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Wegen Corona: Bürgerbus fährt weiter nicht über die Grenze
Öffentlicher Nahverkehr
Anfang Juli beschloss der Bürgerbusverein Südlohn-Oeding, Winterswijk noch nicht wieder anzusteuern. Bei dieser Entscheidung bleibt der Verein vorerst. Es geht um eine Grundvorsicht.
Geplant war, dass der Fahrbetrieb auf der Teilstrecke Oeding-Winterswijk Anfang Juli wieder aufgenommen werden soll. Doch davon hat der Bürgerbusverein Südlohn-Oeding wieder Abstand genommen. Noch seien die Unsicherheiten zu groß, erklärt der Vereinsvorsitzende Herbert Schlottbom.
„Wir sind nicht allein auf der Welt.“ Deshalb habe man Anfang Juli den Verkehrsträger, die Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), kontaktiert – und sich mit dem Kreis Borken abgestimmt. Die Antwort war eindeutig: Sämtliche Busse überquerten noch nicht die Grenze zu den Niederlanden. „Dann haben wir natürlich beschlossen, dass wir einheitlich verfahren“, so Schlottbom.
Inzidenzwerte in den Niederlanden steigen stark
Ein Blick in die Inzidenz-Statistik am Mittwoch bestätigt ihn: Winterswijk lag bei einer 7-Tage-Inzidenz von 128, Haaksbergen gar bei 213. Zahlen, die deutlich über den Werten für den Kreis Borken liegen. „Da ist eine Grundvorsicht geboten“, sagt Herbert Schlottbom. Auch vor dem Hintergrund der aktuell auch in Deutschland steigenden Werte und der Entwicklung rund um die Delta-Variante.
Seit Ende Mai hat der Bürgerbus den Betrieb auf der Strecke Oeding – Südlohn – Stadtlohn und zurück nach dem bekannten Fahrplan B7 wieder aufgenommen – nur halt nicht über die Grenze. Seinerzeit wurde unter sämtlichen Fahrern eine Abfrage gestartet, einige wenige hatten noch Bedenken geäußert.
„Diese waren sämtlich nachvollziehbar. Alles basiert schließlich auf Freiwilligkeit“, so Schlottbom. Mittlerweile seien fast alle Fahrerinnen und Fahrer durchgeimpft, „der Grundschutz ist vorhanden“.
Auch im Bus sind Vorkehrungen getroffen: Scheiben schützten die Fahrer im Bus, es würde regelmäßig desinfiziert, Masken würden getragen, die Lüftungsanlage würde intensiv betrieben. „Wir tun, was möglich ist“, berichtet Herbert Schlottbom.
Feedback der Fahrgäste durchweg positiv
„Der Betrieb läuft anstandslos“, freut sich der Vorsitzende. Man erhalte sogar Dankmails – unter anderem von Eltern, die wieder entlastet würden, weil ihre Kinder nun wieder zu Schulen etwa in Stadtlohn transportiert würden.
Pendler erhielten nun wieder eine Alternative zum Transfer zur Arbeitsstelle. Insbesondere der Umstand, dass die Lücke zwischen Südlohn und Oeding geschlossen werde, komme gut an in der Bevölkerung.
„Das Feedback von Bürgern, dass wir wichtig sind, geben wir gerne an unsere Fahrer weiter“, sagt Herbert Schlottbom. Sobald der Transfer über die Grenze wieder möglich sei, werde man darüber informieren.