
© Markus Gehring
Drogeriemarkt Oeding: Alte Bäume weichen, neue Parkplätze kommen
Kirmesplatz Oeding
Der Investor stellte im Bauausschuss vor, wie der Oedinger Kirmesplatz multifunktional bleiben kann, auch wenn dort mehr Autos parken. Die Stellplätze braucht der geplante Drogeriemarkt.
Es soll mehr Parkplätze geben auf und am Kirmesplatz, die Allee soll erneuert und neue Grünflächen angelegt werden – wie das alles aussehen könnte, davon konnten sich die Kommunalpolitiker und zahlreiche Zuschauer bei der jüngsten Bauausschusssitzung ein Bild machen. Jens Hemsing stellte dort eine Entwurfsplanung vor, die beim Ausschuss auf Zustimmung stieß. Hintergrund der Pläne: ein Drogeriemarkt.
Mitten in der Diskussion ging die Frage an Investor Thomas Wilke: „Hier sehe ich es nirgends schwarz auf weiß: Steht noch nicht fest, dass ein Drogeriemarkt kommt?“ Die Ausschussvorsitzende Sabrina Späker (SPD) war leicht verwundert, dass es in dem Tagesordnungspunkt allein um den Kirmesplatz ging, aber so gar nicht um den Auslöser – eben den seit Jahren geplanten Drogeriemarkt.
Erste Pläne für Drogeriemarkt sind 18 Jahre alt
Dass es feststeht – darauf konnte sich Thomas Wilke nicht festlegen, „das geht auch noch nicht“, betonte er. „Der Wille unsererseits ist ja da. Die ersten Pläne von Hemsing sind 18 Jahre alt“, bekräftigte der Oedinger. Auch auf nochmalige Nachfrage von Rudolf Terhörne (SPD), der sich erinnerte, „dass der Rossmann ja angekündigt wurde“, beteuerte der Investor: „Das ist das Planungsziel, da gibt es keinen Zweifel dran.“
Nur, der Schritt, den der Bauausschuss jetzt ging und den letztendlich der Rat noch gehen muss, nämlich der Entwurfsplanung zuzustimmen, sei eine Voraussetzung für weitere Gespräche, so Thomas Wilke. „Das, was wir hier sehen, ist das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses“, fasste er auf Nachfrage von Steffen Schültingkemper (CDU), wann denn ein Markt absehbar sei, zusammen. „Wenn jetzt ein Haken hier dran ist, sind wir auf der Zielgeraden“, sagte er. Aber: Einen konkreten Zeitrahmen könne er nicht nennen.
Karussells müssen Platz finden auf der Multifunktionsfläche
Zurück zur Entwurfsplanung für den Kirmesplatz als Multifunktionsfläche: Dies war der wichtige Baustein für den Investor, den dort bestehenden Einzelhandel und auch für die Oedinger: Es mussten mit Blick auf den gewünschten Drogeriemarkt neue Parkplätze her, aber der Platz sollte auch Aufenthaltsqualitäten bieten und die Karussells müssten weiterhin dort stehen können. Mit der Gemeinde hatte der Investor zuvor vertraglich ein Parkplatzrecht auf dem Kirmesplatz vereinbart.

So soll der Multifunktionsplatz – Kirmesplatz – in Oeding aussehen, wenn dort noch einige Parkplätze mehr eingerichtet wurden. Die Sitzplätze an der Eisdiele (rechts) sind von einem Gehweg und Grünflächen von den Parkplätzen getrennt. © Visualisierung: Architekturbüro Hemsing
Jens Heming präsentierte den Entwurf, der 74 Parkplätze an und auf der Fläche bieten wird. Zur Eisdiele hin sei eine „Verbleibzone mit Qualität“ geplant, die durch Grün von der Parkreihe abgetrennt werde. 2,70 Meter Breite seien für die Stellplätze einkalkuliert. Auch ein Fußweg vom Rathaus an der Eisdiele vorbei bis zur Jakobihalle bleibe erhalten, betonte Diplom-Ingenieur Jens Hemsing.
Was ist mit der Kirmes? „Ein bisschen Feintuning ist noch nötig, aber es funktioniert nachher“, gab sich Hemsing sicher. Matthias Lüke, bei der Gemeindeverwaltung für die Kirmes zuständig, nickte: Die Karussells, die immer in Oeding sind, finden nach wie vor Platz auf der Fläche. Das Feintuning betreffe eher die Kirmesbeschicker, die jetzt nicht unbedingt zwei Meter neben ihrem Karussell ihren Wohnwagen hinstellen könnten. Da müssten noch Gespräche geführt werden.
Alte Bäume weichen, neue Parkplätze kommen
Auch sei der Platz am Wochenende, samstagsabends und sonntags, von Autos weitgehend frei und so auch für Außenveranstaltungen zu nutzen, ergänzte Jens Hemsing. Dass die bestehenden Bäume durch neue – nach Angaben des Planers sogar mehr – neue Bäume ersetzt werden sollen, traf auch nicht auf Widerspruch.
Thomas Wilke bekräftigte, seine langjährigen Bemühungen um die Ansiedlung eines Drogeriemarktes weiter voranzutreiben und zügig wieder Gespräche aufzunehmen. So einfach sei es nun auch nicht gewesen, „Leute dazu zu bringen, hier ein Geschäft aufzumachen. Wir sind in Oeding, nicht in Berlin“, so der Investor. Nun kommt es auf die Entscheidung des Gemeinderates an. Stimmt er dem Entwurf zu, kann der Investor den nächsten Schritt gehen.