
© Markus Gehring (Archiv)
„Drastisch wenig Wasser“ bedroht Wälder: Försterin Andrea Balke schlägt Alarm
Wasserknappheit
Die milden Temperaturen und der wenige Regen hat den umliegenden Wäldern zuletzt nicht gutgetan. Einige Tage Regen werden nicht reichen, um die Bäume zu retten, sagt Försterin Andrea Balke.
Erst vor kurzem präsentierte Thomas Spieß von den SVS-Versorgungsbetrieben den Kommunalpolitikern aus Südlohn, Stadtlohn und Vreden, dass es immer weniger Trinkwasser gibt. Doch nicht nur Menschen haben mit immer geringeren Wasserreserven zu kämpfen. Die umliegenden Wälder leiden schon jetzt, weil sie nicht mehr ausreichend Wasser bekommen.
„Es gibt nach wie vor eine große Wasserknappheit“, sagt Revierförsterin Andrea Balke. Der geringe Niederschlag der vergangenen Monate werde sich bald auch im Wald deutlich bemerkbar machen. Aktuell „ist aber noch nicht so viel zu sehen“.
Das liege aber an der Jahreszeit. „Zurzeit ist alles winterkahl“, erklärt sie. Daher könne sie auch noch nicht genau sagen, wie stark die Wälder in Südlohn und Oeding zuletzt unter den Witterungsbedingungen gelitten haben. Doch ihre Prognose ist besorgniserregend: „Es wird nicht gut werden. Nach wie vor fehlen große Wassermengen.“
Zwei bis drei Wochen Regen braucht der Wald
Allen Bäumen fehlt Wasser, sagt sie. Aktuell sei im Boden sogar nur „drastisch wenig Wasser“. Selbst Baumarten, die in den vergangenen Jahren noch nicht so stark mit den schwachen Regenfällen und den warmen Temperaturen zu kämpfen gehabt hätten, würden nun Probleme bekommen. Dazu zählen zum Beispiel verschiedene Nadelhölzer. Und auch Eichen würden allmählich Probleme bekommen, nachdem sie das Wetter „in den letzten Jahren noch verkraftet“ haben.
Kiefern seien derweil noch nicht wirklich betroffen, da sie sehr tief gehende Wurzeln hätten, erklärt die Revierförsterin. Zahlreiche ältere Buchen seien hingegen schon abgestorben. „Wir müssen sehen, was da noch kommt.“ Problematisch sei auch die Tatsache, dass durch den Wassermangel im Boden weitere Probleme entstehen würden.

Revierförsterin Andrea Balke hofft auf viel Regen und einen nicht so heißen Sommer. © Stephan Teine
Denn durch die fehlende Flüssigkeit würden die Bäume schwächer werden. Dadurch, „dass der Baum nicht mehr vital ist“, könnten wiederum Sekundärkrankheiten hervorrufen werden. Beispielsweise seien schwache Bäume deutlich anfälliger für Pilzbefall oder Schädlinge. Um dem Wald wieder ausreichend Wasser zu geben, „müsste es zwei, drei Wochen regnen“, schätzt Andrea Balke.
Doch nicht nur der fehlende Regen, sondern auch die milden Wintertemperaturen seien nicht ideal gewesen. „Wir sagen immer, es ist gut, wenn der Winter kalt ist“, sagt sie. Denn das würde den Bäumen guttun. Zudem habe ein milder Winter auch die Folge, dass es mehr Schädlinge wie Mäuse und Borkenkäfer gibt.
Die Revierförsterin hofft außerdem, dass der kommende Sommer nicht so heiß wie der vorherige wird. Ab 35 Grad würden die Bäume nämlich schon stark leiden. Und im Gegensatz zum Menschen könne ein Baum nun mal nicht einfach in den Schatten gehen. „Da, wo er steht, steht er halt“, sagt Balke.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
