Rainer Pag macht sich in der kommenden Woche auf den Weg nach Rumänien, um Geflüchteten zu helfen.

Rainer Pag macht sich in der kommenden Woche auf den Weg nach Rumänien, um Geflüchteten zu helfen. © Carina Strauss

Küster aus Vreden will ukrainischen Geflüchteten in Rumänien helfen

rnHumanitärer Einsatz

Eigentlich wollte Rainer Pag nach Assisi laufen. Doch dann kam der Ukraine-Krieg. Also hat er kurzerhand seine Pläne umgeworfen. Nun geht es nach Rumänien auf humanitäre Mission.

Vreden

, 03.06.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ursprünglich sollte die Reise von Rainer Pag auf den Freundschaftsweg aus dem Jahr 2019 aufbauen. Damals war der Küster von Vreden in die Partnergemeinde St. Ladislaus gewandert. Gut 2000 Kilometer lief Pag, bis er sein Ziel in Rumänien erreichte.

In diesem Jahr wollte er nun durch die Eifel, den Schwarzwald, über die Alpen und an der Mittelmeerküste entlang nach Assisi laufen. „Ich habe mich darauf gefreut, durch die Berge zu wandern“, so Ranier Pag. Doch daraus wird erstmal nichts. Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine haben ihn dazu bewegt, die Pläne zu ändern.

Humanitärer Einsatz in Rumänien

Auf seinem Freundschaftsweg 2019 hat Rainer Pag viele Leute kennengelernt, darunter auch Menschen aus der Ukraine, die für ihn zu Freunden geworden sind. „Über diese Leute habe ich dann auch wieder andere Leute kennengelernt“, so der 50-Jährige.

Rainer Pag lief 2019 die Strecke nach Oradea. In diesem Jahr hat er umgeplant, nach Oradea geht es trotzdem.

Rainer Pag lief 2019 die Strecke nach Oradea. In diesem Jahr hat er umgeplant, nach Oradea geht es trotzdem. © privat (Archiv)

So entstand auch der Kontakt zu einer Ikonen-Künstlerin aus Lwiw. Die Marienikone, die er bei ihr bestellt hat, nahm Pag auch mit zum Friedensgebet in der Vredener Pfarrkirche St. Georg. Der Anstoß, seine Mission in diesem Jahr zu ändern.

Am Ende entschied sich Pag dazu, den Pilgerweg in einen humanitären Einsatz umzuwandeln. Auch der Missionsausschuss hat seinen Segen gegeben, denn „das ist im Sinne unserer Gemeindepartnerschaft.“

Küster wird offiziell ausgesendet

Am Dienstag in der Abendmesse wird Rainer Pag also zu seiner humanitären Mission ausgesendet und gleichzeitig bekommt er den Reisesegen. Am Mittwochmorgen geht es dann auch sofort los. „Die Hilfe wird organisiert von der Caritas in Oradea. Ich werde dort eine Flüchtlingsunterkunft betreuen.“

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Dazu gehört der Empfang der Geflüchteten und die Essensausgabe. „Gleichzeitig wird es auch so sein, dass ich Essen ausfahre“, so Pag. Ein bisschen wie das Essen auf Rädern hierzulande.

Denn nicht nur die Geflüchteten aus der Ukraine brauchen Hilfe. „Einheimische, die ohnehin schon wenig Geld hatten, haben noch weniger Geld, dadurch das auch dort die Preise so stark gestiegen sind“, erklärt der Küster.

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Während seines Einsatzes wird er auch in der Flüchtlingsunterkunft unterkommen. „Damit auch jemand da ist, falls dort nachts Leute ankommen. Oder auch wenn im Haus irgendwas passiert.“ Dort kommen derzeit wohl bereits viele Geflüchtete an. „Es ist eher ein Durchgangshaus. Die Menschen kommen an, werden versorgt und ziehen dann weiter in die nächsten großen Städte und fliegen häufig von dort in andere Länder.“

Vredener könnte auch Hilfstransporte begleiten

Möglicherweise wird Pag auch Hilfstransporte in die Ukraine mit begleiten. Ob und wann das der Fall sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Einen Reisepass für den Fall der Fälle hat er aber dabei.

Auch ob er in diesem Zuge seine Freunde aus Transkarpatien in der Ukraine besuchen kann, steht noch nicht fest. Auch diese setzen sich regelmäßig für die Binnenflüchtlinge in der Ukraine ein.

Die Ikonenkünstlerin aus Lwiw im Westen der Ukraine wird er nicht treffen können. Doch er hat oft Kontakt zu ihr. „In Lwiw ist es gerade recht ruhig, auch wenn es immer wieder Nachtalarm gibt.“ Für alle gelte aber, dass sie derzeit in der Ukraine bleiben wollen.

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Rainer Pag sammelt Spenden

  • Auch wenn es in diesem Jahr kein Freundschaftsweg wird, sammelt Rainer Pag trotzdem Spenden speziell für die Einheimischen und Geflüchteten in Oradea. Über die Caritas werden diese dann an den passenden Stellen eingesetzt.
  • Für alle, die Spenden möchten, bestehen mehrere Möglichkeiten: Eine Spende kann im Pfarrbüro zu den Öffnungszeiten abgegeben werden oder auch per Überweisung auf das Konto der Pfarrei St. Georg bei der Volksbank Gronau-Ahaus mit dem Verwendungszweck „Rainer’s Projekt“.
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