Hermann Wilmer (l.) und Dirk Hetrodt von der Stadt Vreden wollen die Sperrung der Ringstraße früher aufheben – wenn der Baufortschritt es zulässt.

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Sperrung sorgt für Ärger: Die Stadt Vreden will bei Gaxelino Gas geben

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Viele Autofahrer ärgern sich über Umwege, die sie derzeit wegen der Sperrung der Ringstraße in Kauf nehmen müssen. Die Stadt Vreden versucht das Projekt Gaxelino an dieser Stelle zu beschleunigen.

Vreden

, 20.01.2022, 17:01 Uhr / Lesedauer: 2 min

Normalerweise herrscht an der Kreuzung von Ringstraße und Winterswyker Straße reger Verkehr. Derzeit aber sind statt Motorenlärm nur Baumaschinen zu hören. Hier wird emsig gearbeitet an der größten und wohl auch für die Bevölkerung spürbarsten Einzelmaßnahme des Projekts Gaxelino.

Sperrung sorgt für Ärger: Die Stadt Vreden will bei Gaxelino Gas geben

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Künftig sollen Fahrradfahrer zügig und sicher aus der Innenstadt in das Industriegebiet Gaxel gelangen. Eine Unterführung unter der Ringstraße soll das möglich machen. Beim Ortstermin mit Dirk Hetrodt und Hermann Wilmer vom Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Vreden ist schon deutlich zu erkennen, wo der Weg einmal langführen wird.

Ärger bei den Bürgern

Bauarbeiter arbeiten an dem Trog, durch den die Fietsen künftig unter der Ringstraße herfahren sollen. Keine Ampel, keine Autos, die Querung soll künftig zügig und sicher sein. Und auch der motorisierte Verkehr wird profitieren: Die Kreuzung wird künftig mehr Verkehr abwickeln können, eine zusätzliche Abbiegespur Richtung Gaxel ist geplant.

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Derzeit aber muss der Verkehr einen großen Bogen machen um die Baustelle. Ringstraße und Winterswyker Straße als Hauptanbindungen an das Industriegebiet sind bereits seit Oktober gesperrt, erst im kommenden Oktober soll das Projekt Gaxelino abgeschlossen sein. Das sorgt bei vielen Bürgern für Ärger, müssen sie doch teils deutliche Umwege in Kauf nehmen.

Vollsperrung früher aufheben

Das wissen auch Dirk Hetrodt und Hermann Wilmer. Der Ärger ist bis ins Rathaus vorgedrungen, nur ein Projekt wie Gaxelino ist komplex. Immerhin: „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Dirk Hetrodt. Hermann Wilmer kündigt an: „Wir versuchen die Vollsperrung früher aufzuheben.“

Die geplante Unterführung für Fahrradfahrer nimmt bereits erste Züge an.

Die geplante Unterführung für Fahrradfahrer nimmt bereits erste Züge an. © Nils Dietrich

Ob das letztlich klappen wird, könne man aber noch nicht sagen. Schließlich gebe es Unwägbarkeiten am Bau. Doch die Arbeiten an dieser Stelle haben nun augenscheinlich Priorität. Erst später sollen die Maßnahmen Richtung Innenstadt fortgesetzt werden.

Gaxelino braucht seine Zeit

Viele Bürger stellen sich derweil die Frage, warum eine solche Baumaßnahme so lange dauern muss. Im Oktober haben die Arbeiten begonnen, erst im kommenden Herbst sollen sie nach ziemlich genau einem Jahr abgeschlossen sein.

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Die Antwort auf diese Frage ist allerdings nicht so einfach – und auch die Verantwortlichen der Stadt hätten die Durchführung der Bauarbeiten lieber kürzer gefasst. Einzig: Die Möglichkeiten der Kommune sind hier begrenzt. „Wir hatten ursprünglich vor, das enger zu takten“, räumt Hermann Wilmer ein. „Da wurde uns aber gesagt, dass das schwierig wird.“

Nur zwei Angebote bekommen

Den Takt gibt nämlich der Markt vor – und die Nachfrage nach Dienstleistungen am Bau ist bekanntermaßen groß. Am Ende hat die Stadt Vreden auf ihre Ausschreibung hin lediglich zwei Angebote von Bauunternehmen erhalten.

„Wir sind froh, dass wir die überhaupt bekommen haben“, so Dirk Hetrodt. Die Durchführung der Arbeiten bei einer Weiterführung des Verkehrs, eine Operation am offenen Herzen sozusagen, wäre mit höheren Kosten und einer längeren Bauzeit verbunden gewesen.

Derweil schreiten die Arbeiten an der Unterführung weiter voran. Auch wenn der Baufortschritt bereits deutlich sichtbar ist – hierbei handelt es sich nur um einen Baustein des Gesamtprojekts. Ist die Unterführung fertig, müssen noch die Anbindungen erfolgen.

Leser Gerd Hilbing fragte, warum es bei dem Projekt so schleppend vorangeht.

Leser Gerd Hilbing fragte, warum es bei dem Projekt so schleppend vorangeht.

Parallel dazu läuft bereits eine Vielzahl von unterschiedlichen Arbeiten. Versorgungsleitungen in das Industriegebiet werden verlegt, die Anwohner an der Kreuzung erhalten eine neue Lärmschutzwand, die im Mai fertig sein soll.

An der Ecke Birkhahn-/Fasanenweg soll eine Ampel entstehen. Während die Fahrradstraße Richtung Innenstadt bereits fertig ist, wurde gerade der letzte Abschnitt zur Landesgrenze ausgeschrieben. Es gibt also noch eine Menge zu tun beim Projekt Gaxelino.

News Hero gab Hinweis

Gaxelino ist für viele Vredener ein Dauer-Ärgernis, weil sie von den Sperrungen und Einschränkungen durch die Baustelle betroffen sind und Umwege fahren müssen. Und das noch eine ganze Zeit. Gerd Hilbing hat uns als „News Hero über unsere WhatsApp Nummer +49 171 8441734 gefragt, warum das so lange dauern muss.
Sperrung sorgt für Ärger: Die Stadt Vreden will bei Gaxelino Gas geben