Aldi zieht in ein Zelt - Gebäude an der Wüllener Straße wird abgerissen

© Anne Winter-Weckenbrock

Aldi zieht in ein Zelt - Gebäude an der Wüllener Straße wird abgerissen

rnAldi Vreden

Aldi verkauft im Zelt: An der Ottensteiner Straße 11 ist ein Ersatz für den Markt an der Wüllener Straße aufgebaut worden. Wir haben uns schon vor der Eröffnung im Verkaufszelt umgesehen.

Vreden

, 07.08.2019, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Rechts der Kaffee, links die Getränke, geradeaus die Backwaren. Eigentlich ist alles wie immer. Wer nicht etwas nach oben guckt, merkt eigentlich gar nicht, dass er in einem Zelt steht. Im Aldi-Zelt. Der Discounter verkauft ab Donnerstag, 8. August, 7 Uhr, für einige Monate im Provisorium. Aber, wie gesagt: Eigentlich ist alles wie immer.

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Für Guido Bügers, Regional-Verkaufsleiter, ist es eine Premiere genauso wie für die Verkaufsstellenverantwortliche Julia Nienhaus. Neueröffnungen kennen sie beide, aber der Umzug in ein Zelt und dann der Verkauf dort – das ist für sie und auch in der Region neu. Beide sind am Montag aber bester Dinge. Denn es hat alles geklappt bislang, und Spaß gemacht hat es sogar auch noch. Den Begriff Teambuilding findet Guido Bürgers passend: „Das hat viel gebracht für Motivation und Zusammenhalt.“

Das Zelt ist auf dem ehemaligen Bierbaum-Gelände an der Ottensteiner Straße aufgebaut worden. Nadine Steverding, Julia Nienhaus und Guido Bügers (v. l.) freuen sich auf die Eröffnung am Donnerstag um 7 Uhr.

Das Zelt ist auf dem ehemaligen Bierbaum-Gelände an der Ottensteiner Straße aufgebaut worden. Nadine Steverding, Julia Nienhaus und Guido Bügers (v. l.) freuen sich auf die Eröffnung am Donnerstag um 7 Uhr. © Anne Winter-Weckenbrock

Alles läuft nun auf Donnerstag, 7 Uhr, zu. Am Samstag, 27. Juli, 21 Uhr, war Schluss im Markt an der Wüllener Straße. Der wird, wie berichtet, abgerissen und neu aufgebaut. In neuester Bauart und mit 960 Quadratmetern Verkaufsfläche etwas größer als zuletzt, sagt Guido Bügers. Bis dahin bietet der Discounter seine Waren im 800 Quadratmeter großen Verkaufszelt an.

Am gewohnten Ort einkaufen

Es gibt ja noch den Aldi-Markt im Gebiet Up de Hacke, reine Luftlinie ist dieser nur gut ein Kilometer entfernt vom Zelt, verkehrstechnisch natürlich weiter. Aber nur einen Markt anzubieten, war für Aldi keine Option. Der Kunde solle zufrieden sein und am gewohnten Ort einkaufen können, betont der Regional-Verkaufsleiter. Und das Zelt ist nur einige hundert Meter vom gewohnten Standort an der Wüllener Straße entfernt. Der Weg wird übrigens noch mit Tafeln und Pfeilen ausgeschildert.

Der Blick vom Leergutautomaten auf den Kassenbereich: Im Zelt ist alles räumlich so aufgebaut, wie es der Aldi-Kunde kennt.

Der Blick vom Leergutautomaten auf den Kassenbereich: Im Zelt ist alles räumlich so aufgebaut, wie es der Aldi-Kunde kennt. © Anne Winter-Weckenbrock

Das Zelt steht auf dem ehemaligen Bierbaum-Gelände, auf dem der Eigentümer, das Unternehmen Stroetmann aus Münster, einen Edeka-Markt plant. Etwa ein halbes Jahr verkauft Aldi dann im Zelt, das genau gesehen ein mobiles Gebäude mit Thermowänden ist. Es ist klimatisiert, es verfügt über Sicherheitstechnik auf höchstem Standard und die Brandschutzverordnung wird auch eingehalten. Das kontrolliert der Kreis Borken alles vor der Eröffnung.

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Vor vier Wochen fingen die ersten Arbeiten an, blickt Guido Bügers zurück. Leitungen mussten gelegt werden, Strom und Wasser müssen schließlich fließen. Das Zelt hat das Unternehmen gemietet. Seit vergangener Woche wurden dann Regale aufgebaut. Vieles wurde auch von der Wüllener Straße genutzt. So wurde das Tiefkühlhaus genauso wie der Backwarenraum ab- und aufgebaut. „Das Inventar wird nicht verschrottet, es wird weiter genutzt“, ist Guido Bügers wichtig zu betonen. Die Ware wurde gleich nach der Schließung am Montag ausgeräumt und auf umliegende Märkte verteilt.

Das ganze Standard-Sortiment wurde untergebracht

Dann wurde es immer spannender im Zelt: Passte der Grundplan, in dem aufgezeichnet wurde, welche Produkte in welche Regale kommen sollten? Schnell stellte sich raus: Die gewohnten Aldi-Einkaufsstraßen konnten aufgebaut werden, das ganze Standard-Sortiment wurde untergebracht. Punktlandung. Das Verkaufszelt wurde mit neuer Ware aus Greven beliefert. Julia Nienhaus und ihr Team packten dann die Regale voll. „Das war mal etwas anderes“, sagt sie zum Umzug, „das Team wächst zusammen“. Guido Bügers sieht die Aldi-Philosophie bestätigt: „Bei uns macht jeder alles. Es sind Allround-Talente.“

In diese Körbe wird bis Donnerstagmorgen die Aktionsware gepackt. Regional-Verkaufsleiter Guido Bügers zeigte sich am Montag sehr zufrieden mit den bislang erfolgten Umzugsarbeiten vom Gebäude ins Zelt.

In diese Körbe wird bis Donnerstagmorgen die Aktionsware gepackt. Regional-Verkaufsleiter Guido Bügers zeigte sich am Montag sehr zufrieden mit den bislang erfolgten Umzugsarbeiten vom Gebäude ins Zelt. © Anne Winter-Weckenbrock

Deswegen sah es am Montag schon so aus wie in einem normalen Aldi. Nur die Frischware fehlte, ebenso die Tiefkühl- und die Aktionswaren. Das alles wird pünktlich zur Eröffnung geliefert, das letzte am Donnerstag im Morgengrauen. Julia Nienhaus ist schon ein bisschen nervös, wie sie sagt, und gespannt, „ob die Kunden das Zelt annehmen“. Von 7 bis 21 Uhr können die Kunden an der Ottensteiner Straße einkaufen, es gelten dieselben Zeiten wie am Standort Up de Hacke.

Derweil verlegen am Montag Mitarbeiter eines Unternehmens schwere Gummimatten vor dem Zelt: Der große Parkplatz wird hergerichtet. Alle Arbeiten laufen auf Donnerstag, 8. August, 7 Uhr, zu. Dann öffnet sich die Eingangstür zum Zelt für die Kunden automatisch. Wie in einem normalen Aldi-Markt.