Kork statt Plastik: Der neue Kunstrasenplatz der SpVgg Vreden und des FC Vreden wurde am 23. August offiziell abgenommen und ist schon jetzt bei den Spielern beliebt.

Kork statt Plastik: Der neue Kunstrasenplatz der SpVgg Vreden und des FC Vreden wurde am 23. August offiziell abgenommen und ist schon jetzt bei den Spielern beliebt. © Sascha Keirat

Tschüss Plastik, hallo Kork: SpVgg Vreden eröffnet neuen Kunstrasenplatz

rnKunstrasenplatz mit Kork

Die SpVgg Vreden hat einen neuen Kunstrasenplatz – mit Kork bestreut anstatt mit den kleinen, dunklen Plastikgranulaten. Obwohl der Ball noch etwas holprig läuft, sind die Resonanzen positiv.

Vreden

, 29.08.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ein bisschen muss der Rasen noch eingespielt werden, aber den Spielern gefällt es bis jetzt ganz gut“, berichtet Christoph Kondring, Vereinsvorsitzender der SpVgg Vreden, in einem Gespräch mit der Redaktion. Seit dem 18. August ist der neue Kunstrasenplatz in Betrieb. Das Besondere an diesem Rasen: Anstatt die für Kunstrasen üblichen Gummi- oder Kunststoffgranulate ist der Rasen mit Korkpartikeln eingestreut – einer ökologischen Alternative zum Plastik.

Offiziell abgenommen wurde der Platz am 23. August von Willy Westphal, dem Kreisvorsitzendem des Fußballkreises Ahaus/Coesfeld.

Kunstrasenplatz teilen sich SpVgg und FC Vreden

Genutzt wird der neue Kunstrasen auf Platz 5 jetzt von der SpVgg Vreden und dem FC Vreden. Wo jetzt der neue Kunstrasen ist, war vorher ein Naturplatz. Da dieser aber nicht mehr bespielbar war, fehlten den Vereinen ein geeigneter Ausweichplatzlatz.

Vor dem gleichen Problem sahen sich auch die Vereine ASV Ellewick, Grün-Weiß Lünten und Sportfreunde Ammeloe gestellt. Das brachte die Vereinen auf eine Idee.

Alle fünf Vredener Vereine stellten das Projekt gemeinsam auf die Beine

In enger Zusammenarbeit der Vereinsvorsitzenden wandten sich die fünf Vereine SpVgg und FC Vreden, ASV Ellewick, Grün-Weiß Lünten und SF Ammeloe mit den Planungen für zwei Kunstrasenplätze an die Stadt Vreden – einer auf dem Gelände der Spielvereinigung und der andere auf dem Platz der SF Ammeloe. Im Februar letzten Jahres bestätigte der Stadtrat das Vorhaben, im März folgten die ersten Besichtigungen an den Sportstätten. Im Frühjahr 2022 begannen dann parallel in Vreden und Ammeloe die Arbeiten zur Fertigstellung der Plätze.

So sieht er aus, der neue Kunstrasenplatz mit Kork beim Spiel der Vredener B-Junioren gegen TSC Dortmund II.

So sieht er aus, der neue Kunstrasenplatz mit Kork beim Spiel der Vredener B-Junioren gegen TSC Dortmund II. © Sascha Keirat

Den größten Teil der Kosten trägt dabei die Stadt Vreden, 10 Prozent müssen die Vereine selbst übernehmen. Damit diese Endsumme möglichst klein und von jedem der fünf Vereine eingebracht werden kann, riefen die Vereinsvorsitzenden gemeinsam eine Crowdfunding Aktion mit der Volksbank Gronau-Ahaus ins Leben.

Der erste der zwei nötigen Töpfe davon ist bereites voll und wird von der Volksbank zusätzlich mit 2822 Euro unterstützt. Der zweite ist gerade dabei anzulaufen. Wenn auch dieser voll ist, wird auch dieses Projekt von der Volksbank unterstützt. Dass die Crowdfunding Aktion also "geteilt" wurde, hat damit zu tun, dass die Vereine im Vorfeld nicht abschätzen konnten, wie schnell und ob das Ziel erreicht werden würde.

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Auch die SF Ammeloe haben jetzt einen neuen Kunstrasenplatz mit Kork als Einstreumaterial. Der ASV Ellewick und Grün-Weiß Lünten nutzen diesen mit. Aber was genau ist das Besondere an der bräunlichen Substanz?

Vereinsvorsitzender des SF Ammeloe, Christoph Bengfort, hat die Antwort. „Das Beste am Kork ist, das es ein Naturprodukt und somit eine gute Alternative zu den Kunststoffgranulaten ist, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit“, berichtet der Vereinsvorsitzender auf Nachfrage der Redaktion.

Aber das ist noch nicht alles. „In Wärmephasen verhält sich Kork anders als die Plastikgranulate. Kunststoff nimmt die Hitzestrahlung anders auf, Kork dagegen kommt in der Hinsicht dem Naturrasen sehr nahe“, so Christoph Bengfort.

Kork ist eine ökologische und nachhaltige Alternative zu den dunklen Plastikpartikeln, die üblicherweise die Kunstrasenplätze bedecken.

Kork ist eine ökologische und nachhaltige Alternative zu den dunklen Plastikpartikeln, die üblicherweise die Kunstrasenplätze bedecken. © Sascha Keirat

Noch ist der Platz in Ammeloe noch nicht offiziell von der Stadt eröffnet worden, daher muss der Spielbetrieb und die ersten Reaktionen der Spieler noch warten. Christoph Bengfort aber ist optimistisch, dass der Rasen auch in Ammeloe gut angenommen wird. „Ich bin selber schon drüber gelaufen und es fühlt sich wirklich toll an. Da bekomme ich fast Lust; selbst wieder anzufangen“, scherzt er.

„Sportliche Konkurrenz aber in der Sache vereint“

Der neue Platz ist für alle Vereine, die den Rasen nutzen, von großer Bedeutung, um Spielbetriebe auch in der Wintersaison weiterhin aufrechterhalten zu können.

Besonders wichtig ist dem Vereinsvorsitzenden aus Ammeloe aber auch die gemeinsame Zusammenarbeit, die hinter dem Projekt steht. „Das alle fünf Vredener Vereine sportlich zwar in Konkurrenz, aber in der Sache vereint sind und dann so ein Projekt zusammen auf die Beine stellen – das ist was schon was Einmaliges.“