
© Stephan Teine
Aus „Alfred‘s Grill“ wird „Alfreds“ – Björn Kemper verrät, was dahinter steckt
Gastronomie Vreden
„Alfred‘s Grill“ war über Jahrzehnte eine Institution in Vreden. Der Imbiss am Markt hat sein Jahresbeginn geschlossen. Die Unternehmer Björn und Gerd Kemper wagen an dem Standort Neues.
Seit Jahresbeginn sind bei „Alfred’s Grill“ die Türen abgeschlossen. Im Moment gibt es keine schnelle Pommes-Currywurst mehr am Markt. Frank Heming hat sich nach zehn Jahren als Betreiber des Imbissrestaurants beruflich anders orientiert. Und was kommt jetzt? „Keine typische Imbissbude“, sagt Björn Kemper. Der Vredener Unternehmer und sein Vater wollen den Standort am Markt neu beleben. Gastronomisch. Aber eins bleibt: Der Name „Alfreds“. Aber ohne Apostroph.
Ein Treffpunkt für alle Generationen zum Essen und zum Trinken
Es soll ein Lokal werden, ein Treffpunkt für alle Generationen, zum Essen und zum Trinken. „Ein Restaurant, eine gehobene Pommesbude, aber nichts Abgehobenes“ – zwischen diesen Begriffen will der Unternehmer sein Projekt eingeordnet wissen. Und sein Vater Gerd will vom leer stehenden Gebäude nebenan einen Teil nutzen und dort eine Vinothek einrichten. „Unser Unternehmen ist an einem Weingut im Rheingau beteiligt“, erläutert der Vredener den Hintergrund dieser Idee.
Wie kommen Vater und Sohn, die ein Unternehmen aufgebaut und weiterentwickelt haben, das Pionier und Technologieführer im Bereich der Schweißrauchabsaugung ist, dazu, sich in der Gastronomie zu engagieren? „Wir haben das schon lange überlegt“, sagt Björn Kemper. Zum Einen wolle man etwas fürs Image und die Mitarbeiterpflege des Unternehmens tun, aber zum Anderen als Unternehmen, das sich gut entwickelt habe, auch etwas zurückgeben an Vreden, das „etwas ab vom Schuss“ liegt, so der 45-Jährige.
Die Kempers hätten schon auch an anderen Standorten in Vreden versucht, ihr Projekt zu realisieren, aber nun, wo sich der leere „Alfred‘s Grill“ und das daneben liegende Gebäude anboten, konnten sie endlich einen Schritt weitergehen, blickt Björn Kemper zurück. Nun werde am Konzept gefeilt. Eine Speisekarte gebe es noch nicht, sagt er, „aber unser Ziel ist, dass man satt wird und dass es nicht zu teuer wird“, verrät der Neu-Gastronom. Auch eine Currywurst müsse nicht fehlen im Angebot.
Es gibt Mittagstisch am Markt – und es wird digital zugehen
Aber vieles steht schon fest. Wichtig: Das Lokal wird einen Mittagstisch anbieten. Für alle, aber auch – und hier kommen die Kempers mit ihrem Unternehmen ins Spiel – auch als gefördertes Angebot für ihre 170 Mitarbeiter am Standort Vreden. Und es wird keinen Ruhetag geben, „es ist sieben Tage offen“, blickt der Vredener voraus.
Er selbst plane nicht, „Wirt zu werden“, wie er mit einem Schmunzeln sagt. „Das wird professionell organisiert.“ Fachpersonal werde gesucht, er wolle auch nicht das Risiko eingehen, „dass das mit gefährlichem Halbwissen schief geht“, wie er ergänzt. „Wir wollen das soweit wie möglich digitalisieren, so wie man das in Ahaus kennt“, verrät der Unternehmer. In Ahaus betreibt das Software-Unternehmen Tobit einige gastronomische Betriebe, wo zum Beispiel weitgehend auf Bargeld verzichtet und beim Bestellen auf digitale Technik gesetzt wird.
Außengastronomie in „Sahnelage“
Das Lokal soll auch für die Wochenend-Abende ein Treffpunkt sein. „Aber als Party-Location würde ich es nicht sehen“, schränkt der Vredener ein. Jung und Älter sollten sich gemütlich hinsetzen, etwas essen und/oder etwas trinken können, so ist der Plan von Gerd und Björn Kemper. „In diese Lücke wollen wir rein.“ Wie und ob überhaupt die Vinothek auf dem Außenbereich auf dem Markt getrennt wird – auch das sei noch nicht festgelegt.
Dass ein „Café Extrablatt“ praktisch nebenan einziehen soll (in das gerade entstehende Gebäude am Markt 1), störe ihn überhaupt nicht, sagt der Vredener. Es sei gut, wenn der Markt belebt sei und wenn es Wettbewerb gebe. „Und wir haben die gute Terrasse. Das ist eine Sahnelage“. Aus diesem Grund soll das neue Lokal auch dann öffnen, wenn die ersten Sonnenstrahlen im Frühling nach draußen locken. Möglichst im April. Sei es dann mit einem Soft-Start mit zunächst begrenzten Angebot.