Bischof-Tenhumberg-Straße umbenennen? Diskutiert wird am 20. Oktober
Straßenumbenennung
Zu einer öffentlichen Debatte zur möglichen Umbenennung der Bischof-Tenhumberg-Straße lädt die Stadt Vreden ein. Am 20. Oktober wird ab 19 Uhr im Saal Vrenegor informiert und diskutiert.
Am Donnerstag, 20. Oktober, findet um 19 Uhr im Saal Vrenegor in Lünten eine öffentliche Debatte zur möglichen Umbenennung der Bischof-Tenhumberg-Straße in Lünten statt. Das hat der Rat in seiner Sitzung nach der Sommerpause so entschieden. Nun lädt die Stadt alle Interessierten ein, wie sie am Dienstag mitteilte.
Hintergrund sind die öffentlichen Gutachten des Historikers Thomas Großbölting und vier weiterer Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftler zum sexuellen Missbrauch im Bistum Münster in den Jahren 1945 bis 2020. Laut dem Gutachten konnten Forscher das jahrzehntelange Versagen und die Strafvereitelung der Bistumsleitung Münster in verschiedenen Fällen nachweisen.
Straffällig gewordene Priester wurden immer wieder nur versetzt und konnten somit erneut zu Tätern werden. Unter anderem wurden Bischof Heinrich Tenhumberg Verfehlungen bei seinen Aufsichtsverpflichtungen nachgewiesen.
In der öffentlichen Veranstaltung wird Peter Frings, Interventionsbeauftragter im Bistum Münster, das Gutachten erläutern. Der Historiker Dr. Volker Tschuschke wird über das Leben und Wirken des Bischofs Heinrich Tenhumberg referieren.
Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Peter Witte, Hochschullehrer a.D., moderiert. „Die Anwohnerinnen und Anwohner der Bischof-Tenhumberg-Straße sowie alle interessierten Vredenerinnen und Vredener sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen“, betont die Stadt in der Pressemitteilung.
Ursprünglich hatte die SPD-Fraktion in der Ratssitzung im August die Umbenennung der Bischof-Tenhumberg-Straße beantragt. Die CDU-Fraktion stellte daraufhin den Antrag, vor der Entscheidung über die Umbenennung eine Informationsveranstaltung durchzuführen. In dieser sollten sich Beteiligte und Interessierte zu der Thematik äußern können.
Der Rat schloss sich dem Antrag der CDU-Fraktion einstimmig an. Die FDP-Fraktion beantragte, die Straßennamen zu erhalten und über die Personen aufzuklären; dieser Antrag wurde vertagt.