
© Hubert Stroetmann
Möwen kreisen über Wasserfläche im Venn – Problem liegt im Untergrund
Zwillbrocker Venn
Das schöne Wetter zieht viele für einen Spaziergang ins Zwillbrocker Venn. Der ein oder andere wird sich über das Wasser im Lachmöwensee freuen. Die Experten auch? Wir haben nachgefragt.
Wer nicht selbst am Wochenende im Zwillbrocker Venn war, kann es auf einem Video sehen, das der Vredener Naturfotograf Hubert Stroetmann bei Facebook ins Netz gestellt hat: Der Lachmöwensee im Zwillbrocker Venn ist mit Wasser gefüllt. Die Rehe, die auf dem Video am Rand des Sees zu sehen sind, bekommen so gerade die Hufe nass. Aber in der Mitte steht das Wasser schon etwas höher.
Grundproblem liegt nicht an der Oberfläche, sondern im Untergrund
Nur, was sagt das aus? Dr. Dietmar Ikemeyer, Leiter der Biologischen Station, kann nicht mit einfachen Antworten dienen. Denn auch wenn es zuletzt geregnet hat und auch die Schmelze der Schneemassen ihr Übriges dazu getan hat: Das Grundproblem liege nicht an der Oberfläche.
Auch wenn Wasser von oben kommt, von unten kommt nichts nach: „Seit geschätzt schon 15 Jahren wird das Grundwasser in oberflächennahen Bereichen nicht aufgefüllt“, erklärt der Biologe, wo er das Problem sieht.
Für alle Schutzgebiete ist die Trockenheit eine Katastrophe
Wenn es nun im März und April nicht regne, könne der See wieder im Frühsommer trocken fallen. Ihm geht es nicht nur um den Lachmöwensee im Zwillbrocker Venn beim Blick in die Zukunft: „Das ist für alle Schutzgebiete schwierig. Wenn das weiter so bleibt, wird das eine Katastrophe.“
Wer jetzt das „schöne“ Wetter bei 20 Grad im Februar genießt und die Möwen krächzen hört, die seit Montag das Zwillbrocker Venn wieder bevölkern, muss also eigentlich viele Regentage herbeisehnen – damit er das Venn noch weitere Jahre genießen kann.