Erst im Mai wurde der Aldi-Markt an der Wüllener Straße modernisiert, jetzt möchte das Unternehmen an dem Standort komplett neu bauen. Eine entsprechende Bauvoranfrage wurde eingereicht.
Was genau plant Aldi?
Das bestehende, zehn Jahre alte Gebäude soll abgerissen werden. Geplant ist ein Neubau mit 962 Quadratmetern Verkaufsfläche, bisher sind es 740 Quadratmeter. Das neue Gebäude soll aber so groß werden, dass eine Verkaufsfläche von bis zu 1200 Quadratmetern möglich ist. Aldi hält sich damit eine Erweiterungsoption offen.
Was sagt die Stadt dazu?
„Die vorgelegten Pläne halten den Rahmen ein“, sagte Stadtplaner Dirk Hetrodt am Donnerstagabend im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss. Ursprünglich wollte Aldi die Verkaufsfläche auf 1200 oder sogar 1400 Quadratmeter erweitern. „Da hätten wir klar gesagt, dass das mit der Innenstadt nicht vereinbar ist“, so Hetrodt. Doch ein Markt mit rund tausend Quadratmetern sei heute völlig normal. Der Bebauungsplan schreibt vor, dass der Aldi-Markt und die Nachbar-Immobilie (Drogeriemarkt und Imbiss) gemeinsam eine Verkaufsfläche von 1850 Quadratmetern haben dürfen. Diese Grenze wird noch nicht ausgeschöpft. Aldi könnte demnach auf 964 erhöhen, was nun annähernd geschieht. Die Stadt wird die Bauvoranfrage deswegen billigen.
Gibt es auch Kritik?
Ja. Die Verwaltung bemängelte den Wegfall von vielen Parkplätzen. Aktuell gibt es für den Aldi-Markt 77 Parkplätze, die neue Planung sieht nur noch 44 vor. Zwar gebe es dort keinen Parkplatzdruck, doch acht Parkplätze mehr wären wünschenswert, schreibt die Verwaltung in der Sitzungsvorlage.
Warum jetzt ein Neubau, wo der Markt doch gerade erst modernisiert wurde?
Tatsächlich hat Aldi Anfang Mai dieses Jahres die Filiale an der Wüllener Straße mit einem neuen Inneneinrichtungskonzept ausgestattet. „Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, ob ein Neubau an dem Standort erfolgen kann“, teilt Manuel Sentker, Pressesprecher bei Aldi Nord, schriftlich mit.
Welche Vorteile haben Kunden künftig?
Vor allem heller und freundlicher soll es werden, sagt Manuel Sentker. Es soll großzügige Fensterfronten, breitere Gänge und ein größeres Angebot an Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren geben. Der Großteil der Möblierung wird aus dem alten Markt übernommen.
Wann geht es los?
Wenn die Bauvoranfrage positiv bewertet wird, möchte das Unternehmen einen Bauantrag stellen. „Wir würden uns freuen, wenn wir im Frühjahr 2019 mit dem Neubau der Filiale beginnen können“, so Manuel Sentker.