Beim Ferienspaß in Oeding wurde fleißig gewerkelt.

Beim Ferienspaß in Oeding wurde fleißig gewerkelt. © Georg Beining

Viele Fotos: Kinder werden zu Handwerkern beim Ferienspaß in Oeding

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Auch in diesem Jahr hat der Heimatverein Oeding wieder die beliebten Holzarbeiten im Ferienspaß angeboten. An zwei Tagen durften je 20 Kinder sägen, hämmern und bohren.

Oeding

, 13.07.2022, 17:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie übertönt mühelos den Verkehrslärm auf der Jakobistraße: die Kreissäge, die vom Hof des Bürgerhauses herüberbrüllt. Lautes Hämmern und das Surren von Bohrmaschinen vervollständigen das Konzert.

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Ferienspaß in Oeding

Der Heimatverein Oeding hat auch in diesem Jahr wieder die beliebten Holzbauarbeiten mit den Kindern im Ferienspaß angeboten. Am vergangenen Montag und Dienstag haben Heinrich und Anneliese Giesel und fünf weitere Kollegen mit jeweils 20 Kindern unter anderem Nistkästen gebaut.
13.07.2022

Wenn man weiß, dass die Arbeitsgemeinschaft des Heimatvereins aktuell kein größeres Bauprojekt betreibt, dazu im Hinterkopf hat, dass derzeit Große Ferien sind, kann das nur bedeuten, dass der Heimatverein Oeding auch in diesem Jahr wieder die bei den Kindern so beliebten Holzarbeiten im Ferienspaß anbietet.

Heinrich Giesel, seine Frau Anneliese und fünf Kollegen kümmern sich an zwei Tagen, Montag und Dienstag, um je 20 Kinder, die zu den Holzarbeiten angemeldet sind. „Da gab‘s noch weit mehr, die mitmachen wollten“, sagt Heinrich Giesel und zuckt entschuldigend mit den Schultern, „Aber mehr als 20 Kinder pro Tag schaffen wir nicht.“

Viele Vogelhäuschen sind entstanden

Zumal Manfred Robers, der in Südlohn sein Palettenwerk hat, zwar wieder reichlich Holz gespendet hat, der Vorrat aber doch irgendwann zur Neige gehen wird. Er hat auch gleich die Konstruktionszeichnungen für die Nistkästen mitgeliefert. Und so entsteht unter der Regie von Franz-Josef Benning und Antonius Schmitz eine hölzerne Vogelwohnung nach der anderen.

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Manche Kinder sind mit ganz konkreten Vorstellungen und Wünschen gekommen. Hannes (8 Jahre) möchte einen Stall für seine Kaninchen. Und natürlich geht‘s gemeinsam an die Arbeit.

Früher war das Sägen, Hämmern und Bohren in den großen Ferien noch direkt neben dem Jakobus-Pfarrheim zu hören. Aber wegen des immer mehr zunehmenden Verkehrs – auch durch den neuen Parkplatz auf der früheren Kirmeswiese – war es dort etwas ungemütlich geworden. Und irgendwie erscheint der Hof des Bürgerhauses auch viel passender für so eine Veranstaltung.

Verständigung muss nicht über Sprache laufen

Kristin steht am Werktisch im großen Zelt. Sie ist schon sehr zufrieden mit ihrem Projekt. Sie baut das Modell eines Reitstalls. Auf der Wiese in der prallen Sonne nebenan schiebt Fritz Effkemann gerade eine große Spanplatte durch die Kreissäge. Neben ihm, im Respektabstand, schaut ein schwarzhaariger Junge gespannt zu. Er kommt aus der Ukraine und spricht noch kaum Deutsch, weicht Fritz Effkemann nicht von der Seite.

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Mischa heißt er, das hat er immerhin verraten. Ansonsten verständigen die beiden sich mit Gesten. Mischa möchte einen Tisch, und er zeigt mit der Hand an, wo er die Holzplatte durchgesägt haben möchte. Die zu Beginn noch sichtbare Scheu des Kleinen weicht immer mehr offener Neugier und intensivem Interesse. Nur mit dem Mann, der den Fotoapparat und den Schreibblock in der Hand hält, möchte er lieber noch nicht reden.

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Was grundsätzlich an diesem Dienstagvormittag zu konstatieren ist: Der Mädchen-Anteil bei diesem Ferienspaß ist hoch. Handwerk, speziell Schreinern und Tischlern, eine Männerdomäne? Die Zeiten sind längst vorbei – wenn es sie überhaupt gegeben hat