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Gemeinde soll mit Kreis über Wertstoffhof in Gescher-Estern verhandeln
Wertstoffhof für Südlohn
Wo gibt es die beste Möglichkeit, einen Wertstoffhof für die Südlohner und Oedinger einzurichten? Der Gemeinderat hat einen Favoriten: in Gescher-Estern, gemeinsam mit Velen und Gescher.
Ein Wertstoffhof für die Einwohner von Südlohn und Oeding – dieses Ziel stand schon länger auf der politischen Agenda. Jetzt hat der Gemeinderat eine Richtung vorgegeben: Er beauftragte die Gemeindeverwaltung, Verhandlungen mit dem Kreis Borken aufzunehmen. Es geht darum, neben dem Kreis und den Städten Gescher und Velen vierter Partner beim bestehenden Wertstoffhof in der Gescheraner Bauerschaft Estern zu werden.
Der Umweltausschuss hatte sich vor Ort ein Bild vom Wertstoffhof in Estern gemacht, hörte sich dann in der öffentlichen Sitzung viel Wissenswertes über die dortige Einrichtung von drei Vertretern der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) an und fällte dann in nicht-öffentlicher Sitzung einen Empfehlungsbeschluss. Dieser ging auch schon in Richtung Gescher-Estern – der Rat folgte ebenfalls in nicht-öffentlicher Sitzung dem Votum des Umweltausschusses.
Alternativ eigenen Wertstoffhof an der Robert-Bosch-Straße errichten
Nicht-öffentlich wurden die Beschlüsse gefasst, weil es auch um die finanziellen Seiten der zwei Optionen ging. Denn eine weitere Option wäre es gewesen, auf dem Gelände des Südlohner Unternehmens Geuking an der Robert-Bosch-Straße einen eigenen Wertstoffhof komplett neu einzurichten.

Kostenlos können Einwohner am Wertstoffhof der EGW in Gescher-Estern Kompost für den Garten mitnehmen. © EGW
Dass im Gegenzug in Gescher-Estern eine vorhandene und funktionierende Infrastruktur mitgenutzt werden könnte, war wohl der entscheidende Faktor für die Kommunalpolitiker. In der öffentlichen Sitzung gab es keinen Wortbeitrag zum Tagesordnungspunkt, aber in der nicht-öffentlichen Sitzung war das Meinungsbild laut Bürgermeister Werner Stödtke sehr einmütig.
Vorteil: Fixkosten durch vier teilen
Die Entfernung nach Gescher wurde als zumutbar gesehen, und bei der Finanzierung des Wertstoffhofs liegen – obwohl alle Zahlen nur nicht-öffentlich behandelt wurden – die Vorteile auf der Hand, wenn sich mit Kreis Borken, Gescher, Velen und dann Südlohn vier Partner die Fixkosten teilen können.
Weil das Angebot vor Ort für die Südlohner und Oedinger kostenlos und unbürokratisch sein soll, aber natürlich Kosten entstehen, die die Gemeinde umlegen muss, schlägt die Verwaltung vor, den Gesamtaufwand, der in Gescher-Estern durch die Anlieferung von Abfällen aus der Gemeinde Südlohn entsteht, an alle Haushalte über die Gebühren für die Restmülltonne zu verteilen.
Wie viel mehr gezahlt werden muss für die Nutzung des Wertstoffhofs, kann aber erst nach den Verhandlungen mit der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland kalkuliert werden. Die EGW ist ein Tochterunternehmen des Kreises Borken und betreibt den Wertstoffhof in Estern.