Morgens im Winter ist der Radweg an der Berkel zwischen Widukindstraße und dem Friedhof stockduster.

© Markus Gehring

Dunkler Radweg an der Berkel: „Angstraum“ soll endlich erhellt werden

rnUnsicherheit bei Schülern

Morgens im Winter ist der Radweg an der Berkel stockduster – genau dann, wenn viele Kinder auf dem Weg zur Schule sind. Nach jahrelangen Diskussionen soll nun eine Beleuchtung installiert werden.

Vreden

, 05.03.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit dem Fahrrad an der Berkel entlang fahren, ist eigentlich eine schöne Sache – bei Helligkeit. Früh morgens im Winter sieht das anders aus: Dann ist der Radweg stockdunkel. Genau dann, wenn zahlreiche Kinder mit ihren Zweirädern auf dem Weg zum Schulzentrum sind.

„Durch die Dunkelheit besteht ein großes Unsicherheitsgefühl bei Eltern und Kindern“, sagte CDU-Fraktionschef Heinz Gewering in der vergangenen Sitzung des Stadtrates. Sogar von einem „Angstraum“ war an anderer Stelle der Diskussion die Rede.

Mehrere Bürgeranfragen

Letztlich erteilte der Rat in Sachen Beleuchtung einen Prüfauftrag an die Verwaltung. Die wiederum lieferte erste Arbeitsergebnisse in der vergangenen Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses. Joachim Hartmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, verwies ebenfalls auf den Umstand, dass es bereits mehrere Bürgeranfragen zum Thema gegeben habe.

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Die Schulpflegschaft der St.-Marien-Schule stellte bereits im Jahr 2019 einen entsprechenden Antrag, den Radweg entlang der Berkel zwischen Widukindstraße und dem Friedhof zu beleuchten.

Überschaubare Kosten

„Wir sind der Meinung, dass jetzt der Zeitpunkt ist, darüber nachzudenken“, schloss Joachim Hartmann seinen Vortrag ab. Auch die Kosten der Maßnahme sind überschaubar: Die Beleuchtung würde nicht durch die Stadt Vreden gekauft, sondern von der SVS für 135 Euro im Jahr je Leuchte – vereinfacht formuliert –gemietet.

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Für eine Beleuchtung der Radwegeverbindung vom Fußgängerüberweg an der Groenloer Straße beziehungsweise dem Friedhof bis zur Widukindstraße müssten bei einem Abstand von rund 50 Metern 15 Leuchten aufgestellt werden. Drei weitere müssten für die Beleuchtung des Abschnittes vom Grünen Weg bis zur Berkel installiert werden. In der Summe würde das jährlich 2430 Euro ausmachen.

Keine Beleuchtung bis in die Nacht

Schnell wurde deutlich: Das Anliegen an sich ist eigentlich unumstritten. „Wir denken, dass sich jeder sicher fühlen sollte“, sagte Hendrik Mulder (FDP). Auch Gerd Welper (Grüne) sah das so: „Beim Aspekt Schülersicherheit kann ich mitgehen.“ Doch es sei ein durchaus sensibler Naturbereich in der Nähe: Die Beleuchtung solle nur an die Schulzeiten angepasst angeschaltet werden. Julia Althaus, Sachkundige Bürgerin von der CDU, wies ebenfalls auf auf den Naturbereich hin.

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Nur: Wie könnte die An- und Abschaltung der LED-Leuchten in diesem Bereich geregelt werden – vor allem in Anpassung an die Bedürfnisse der Schüler, die besonders im Winter morgens und am späten Nachmittag auf die Beleuchtung angewiesen sind? Eine durchgängige Illumination bis in die späten Abendstunden, darüber herrschte Einigkeit, soll es jedenfalls nicht werden.

Der Teufel steckt im Detail

Und hier zeigte sich: Der Teufel liegt im Detail. Joachim Hartmann musste zur Erklärung in die Feinheiten der Stromversorgung der Straßenbeleuchtung einführen: Hierfür gibt es nämlich ein gesondertes Netz, an dem die gesamte Straßenbeleuchtung der Stadt angeschlossen ist. Gesonderte Beleuchtungszeiten nur für die betreffende Strecke sind nicht möglich – Licht an oder aus, das gilt für die gesamte Stadt.

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Einen möglichen Lösungsansatz hatte Julia Althaus parat: Eine adaptive Beleuchtung könnte das Problem lösen. Diese würde nämlich nur anspringen, wenn eine Person den jeweiligen Laternenmast passiert und anschließend wieder abschalten. Das sei möglich, erklärte Joachim Hartmann, müsse jedoch extra bezahlt werden.

Mit dieser Variante konnte sich der Ausschuss trotz absehbarer Mehrkosten anfreunden. Die Verwaltung soll nun hierzu einen Vorschlag erarbeiten.