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Das Haushaltsloch schrumpft, doch das Großprojekt Gaxelino wird teurer
Haushaltsplan für 2022
Dass ein Kämmerer gute Nachrichten hat, kommt eher selten vor. Doch jetzt präsentierte Jürgen Buckting dem Haupt- und Finanzausschuss erfreuliche Zahlen. Doch er hatte auch schlechte Nachrichten.
Noch im Dezember hatte Jürgen Buckting ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,3 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Diese Zahl ist inzwischen überholt, denn seit der Präsentation des Haushaltsentwurfs haben sich noch einige Änderungen ergeben.
Die gute Nachricht: Das Haushaltsloch wird nun mit 3,044 Millionen Euro deutlich geringer ausfallen als zunächst geplant. Dieses Defizit kann durch einen Griff in die Rücklagen gedeckt werden.
Bestattungsgebühren jetzt eingeplant
Im ersten Haushaltsplanentwurf waren seinerzeit keine Bestattungsgebühren eingeplant, da zunächst noch eine neue Gebührenkalkulation erstellt werden sollte. Diese befindet sich nun in den finalen Beratungen. Die ersten Ergebnisse, also 192.000 Euro, sollen schon in den Haushalt für 2022 eingestellt werden.
Obendrein kommt ein Geldsegen aus Düsseldorf: Das Land Nordrhein-Westfalen steuert weitere 72.000 Euro bei. Diese sind unter anderem für das Sirenenförderprogramm, Integrationspauschalen und die Unterstützung der Ordnungsämter vorgesehen.
Auch auf der Ausgabenseite ergeben sich kleinere Änderungen, die im Saldo einen Mehraufwand von 32.400 Euro bedeuten. So sinkt die Kreisumlage im Jahr 2022 um 72.000 Euro, dafür steigt wiederum der Zuschuss an die Volkshochschule (25.000 Euro) und die Stadt Vreden übernimmt ab 2022 erstmalig die Miete der Musikschule (30.000 Euro).
Gaxelino wird teurer als gedacht
Schlechte Nachrichten gibt es hingegen beim Großprojekt Gaxelino: „Eine aktuelle Kostenaufstellung deutet darauf hin, dass die bisher eingeplanten Kosten deutlich überschritten werden“, heißt es in der entsprechenden Vorlage für den Ausschuss. Der voraussichtliche Mehrbedarf in Höhe von 460.000 Euro soll im Haushalt für 2022 bereitgestellt werden.
Auch die laufende Sanierung des Freibads könnte teurer werden als zunächst gedacht. So steigen die Kosten bei haustechnischen Anlagen und bei den gartenbaulichen Arbeiten unerwarteterweise, wobei hier noch die Corona-bedingten Preissteigerungen angeführt werden. Hier schlägt die Kämmerei vor, „vorsichtshalber“ weitere 250.000 Euro bereitzustellen.
Ebenfalls wird das Gewerbegebiet Heckebree ein Jahr früher ausgebaut. Damit verschieben sich die Kosten in Höhe von 555.000 Euro auf das Jahr 2023.
Das letzte Wort hat der Rat
Im Finanzplanungszeitraum von 2022 bis 2025 plant die Stadt Vreden Investitionen in Höhe von rund 66 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang sind auch Kreditaufnahmen vorgesehen.
Der Stadtrat wird sich am 17. Februar abschließend mit dem Haushalt befassen.