Größer hätte bei Fußball-Zweitligist VfL Bochum nach dem 0:2 in Bielefeld die Diskrepanz kaum sein können. Statistisch betrachtet ist nach der Pleite und nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen der Fehlstart perfekt. Aus spielerischer Sicht weckte die Leistung auf der Alm neue Hoffnung.
Bilder der Zweitliga-Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum.
VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter bilanzierte: „Ich habe die Einstellung gesehen, die ich erwarte. Die Art und Weise stimmte, nur das Ergebnis nicht.“ Das hatte zwei Gründe: Ein schlimmer Fehler des wieder einmal übermotivierten Torwart Manuel Riemann führte zum Rückstand (21.). Und den konnte der VfL aufgrund einer schwachen Chancenverwertung nicht mehr wettmachen.
"Haben uns selbst geschlagen"
„Wir haben uns selbst geschlagen“, seufzte Hochstätter, der aber auch betonte: „Ich glaube, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg ist.“ Coach Ismail Atalan sprach von einer „extrem bitteren Niederlage. Wir haben Bielefeld vor große Probleme gestellt, stehen aber mit leeren Händen da.“
Nun steigt der Druck, denn das Saisonziel ist der Aufstieg. Im Heimspiel am kommenden Sonntag (27.) gegen Dynamo Dresden muss ein Sieg her. Ansonsten steckt der VfL in einer ausgewachsenen Krise. Umso mehr braucht es einen „kühlen Kopf“. Den hatte Atalan mehrfach gefordert, um in guten Phasen nicht ins Verderben zu rennen. In Bielefeld war es Riemann, der den Kopf verlor, während Lukas Hinterseer und Co. vor dem gegnerischen Tor kopflos agierten. „Wir haben Chance um Chance erspielt, aber der Ball wollte nicht rein“, analysierte Hinterseer.
Gegen Dresden muss der Knoten platzen. Sonst setzt sich der VfL im Tabellenkeller fest. Bochum wandert auf einem schmalen Grat. Das Team sollte die fußballerische Linie beibehalten, sich in manchen Dingen jedoch am Riemen reißen.