
Die SuS-Jugendfußballer müssen sich in Containern duschen und umkleiden. Der SuS-Vorsitzende Wilfried Steinhage und sein Verein drängen auf eine rasche Entscheidung für einen Neubau der Kabinen. © Stefan Grothues
Neue Umkleide für den SuS: „Der Druck auf dem Kessel ist erhöht worden“
Sanierung
Der SuS macht Druck. Der Sportverein drängt auf einen Neubau der Kabinen am Klubheim. Die Stadt sucht vergebens nach Fördermöglichkeiten. Der Sportverein hat seine Wünsche jetzt klar benannt.
Unmut und Ungeduld bekamen am Sonntag (21. August) Bürgermeister Berthold Dittmann und der Erste Beigeordnete Günter Wewers auf der Jahreshauptversammlung des SuS zu spüren. Seit über zwei Jahren können die Duschen und ein Großteil der Umkleidekabinen wegen Bauschäden nicht genutzt werden. Seit einem Jahr gibt es zwar ein Provisorium in Containern. Aber die Fußballer wollen endlich klare Perspektiven.
„Es war emotional und es gab kritische Nachfragen“, sagt der SuS-Vorsitzende Wilfried Steinhage. Und dafür hat er großes Verständnis. „Die Jugendfußballerinnen und -fußballer und ihre Eltern wollen endlich wissen, wie es weitergeht“, so der Vorsitzende. Beim SuS trainieren Woche für Woche 350 Jugendfußballer.
Kosten könnten über 700.000 Euro liegen
Günter Wewers hatte bereits in der vergangenen Woche im Haupt- und Finanzausschuss deutlich gemacht, dass die Verwaltung keineswegs untätig gewesen sei und verschiedene Lösungsvarianten durchleuchtet habe, von der Sanierung über einen Abriss und Neubau an gleicher Stelle bis hin zu einem Neubau an anderer Stelle.
„Wie auch immer – es wird eine nicht unerhebliche Investition sein“, sagte Bürgermeister Berthold Dittmann. Für ihn sei es daher unerlässlich, Fördermöglichkeiten zu suchen.
Günter Wewers bezifferte die Investitionssumme auf 650.000 bis 700.000 Euro. Hoffnungen auf eine Förderzusage in diesem Jahr aber hätten sich zerschlagen. Er gestand ein: „Es gibt noch mehr Fragen als Lösungen. Wir sehen noch kein Licht am Ende des Tunnels.“
SuS will Erhalt des alten Gebäudes und einen Neubau
Aber jetzt hat der SuS seinerseits die Wünsche des Vereins klar geäußert. Wilfried Steinhage: „Wir sind für den Erhalt des bestehenden Gebäudes. Der Keller muss verfüllt und das Gebäude muss gegen Schimmel abgedichtet werden. Als Ersatz für die verloren gegangenen Duschen und Umkleiden brauchen wir einen Neubau neben dem Bestandsgebäude.“
Dort soll auch ein großer zusätzlicher Seminarraum Platz finden. Außerdem braucht der SuS neue Räumlichkeiten für Schiedsrichter. Steinhage: „Es gibt immer mehr Schiedsrichterinnen und gemischte Schiedsrichterteams. Dafür fehlen uns die geeigneten Räume.“
Containermiete kostet 2600 Euro im Monat
Dass die Stadt nicht schnelle Lösungen präsentiert, dafür zeigt der SuS-Vorsitzende durchaus Verständnis: „Es geht ja um eine große Investitionssumme. Ich kann verstehen, dass die Stadt nach Fördermöglichkeiten Ausschau hält. Wahrscheinlich werden die Baukosten ja wegen der allgemeinen Entwicklungen noch über den vorliegenden Schätzungen liegen.“

Der SuS-Vorsitzende Wilfried Steinhage hält ein Stück des ramponierten Kunstrasens in der Hand. Das Loch vor ihm ich etwa 20 mal 20 Zentimeter groß und stellt für Fußballer ein Verletzungsrisiko dar. © Sascha Keirat
Andererseits müssten jetzt aus Steinhages Sicht die planerischen Weichen gestellt werden. „Die Jungs und Mädchen können mit der derzeitigen Containerlösung leben, aber nicht gut. Das ist nur ein Provisorium.“ Die Mietkosten von monatlich 2600 Euro trägt die Stadt Stadtlohn.
Wilfried Steinhage ist nach der Jahreshauptversammlung vorsichtig optimistisch. „Der Druck auf dem Kessel ist noch einmal größer geworden. Die Stadt weiß, dass es an der Zeit ist, die Weichen zu stellen. Ich hoffe, dass es 2023 mit dem Bau losgeht.“
Noch konkreter sind Wilfrieds Steinhages Hoffnungen an einer anderen wichtigen „Baustelle“. Die schadhaften Stellen auf dem derzeit gesperrten Kunstrasenplatz sollen jetzt doch kurzfristig ausgebessert werden. „Der Auftrag wird erteilt. Der Platz wird in Kürze wohl wieder bespielbar sein und freigegeben werden können“, sagt der SuS-Vorsitzende.