Was passiert mit der Vredener Innenstadt? Citymanager Jörg Lenhard prognostiziert, dass noch in diesem Jahr bis zu 19 Leerstände verschwinden könnten.

© Victoria Garwer

Citymanager will bis zu 19 Leerstände in Vreden mit neuem Leben füllen

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Die Leerstände in der Innenstadt sind Vredens wunder Punkt. Doch es gibt Hoffnung: Jörg Lenhard sieht eine Perspektive für bis zu 19 leere Ladenlokale. Wie er sagt, fühle sich das nachhaltig an.

Vreden

, 11.02.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie steht es eigentlich um die Vredener Innenstadt und das Sofortprogramm Innenstadt, mit dem die Leerstände bekämpft werden sollen?

Zur Erinnerung: In dem Förderprogramm stellt das Land 70 Millionen Euro für Innenstädte zur Verfügung, um sie gegen den Onlinehandel zu wappnen. 214.000 Euro bekommt die Stadt Vreden. Geld, mit dem sie leere Ladenlokale anmieten und über zwei Jahre günstig untervermieten kann.

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Citymanager Jörg Lenhard hatte jetzt im Ausschuss für Wirtschaft und Digitales gute Nachrichten: Für zehn Leerstände seien die Verträge bereits unterschrieben. Vier weitere Abschlüsse stünden unmittelbar in Aussicht. Bis Jahresmitte rechne er sogar mit 18 oder 19 Leerständen, die verschwinden könnten.

Ladenlokale um die 300 Quadratmeter sind kaum vermittelbar

„Wir machen da einen erheblichen Schritt, der spürbar wird“, erklärte er den Ausschussmitgliedern. Insgesamt gebe es in der Innenstadt 25 Ladenlokale, die aktuell leer stehen – teilweise schon seit Jahren. Für die kleineren mit Flächen um die 300 Quadratmeter habe er allerdings nur wenig Hoffnung. „Da gibt es einfach keine Nachfrage“, sagte er.

Die Mischung der zukünftigen Mieter sei bunt: Vier bis fünf neue Einzelhändler, ein Schulprojekt und eine Praxis für Physiotherapie seien da nur eine Auswahl.

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Kaspar Neuendorf (FDP) traute den guten Nachrichten nicht: „Wie nachhaltig ist dieses Förderprogramm denn?“, fragte er. „Nicht, dass wir in 24 Monaten wenn das Förderprogramm ausgelaufen ist, wieder vor dem gleichen Problem stehen.“

Citymanager: „Es fühlt sich nachhaltig an.“

Jörg Lenhard versuchte zu beruhigen: „Wir kennen natürlich die Rahmenbedingungen noch nicht“, sagt er. Gerade die Länge des Lockdowns sei ja noch völlig offen. Entsprechend unklar sei, wann der Einzelhandel wieder normalen Geschäften nachgehen könne. Allerdings habe er ein recht gutes Gefühl. „Das fühlt sich nachhaltig an“, erklärte er.

Und er brachte noch eine Idee ein: Dass sich in der Stadt ein Wochenmarkt aufbauen lasse, sei wohl kaum denkbar. „Aber vielleicht können wir eine überdachte Markthalle schaffen“, so der Citymanager. Dort ließe sich an mehreren Tagen in der Woche ein hochwertiges Lebensmittelangebot platzieren. „Idealerweise mit einem Fleischer“, erklärte er. Dazu würde er demnächst Gespräche führen.

Grüne für mehr Barrierefreiheit in der Innenstadt

Daniel Leuders (Grüne) fand noch einen anderen Wehrmutstropfen: „Wir tun viel für die Kaufmannschaft“, erklärte er. Langfristig müsse aber auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöht werden. Etwa durch eine stärkere Begrünung. Und auch der Straßenbelag müsse überdacht werden. „Das Kopfsteinpflaster stellt für Menschen mit Rollator eine große Barriere dar“, sagte er.

Dazu konnte der Erste Beigeordnete Bernd Kemper schon eine erste Perspektive bieten: Das Thema Barrierefreiheit soll am 10. März in der Sitzung des Sozialausschusses der Stadt zur Sprache kommen.

Brigitte Niehues (CDU) freute sich über die Bewegung in der Innenstadt. Allerdings hakte sie nach, wie es um das Haus- und Hofflächenprogramm bestellt ist. Mit diesem Förderprogramm sollten private Immobilieneigentümer für Investitionen in Fassadenverbesserungen oder die Aufwertung von Grundstücksflächen öffentliche Fördermittel abrufen. „Warum wurde das so wenig angenommen?“, fragte sie.

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Fachbereichsleiter Joachim Hartmann nannte die hohen Hürden: „In diesem Programm war ein sehr hoher Aufwand für eine überschaubare Förderung nötig“, sagte er. Den hätten wohl viele gescheut. Eine ähnliche Landesförderung werde es wohl erst einmal nicht mehr geben. Möglich sei, die Inhalte aus kommunalen Mitteln zu fördern. „Das muss man dann diskutieren“, erklärte er.