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Biotop im Gewerbegebiet und Imkerverein gewinnen beim Heimatpreis
5000 Euro Preisgeld
Das Biotop im Gewerbegebiet und der Imkerverein Südlohn-Oeding teilen sich in diesem Jahr die 5000 Euro Preisgeld des Heimatpreises. Die Abstimmung im Sport- und Kulturausschuss war eindeutig.
Jürgen Gesing und der Imkerverein Südlohn-Oeding werden mit dem Heimatpreis unter dem Schwerpunktthema „Südlohn-Oeding, Naturheimat“ ausgezeichnet. Diese Entscheidung hat der Sport- und Kulturausschuss in seiner vergangenen Sitzung im nicht-öffentlichen Teil gefällt. Insgesamt gab es neun Vorschläge, darunter gleich mehrfach das Projekt von Jürgen Gesing.
Der Oedinger hat über mehrere Jahre das Regenrückhaltebecken im Gewerbegebiet Daimlerstraße zu einem naturnahen Biotop umgestaltet. Dort finden nicht nur diverse Insekten, Vögel und Fische ein Zuhause direkt hinter den Gewerbebetrieben. Jürgen Gesing, Jugendleiter beim Fischereiverein Gemen-Burlo-Gelsenkirchen, macht das Biotop auch für Grundschulklassen und Kindergartengruppen zugänglich.
Sein Engagement sei, so heißt es in einer Begründung zum eingereichten Vorschlag, ein Paradebeispiel für die Integration von Natur und Industrie im Gewerbegebiet. Das sahen auch die Politiker im Ausschuss so. Der erste Preis ist mit einem Preisgeld von 3000 Euro dotiert.
Preisgeld soll komplett in das Biotop fließen
„Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, erklärte ein immer noch überraschter Jürgen Gesing am Mittwochnachmittag. Klar, er habe mitbekommen, dass „sein“ Biotop für den Preis vorgeschlagen wurde, aber verfolgt habe er das nicht weiter. Die 3000 Euro werde er wohl nach und nach in der Anlage verbauen. „Vielleicht für neue Wildblumensaat oder eine Sitzgarnitur, damit man Besuchern das Biotop noch besser erklären kann“, sagt er.
Auf jeden Fall solle das Geld 1:1 in den Naturschutz und das Biotop fließen. Im Zweifel diene es auch als Rücklage: „Die Unterhaltskosten sind ja auch immer da“, so der Oedinger.
Der zweite Preis und damit 2000 Euro gehen an den Imkerverein Südlohn-Oeding. Aus der Begründung: Durch sachgemäße Imkerei leiste der Verein einen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung einer gesunden Umwelt und Landschaft. Dazu gehören die Förderung und der Schutz von Bienenweiden in einer Umwelt, in der Bienen ausreichend Nahrung finden und nicht gefährdet sind. Auch der Imkerverein gibt Kindern die Möglichkeit, nicht nur theoretisch, sondern auch hautnah direkt vor Ort zu erforschen, was es bedeutet, ein Imker zu sein.
Arbeit in der Imker-AG hat noch nicht wieder begonnen
„Das ist eigentlich ja sogar unser Hauptgeschäft“, gibt der Zweite Vorsitzende des Vereins, Frank Hülsdünker, zu. Auch er habe nicht mit dem Preis gerechnet. „Gehofft hatten wir natürlich schon ein bisschen. Auf jeden Fall haben wir uns riesig gefreut“, sagt er schmunzelnd. „Das zeigt uns auf jeden Fall, dass wir mit dem Verein auf dem richtigen Weg sind“, sagt er.
Nachdem der Imkerverein Südlohn-Oeding knapp vor dem Aus stand, wurde er vor einigen Jahren wiederbelebt. Inzwischen gehören schon über 30 Hobbyimker aus beiden Ortsteilen mit ihren Bienenvölkern zum Verein. Der Verein will in seiner nächsten Sitzung darüber sprechen, was mit dem Geld passieren soll.
„Wir engagieren uns ja vor allem für die Kinder an der Grundschule in Oeding. Leider ist die Imker-AG im Moment ja wegen des Coronavirus noch nicht wieder erlaubt“, sagt Frank Hülsdünker. Wie es damit weitergehe, stehe noch nicht fest. Er könne sich aber gut vorstellen, dass mit dem Geld Saatgut für neue Blühflächen angeschafft werden könnte.
Gemeinde hat Heimatpreis zum zweiten Mal vergeben
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Auslobung und Verleihung des „Heimat-Preises“ durch Preisgelder und befähigt damit die Gemeinden, das lokale Engagement von Ehrenamtlichen zu würdigen. In diesem Jahr wurde er in Südlohn zum zweiten Mal vergeben.
Der Preis soll Anfang Oktober offiziell überreicht werden. Erste Preisträger in Südlohn waren 2019 die Jugendfeuerwehr und die Musikkapelle Südlohn sowie Marcel Dziuba, der die kombinierte Altherren-Mannschaft des SC Südlohn und des FC Oeding gegründet hatte.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
