gibt es laut dieser Karte nur zwei in Vreden. Eines davon liegt an der Straße Up de Hacke, eines im Außenbereich von Lünten.
Das Land NRW hat im Juli 2020 angekündigt, dass Funklöcher im ländlichen Raum geschlossen werden sollen. Dazu hat es einen Mobilfunkpakt mit den Anbietern geschlossen, die darin zusagen, landesweit 6850 neue Basisstationen zu bauen.
48 sogenannte weiße Flecken hatte das Land ausfindig gemacht. Eines davon wurde in Vreden lokalisiert. Wo genau, dazu macht das Landesministerium keine Angaben. Im Oktober 2021 hat die SPD im Landtag zu dem Thema eine Kleine Anfrage gestellt. In der Antwort der Landesregierung heißt es, dass der weiße Fleck in Vreden inzwischen geschlossen sei.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
