Mit der Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing wurde eine neue Stabsstelle geschaffen. Auch durch diese Entwicklungen würde der Personalaufwand im Oedinger Rathaus in den kommenden Jahren steigen. Die Gemeinde Südlohn hält dafür Förderprogramme und die interkommunale Zusammenarbeit im Blick.

© Gemeinde Südlohn

Alle freien Stellen im Rathaus nachbesetzt, Gemeinde muss aber weiter „kämpfen"

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Kleine Kommunen wie Südlohn hätten es im Wettbewerb um die besten Köpfe immer schwerer – man müsse neue Wege gehen, erklärt der Bürgermeister. Mehr Aufgaben würden auf Sicht auch mehr kosten.

Südlohn

, 20.12.2021, 17:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Wir kämpfen ums Personal.“ Werner Stödtke ließ keine Zweifel aufkommen, dass es gerade für kleinere Kommunen immer schwieriger werde, einer bedarfsgerechten Personalentwicklung gerecht zu werden. Durch Vakanzen bliebe auch mal Arbeit liegen. „Wir müssen uns auch die Frage stellen, ob alle auferlegten Aufgaben von der Verwaltung übernommen werden müssen“, fragte der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Die gute Nachricht folgte prompt: Sämtliche in 2021 vakanten Stellen konnten nachbesetzt werden. Und den Ratsmitgliedern wurden einige Veränderungen präsentiert.

Markus Lask als Fachbereichsleiter Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung, Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing oder gleich zwei neue Mitarbeiter am Bauhof – nur drei Beispiele für Stellenveränderungen im Rathauspersonal. Ein Kraftakt, wie Werner Stödtke betonte. Aber auch ein Ergebnis der Konzepte, die sich die Verwaltung als Antwort auf die Entwicklung vom kommunalen Stellenmarkt hin zu einem „Bewerbermarkt“ zu eigen gemacht habe.

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Der Wettbewerb um die „besten Köpfe“ nehme gerade im kommunalen Bereich beständig zu. Unter Berücksichtigung der bestehenden Bedingungen am Arbeitsmarkt werde hier für kleinere Kommunen durchaus ein Wettbewerbsnachteil gesehen.

Wettbewerb um die ‚besten Köpfe‘

Die Feststellung der Gemeindeprüfanstalt NRW aus dem Jahre 2018, dass „die Verwaltung der Gemeinde Südlohn im interkommunalen Vergleich bisher über einen äußerst schmalen Personalbestand verfügt und gerade bei langfristigen Ausfällen Probleme bekommt“, trifft weiterhin zu, so ist es der Sitzungsvorlage zu entnehmen.

2021 galt es, Vakanzen, längere Krankheiten und Kuren von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch den aktiven Personalbestand auszugleichen. Eine nicht zu unterschätzende Mehrbelastung.

Markus Lask hat die Fachbereichsleitung Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung von Bürgermeister Werner Stödtke übernommen. Eine Veränderung in der Personalentwicklung im Jahr 2021.

Markus Lask hat die Fachbereichsleitung Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung von Bürgermeister Werner Stödtke übernommen. Eine Veränderung in der Personalentwicklung im Jahr 2021. © Markus Gehring

Ziel der Gemeinde Südlohn müsse es deshalb sein, als eine attraktive, moderne und familienfreundliche Arbeitgeberin angesehen zu werden. Ein moderner Internetauftritt, die aktive Präsenz in den sozialen Medien und ein neues Layout der Stellenausschreibungen sehe man als erste Schritte in diese Richtung.

„Vor allem müssen wir weiter verstärkt selbst ausbilden und über weiche Faktoren Anreize setzen“, erklärte der Bürgermeister. Das Homeoffice habe man bereits vor der Pandemie entdeckt, ebenso denke er an Modelle wie das Jobsharing. Grundsätzlich sei es Ansporn, über attraktive Modelle die Nachwuchskräfte auch langfristig zu binden.

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Die Stellenanzahl im Bereich „Beamte“ konnte mit acht Stellen konstant gehalten werden. Eine A13-Stelle wird nach Ausscheiden des Stelleninhabers (ATZ) zum 1. März 2022 in eine A11-Stelle umgewandelt. In der Besoldungsgruppe A13 liegt der Tarif je nach Erfahrungsstufe zwischen rund 4500 und 5500 Euro, bei A11 entsprechend zwischen 3400 und 4500 Euro.

Diese A11-Stelle wird im Bereich Finanzen angesiedelt. Die aktuell stark verdichtete Arbeitssituation im Bereich Finanzen, die Vorbereitungen auf einen Umstieg zu einer neuen Finanzsoftware, Tätigkeiten im Aufgabenbereich der Wirtschaftsförderung und im Controlling machten diese zusätzlich einzurichtende Stelle erforderlich.

Beamtenstellen werden stärker nachgefragt

Generell sei der Trend zu beobachten, dass bei Stellenausschreibungen die Stelle, die als Beamtenstellen ausgewiesen werden, stärker nachgefragt werden. So war eine Ausschreibung im Bereich Bauverwaltung erst nach erneuter Ausschreibung als Beamtenstelle erfolgreich zu besetzen.

Bei den tariflich Beschäftigten wurde vor allem dem Umstand des gestiegenen Personalbedarfs am Bauhof Rechnung getragen. Das belegte jüngst auch das Organisationsgutachten.

Die finanziellen Konsequenzen: Die Nachbesetzung von bisher vakanten Stellen führte nicht zu einem erhöhten Personalaufwand. Bedingt durch zusätzliche Aufgaben – Beispiel Klimamanagement – sowie die leichte Erhöhung von Stellenanteilen und Höhergruppierungen im Rahmen der Personalentwicklung wird sich der Personalaufwand zukünftig erhöhen, erfuhr der Rat. Die Veränderungen im Jahr 2022 seien jedoch eher als moderat zu bezeichnen. Für Personal- und Versorgungsaufwendungen werden vorerst knapp vier Millionen Euro veranschlagt.

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Es wird grundsätzlich geprüft, inwieweit eine Gegenfinanzierung von Personalkosten durch aufgelegte Förderprogramme möglich ist. Dies konnte bei den Stellen Klimaschutzmanagerin und Schulsozialarbeit erfolgreich umgesetzt werden (Förderungen vom Land NRW). Ebenso müssten Personalkostensenkungspotenziale durch interkommunale Zusammenarbeit erkannt werden, so Stödtke.

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