
© Bernd Schlusemann
Zwei 247 Meter hohe Windräder in Südlohn geplant – Unterlagen liegen aus
Windenergie in Südlohn
Die Anträge beim Kreis Borken sind gestellt, ab sofort sind die Unterlagen für die Projekte einzusehen: Zwei Windkrafträder sollen gebaut werden. Die modernen Windmühlen sind 247 Meter hoch.
Es gibt Pläne für zwei neue, moderne Windkrafträder in Südlohn. Beim Kreis Borken haben zwei Gesellschaften jeweils den Bau einer Windkraftanlage beantragt: die Windenergie Lohner Brook GmbH & Co. KG sowie die Windenergie Wellschlatt GmbH & Co. KG. Es geht um Anlagen des Typs Vestas V162 mit 166 Metern Nabenhöhe und 5.600 kW Nennleistung. Insgesamt erreichen die beiden Windräder eine maximale Höhe von 247 Metern – wenn die Rotorspitze oben ist.
Seit Dienstag sind alle Antragsunterlagen für Interessierte einzusehen, einen Monat lang im Rathaus in Oeding, beim Kreis Borken oder – was zurzeit erste Wahl sein sollte – online (Näheres siehe Infokasten). Die Standorte beider Anlagen liegen in der rechtskräftigen Vorrangzone für Windenergienutzung.
Zwei 247 Meter hohe Windräder in der Bauerschaft Eschlohn geplant
Beide Anlagen sollen in der Südlohner Bauerschaft Eschlohn stehen, in der Nähe des Wirtschaftswegs Gescher Dyk, gut zwei Kilometer östlich der Südlohner Ortslage. Elisabeth Bäumer von der Münsterschen BBWind Projektberatungsgesellschaft ist von den beiden Südlohner Gesellschaften mit der Projektleitung für beide Windräder beauftragt worden. Sie erklärt auf Anfrage der Redaktion, dass es bei einem Projekt um ein Repowering geht. Das heißt: Eine alte Anlage wird durch eine neue ersetzt.
Ein Windrad, das sich seit mehr als zwei Jahrzehnten im Eschlohn dreht und für das jetzt die EEG-Förderung ausläuft, soll durch eine modernere Anlage ersetzt werden. „Die bestehende Anlage wird zurückgebaut“, informiert Elisabeth Bäumer. Dazu bestehe eine Verpflichtung. Die bestehende Anlage hat eine Nabenhöhe von 100 Metern, einen Rotordurchmesser von 11 Metern, eine Gesamthöhe von 139 Metern und eine Nennleistung von 1.500 kW.
Modernes Windrad nicht am Standort des alten geplant
Das neue Windrad entstehe nicht direkt am Standort des alten, so die Projektleiterin. Das habe mit einzuhaltenden Abständen zu einer dort verlaufenden Gasleitung zu tun. Die bestehende Anlage müsse auch nicht abgebaut werden, bevor die neue gebaut werde, erläuterte sie. Und: „Die Anwohner sind mit ins Boot geholt worden“, betont Elisabeth Bäumer.

Ein Ausschnitt aus dem Lageplan, der zu den öffentlich ausgelegten Unterlagen gehört. Hier sind die Standorte der geplanten Windräder eingezeichnet. © Screenshot
Die beiden geplanten Windräder im Eschlohn zählen zu einer „Windfarm“. Wie aus dem Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung hervorgeht, befinden sich innerhalb dieses Gebiets neben den zwei geplanten Anlagen eine weitere auf dem Gebiet der Gemeinde Südlohn (Nabenhöhe 98 Meter) und acht weitere Anlagen in der „Windkonzentrationszone Stadtlohn 3 Hundewick“. Von denen erreichen einige 140 Meter oder mehr, aber mit 166 Metern Nabenhöhe werden die beiden geplanten Anlagen, wenn sie errichtet werden dürfen, die Höchsten dort sein.
Moderne Windräder werden nicht blinken
Aber sie werden nicht mit roten Leuchten blinken, wie Projektleiterin Elisabeth Bäumer im Gespräch mit der Redaktion betont. Das ist seit einer Gesetzesänderung im Februar 2020 nur noch bei Bedarf notwendig, nämlich dann, wenn sich tatsächlich ein Flugobjekt nähert.
Geplant sind im Eschlohn zwei Anlagen, die den neuesten Anforderungen entsprechen. In der näheren Umgebung sind hauptsächlich landwirtschaftlich genutzte Flächen, ein Waldgebiet liegt angrenzend.
Nun liegen alle Pläne und Unterlagen für einen Monat öffentlich aus. Wer Einwendungen gegen das Vorhaben erheben möchte, hat bis zum 30. März Zeit dazu, Adressaten wären die Gemeinde Südlohn oder der Kreis Borken. Über etwaige Einwendungen würde dann in einem Erörterungstermin mit allen beteiligten Behörden, den Antragstellern und den Einwendern diskutiert. Dafür steht schon ein Termin fest: der 4. Mai. Falls es keine Einwendungen gibt, entfällt der Termin, so der Kreis Borken in seiner Bekanntmachung.
Einsicht in Unterlagen ist einen Monat lang möglich
- Die Anträge für die Windkraftanlage werden nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetz behandelt.
- Der Genehmigungsantrag und die dazugehörigen Unterlagen, auch die Dokumentation der Umweltverträglichkeitsprüfung, sind seit dem 17. Februar bis zum 16. März zur Einsichtnahme online auf der Seite des Kreises Borken zu sehen unter Bauen/Wohnen/amtliche Bekanntmachungen (www.kreis-borken.de).
- Die Unterlagen liegen aus im Rathaus in Oeding, Bauamt, Zimmer 1.7, Winterswyker Straße 1, montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr sowie im Kreishaus Borken, Zimmer 2307, Burloer Straße 93, montags bis mittwochs 8 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 18 Uhr und freitags 8 Uhr bis 12.30 Uhr.