
© Hubert Stroetmann
Vorfahrt für Radler: Fahrradstraßen-Route ins Industriegebiet Gaxel kommt
Fahrradstraße Vreden
Die Wege zum Industriegebiet Gaxel und zurück zur Stadt sollen für Radfahrer attraktiver gemacht werden. Für einige Straßen soll deswegen Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart werden.
Das Verkehrsmittel Fahrrad soll den Vredenern schmackhafter gemacht werden. Besonders denen, die in der Stadt wohnen und im Industriegebiet Gaxel ihren Arbeitsplatz haben. Das Projekt Gaxelino ist jetzt einen Schritt weiter: Der Bauausschuss sprach sich in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, die Wikbertstraße, Teilabschnitte des Kardinal-von-Galen-Platzes, der Graf-von-Moltke-Straße und des Sachsenrings zur Fahrradstraße umzuwidmen.
„Eigentlich wird sich da nicht viel ändern, außer dass die Straßen Vorfahrtsstraßen werden, einige Beläge hier und da erneuert und Piktogramme aufgetragen werden“, erläuterte Fachbereichsleiter Joachim Hartmann. „Tempo 30 wird weiter gelten, so wie jetzt auch.“
„Vorher mit Anliegern sprechen“
Heinz-Bernd Röring (CDU) signalisierte einhellige Zustimmung: „Wir begrüßen die Maßnahme zur Unterstützung des Radverkehrs“, betonte er. Hendrik Mulder (FDP) zeigte sich überrascht, dass „Fahrradstraßen durchs Wohngebiet“ gehen und forderte vor einem Beschluss des Bauausschusses, mit den Anliegern zu sprechen.
Er musste aber erfahren, dass diese Rad-Route von jeher ein Ziel von „Gaxelino“ war und als solches bekannt ist. „Ich habe keinen Aufstand vernommen“, meinte Elmar Kampshoff (UWG) dazu. Einen solchen erwartete Reinhard Laurich (SPD) auch nicht: „Der Zustand manifestiert sich, ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand was dagegen hat.“

Ein Blick auf das Projekt "Gaselino" aus Planersicht: Die orange markierten Wege sind die, auf denen die Radler schnell ins Industriegebiet Gaxel fahren können oder umgekehrt in die Stadt zurück. © Stadt Vreden
Dass aber mit den Anliegern der betroffenen Straßen und Teilabschnitte gesprochen werden soll, bevor die Kommunalpolitiker mit einem endgültigen Beschluss Fakten schaffen – darüber herrschte Einigkeit. Dies soll laut Sitzungsvorlage am Dienstag, 16. Juni, um 17 Uhr geschehen. Grundsätzlich signalisierten die Bauausschussmitglieder Zustimmung.
Was zeichnet eine Fahrradstraße aus?
Was aber unterscheidet eine Fahrradstraße von einer normalen Wohnstraße durchs Wohngebiet, wo in der Regel Tempo 30 gilt? Eine Fahrradstraße soll nur durch andere Fahrzeuge benutzt werden, wo dies durch Schilder gekennzeichnet ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge – also auch für Pedelecs – 30 km/h. Und: Radler haben auf Fahrradstraßen das Recht, jederzeit nebeneinander zu fahren.
Die Ausweisung als Vorfahrtsstraße soll den Radfahrern zudem einen Vorteil gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr schaffen – auch so wird die Fahrradstraße attraktiver für den schnellen Weg zur Arbeit und nach Hause. Für das Parken in einer Fahrradstraße gibt es keine besonderen Regeln.
Um die Fahrradstraßen umzusetzen, wurden 85.000 Euro im Haushalt eingeplant. Zuschüsse in Höhe von 42.500 Euro sollen noch dieses Jahr fließen und deswegen die Maßnahmen auch dieses Jahr umgesetzt werden.