
Die Kita Arche Noah in Vreden soll Zuwachs bekommen. Zwei neue Gruppen sind geplant. „Gut angelegtes Geld“, findet der Erste Beigeordnete Bernd Kemper. © picture alliance/dpa
Immer mehr Kinder in Vreden: Nächster Schritt zur Erweiterung der Kita Arche Noah
Betreuungsplätze
Die Geburtenzahlen steigen, Familien ziehen in Neubaugebiete, Geflüchtete wandern zu – der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Vreden steigt. Nun soll eine weitere Kita erweitert werden.
Der Betreuungsbedarf gerade für die jüngsten Kinder steigt. Auch in Vreden sehe man einen Anstieg der Geburtenzahlen, berichtete Markus Grotendorst, beim Kreis Borken zuständig für den Bereich Kindertageseinrichtung (Kita), in der vergangenen Woche dem Bildungs-, Sport- und Kulturausschuss. Er stellte dem Ausschuss den Kita-Bedarfsplan für Vreden vor.
Immer mehr unter 2- und unter 3-jährige Kinder (U2/U3) kommen in die Betreuung, so Grotendorst. Alleine durch die steigenden Geburtenzahlen ergebe sich so im Schnitt der vergangenen vier Jahre, dass pro Jahr 21 Kinder mehr betreut werden müssen. Das entspricht in etwa einer Kindergartengruppe.
Zuzug, Zuwanderung und ganz junge Kinder
Inklusive dem Zuzug in Neubaugebiete und der Zuwanderung von Geflüchteten ergebe sich so ein erhöhter Bedarf an Betreuungsplätzen. Hinzu kommen immer mehr Kinder, für die eine Ganztagsbetreuung in Anspruch genommen wird, was wiederum mehr Plätze blockiert. Auch dass die jüngeren Kinder nur in kleineren Gruppen betreut werden können, sorgt dafür, dass die Kitas immer schneller wachsen müssen.
In den Kirchdörfern ergebe sich mit Blick auf die vergangenen Jahre eine sehr schwankende Entwicklung, so Grotendorst. So wolle man nun den Kita-Nebenstandort in Lünten auslaufen lassen, während an anderer Stelle daran noch gar nicht zu denken ist.
Höherer Bedarf an U2 und U3 Betreuungsplätzen
Die Gegenüberstellung von Bedarf und vorhandenen Plätzen ist für Vreden durchaus ausgeglichen. „Sie sehen, eigentlich geht es ganz gut auf“, so Grotendorst. Das Problem: Die zugewanderten Kinder sind in die Rechnung noch nicht eingeschlossen.
Das Fazit des Experten: Es gibt insgesamt einen höheren Bedarf vor allem an U2- und U3-Betreuungsplätzen und einen höheren Bedarf an inklusiven Plätzen. Ein weiterer Ausbau ist also notwendig.
In die Planung des Kreises ist bereits die Erweiterung der Kita Rasselbande um zwei Gruppen eingerechnet. „Die Baugenehmigung ist erteilt. Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen, gleichzeitig auch Entwicklungsmaßnahmen am Bestandsgebäude durchzuführen“, so Grotendorst. Hier seien allerdings noch die Fördermöglichkeiten zu klären. Auch die Kita St. Nikolaus soll um eine Gruppe erweitert werden.
Kita Arche Noah soll um zwei Gruppen erweitert werden
In der aktuellen Ausschusssitzung ging es nun darum, dass auch die Kita Arche Noah um zwei zusätzliche Gruppen anwachsen soll. Das entspricht insgesamt 40 Plätzen. „Das wir viele Kinder zu betreuen haben, ist uns deutlich lieber, als leerstehende Kindergärten zu sehen“, stellte der Erste Beigeordnete Bernd Kemper für die Verwaltung heraus.
Der Rat habe die Kosten für die Übergangslösung bereits bereitgestellt. „Die Pavillons sollen noch im Juli aufgestellt werden, sodass zu Beginn des neuen Kindergartenjahres die Kinder dort versorgt werden können.“
Die An- und Umbaumaßnahmen sollen insgesamt 1.320.000 Millionen Euro kosten. Der Trägerverbund der Kindertageseinrichtungen Evangelischer Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken will 24.000 Euro aus Rücklagen finanzieren. Mit Landes- und Bundesförderung bleiben Restkosten in Höhe von 226.750 Euro, die die Stadt Vreden finanzieren soll.
Mehr Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort
„Kinderbetreuung kostet sicherlich eine Menge Geld, aber es ist gut angelegtes Geld“, so Kemper. Ulrich Kipp (CDU) äußerte sich ähnlich. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir überhaupt Kindergärten brauchen.“ Auch wenn er sich etwas mehr Sicherheit in der Planung wünschte. Ruth Kemper (FDP) betonte: „Betreuungsplätze erhöhen auch die Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort.“
Letztlich beschloss man einstimmig, dem Rat zu empfehlen, die Erweiterung der Kindertagesstätte Arche Noah um zwei zusätzliche Gruppen mit einem Betrag in Höhe von 226.750,00 € zu fördern.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.