Niklas Büning (r.) kandidiert nicht nur für die WSO im Gemeinderat, sondern auch für "Die Linke" im Kreistag. WSO-Vorsitzender Maik van de Sand (M.) sieht darin kein Problem. Die Kandidatur sei stets öffentlich und bekannt gewesen. Das Foto entstand bei einem ersten Treffen der Gruppe im November 2019.

© Stefan Hubbeling

Politiker von „Die Linke“ könnte mit der WSO in den Südlohner Rat kommen

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Mit Niklas Büning könnte erstmals ein Politiker der Partei „Die Linke“ in den Südlohner Rat einziehen. Für die kandidiert er für den Kreistag. In Südlohn belegt er Platz 5 der WSO-Liste.

Südlohn

, 09.09.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In seinem Kandidatenporträt auf den Seiten der „WSO – Offene Einwohnerbeteiligung“ stellt sich der Oedinger Niklas Büning (28) vor und möchte mit einer klaren Linie punkten: „Eine Politik die ideologiefrei und nah am Bürger stattfindet“, schreibt er dort.

Gleichzeitig verschreibt er sich einer konstruktiven Kommunikation, die er in letzter Zeit vermisst habe und die er in den Rat zurückbringen wolle. „Eine transparente Politik ohne „Geklüngel!““, so Niklas Büning in seinem Proträt weiter.

Von einer Kandidatur für den Kreistag und die Partei „Die Linke“ ist dort keine Rede. Niklas Büning steht für die WSO in Südlohn auf Platz 5 der Reserveliste. Für die Linken im Kreistag besetzt er Platz 2 der dortigen Liste.

WSO-Vorsitzender: „Wir arbeiten überparteilich“

Maik van de Sand, Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat der WSO, sieht in der doppelten Kandidatur kein Problem und auch keinen Widerspruch in den Zielen. „Wir arbeiten in Südlohn und Oeding grundsätzlich überparteilich“, erklärt er am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion. Die WSO sei ausdrücklich überparteilich aufgestellt und habe das auch in ihrer Satzung verankert.

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Dort wurde auf Antrag der Mitglieder auch aufgenommen, dass Mitglieder einer Organisation, die im Verfassungsschutzbericht des Bundes oder Landes NRW auftauchen, kein Mitglied werden dürfen. „Mitglieder der AfD wären damit zum Beispiel ausgeschlossen“, macht Maik van de Sand deutlich.

Diese Partei werde vom Verfassungsschutz beobachtet. Deren Mitglieder könnten also kein WSO-Mitglied werden oder für die Gruppe kandidieren. Auch Mitglieder anderer Parteien, die in Südlohn und Oeding für den Gemeinderat antreten, wären von einer WSO-Mitgliedschaft ausgeschlossen.

Kandidatur für die Linke sei nie ein Geheimnis gewesen

Daneben habe die Gruppierung auch nie ein Geheimnis aus der Kreistagskandidatur und der Parteizugehörigkeit von Niklas Büning gemacht. „Im Haustürwahlkampf haben wir das offen angesprochen“, erklärt Maik van de Sand.

Auch auf der Podiumsdiskussion in der Jakobihalle sei das Thema ja zur Sprache gekommen. Die Linke habe ihre Kandidaten im vergangenen Juni außerdem mitten in Oeding gewählt. Auch das sei danach berichtet worden.

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„Und spätestens seit die Briefwahlunterlagen unterwegs sind, hat ja jeder gesehen, dass Niklas Büning für „Die Linke“ im Kreistag kandidiert“, erklärt er. Ferner sei Niklas Büning nicht das einzige WSO-Mitglied, das noch in einer anderen Partei organisiert sei. „Franz-Josef Rickers ist beispielsweise noch Mitglied bei den Grünen“, sagt Maik van de Sand. Auch das sei kein Problem für die WSO.

Kein Sammelbecken für extremistische Meinungen

Ausdrücklich betont er, dass die WSO kein Sammelbecken für extremistische Meinungen sei. „Schon bei der Gründungsversammlung wollten wir Leute mobilisieren, die sich für die Gemeinde einsetzen wollen“, sagt er.

Eine Parteizugehörigkeit sei dabei erst einmal egal gewesen – vorausgesetzt sie erfüllen die Rahmenbedingungen der Satzung. „Am liebsten wäre mir, wenn sich der Rat aus einer möglichst bunten Liste zusammensetzt“, erklärt er. 26 Personen, die sich für die Gemeinde einsetzen würden ohne auf Parteipolitik zu achten.

Auch mit Blick auf das mögliche Wahlergebnis der WSO in Südlohn sieht er noch keinen Konfliktherd: „Niklas Büning steht bei uns auf Platz 5 der Liste, es wäre aber vermessen zu glauben, dass wir auch tatsächlich mit fünf Mitgliedern in den Südlohner Rat einziehen“, erklärt er.

Ziel seien zwei Sitze im späteren Rat der Gemeinde. „Alles darüber wäre schön, damit rechne ich aber nicht“, so Maik van de Sand.