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Ergebnisse: Lehrer und Eltern haben Digitalisierung an Schulen bewertet
Digitalisierung
Die Münsterland Zeitung hat in einer Online-Umfrage Lehrer und Eltern nach dem Stand der Digitalisierung an Vredener Schulen gefragt. Die Wunschliste an die Politik ist lang.
In einer Online-Umfrage hat die Münsterland Zeitung Vredener Eltern, Lehrer und Schüler gefragt, wie gut die Digitalisierung an den Schulen ist. 28 Vredener haben teilgenommen. Damit ist die Umfrage natürlich nicht repräsentativ, aber sie gibt einige gute Einblicke.
Wir haben die Lehrer in der Umfrage gebeten, ihren eigenen digitalen Unterricht zu bewerten. Im Durchschnitt geben die Teilnehmer sich selbst hier 8 von 10 Punkten. Mit dieser Selbsteinschätzung scheinen sie ganz richtig zu liegen. Denn auch die Eltern geben den Lehrern für den digitalen Unterricht im Schnitt 8 Punkte.
Eltern sind mit Schulen zufrieden, mit Politik nicht
Ein Schüler oder eine Schülerin scheint das jedoch anders zu sehen. Denn er oder sie vergibt nur 2 Punkte. Allerdings hat an unserer Umfrage nur ein einziger Schüler teilgenommen, deswegen können daraus kaum Schlüsse gezogen werden.
Schon vor der Pandemie haben die Lehrer nach eigenen Angaben digitale Hilfsmittel genutzt. E-Mails und Apps scheinen demnach an der Tagesordnung gewesen zu sein, aber auch E-Books, digitale Arbeitsblätter und Lernplattformen kamen zum Einsatz. Die Eltern bestätigen das in ihren Umfrage-Antworten.
Mit den Lehrern sind die Eltern in Vreden also grundsätzlich zufrieden. Auch die Schulen machen ihrer Meinung nach eine gute Arbeit. 58 Prozent beantworten die Frage „Tut die Schule genug, um einen guten digitalen Unterricht zu ermöglichen?“ mit „ja“, weitere 26 Prozent mit „eher ja“.
Anders sieht das bei derselben Frage zur Rolle der Politik aus. 52 Prozent der Eltern finden, dass die Politik nicht genug tut, 10 Prozent wollen das nicht beurteilen. Ganz oben auf der Wunschliste Richtung Politiker: Eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten und Subventionen für finanziell schwächere Schüler.
Mehr als die Hälfte der Eltern findet zudem, dass es neue Konzepte für den digitalen Unterricht, digitale Schwerpunkte in der Lehrerausbildung und verpflichtende Fortbildungen für Lehrer geben muss – auch unabhängig von der Pandemie.
Alle Lehrer haben Fortbildungen angeboten bekommen
Die Vredener Lehrer geben in der Umfrage übrigens an, dass sie sich grundsätzlich genügend ausgebildet fühlen. Alle teilen mit, dass die Schule Fortbildungen angeboten hat und dass es an ihrer Schule einen IT-Verantwortlichen gibt. Um die Wartung der Geräte kümmern sich aber in den meisten Fällen die Lehrer selbst, auch mal in der Freizeit.
Die Stadtschulpflegschaft hat ebenfalls eine Umfrage bei den Vredener Eltern durchgeführt. Dort zeigten sich vor allem starke Unterschiede zwischen den Schulen. „Es gibt Schüler, die nahezu in jedem Fach an Videokonferenzen teilnehmen, während andere berichten, dass sie nur einmal wöchentlich eine Stunde digitalen Unterricht erhalten“, sagt Tobias Beck, Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft. Und noch immer gebe es Kinder, die gar nicht an Videokonferenzen teilnehmen können.
Homeschooling ist kein vollwertiger Ersatz
An der Hamalandschule in Lünten schien es in Sachen Homeschooling ganz gut zu laufen. Im Januar haben wir mit Schüler Jonas Willing gesprochen. Das Lernen zu Hause machte ihm nichts aus, nur seine Freunde vermisste er. Einmal pro Woche hatte er eine digitale Unterrichtsstunde mit Videokonferenz. Das funktionierte auch in der dritten Klasse schon gut.
Lehrer Christof Niestegge hat in diesen Stunden immer ein neues Thema eingeführt. Ein Problem war am Anfang, dass nicht alle Schüler ein Tablet hatten. Doch die Stadt besserte nach und verteilte Tablets an alle, die eins brauchten.
Den Umständen entsprechend lief es in Sachen Homeschooling also gut. Doch alle waren sich einig: Den Präsenzunterricht kann man so nicht ersetzen. In der Umfrage gibt es auf die Frage „Wie weit kann der digitale Unterricht Ihrer Meinung nach ein vollwertiger Ersatz für normalen Unterricht sein?“ aber immerhin 4 von 10 Punkten.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
