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26.500 Euro gegen Corona-Defizite: Schulen und Jugendwerk entwickeln Ideen
Aufholen nach Corona
Kinder und Jugendliche haben in der Coronakrise viel verpasst. Um diese Lücken zu schließen, haben Bund und Land ein Aktionsprogramm aufgelegt. Über den Einsatz stimmt man sich in Südlohn ab.
Land und Bund haben das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ für Kinder und Jugendliche aufgelegt. Damit sollen Maßnahmen gefördert werden, um Defizite aus der Pandemiezeit zu kompensieren. Auch die Gemeinde Südlohn partizipiert daran. 26.500 Euro stehen bereit, erklärte Markus Lask, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, im Schulausschuss. Über die konkrete Vergabe stimme man sich aktuell mit dem Kreis Borken sowie mit den beiden Grundschulen ab.
Und Ideen gibt es schon: An bestimmte Fördermaterialien denkt zum Beispiel Barbara Altena, kommissarische Leiterin der von-Galen-Grundschule in Oeding nach. Als Zielgruppe fasste Friederike Voß, Schulleiterin an der St. Vitus-Schule Südlohn, Kinder in den Blick, die während des Distanzunterrichts schwer zu erreichen waren. Dass man sich auch beim Jugendwerk mit dem Programm beschäftige, bestätigte Geschäftsführer Markus Wellermann.
Pädagogische Arbeit statt Pandemieverwaltung
Im Ausschuss kam daraufhin die Frage auf, wie es den Schülerinnen und Schülern nach den Lockdowns gehe. „Vor den Sommerferien habe wir alle aufgeatmet. Dass die Zahlen nun wieder steigen, zeigt uns, dass wir einen Weg mit dem Virus finden müssen“, erklärte Barbara Altena. Die Konzepte hätten sich bewährt, die Lolli-Testung eingespielt, in vielen Dingen gebe es Routine. „Statt Aufholen nach Corona sollten wir besser Wiederanfangen nach Corona sagen.“ Es sei einfach ein tolles Gefühl, wieder Walderlebnistage oder Radfahrübungen durchführen zu können.
Friederike Voß sei jüngst von einer Kollegin angesprochen worden, was für ein Gefühl es sei, im Musikunterricht wieder singen zu dürfen. Auch dass man zumindest die Schulhöfe wieder ohne Maske betreten dürfe, sei befreiend. „Es tut so gut, dass wir die Einschränkungen Schritt für Schritt zurückfahren können. So können wir den Fokus endlich wieder auf unsere pädagogische Arbeit statt auf das Verwalten der Pandemie legen“, so Voß.
Den Kindern fehlten vor allem gruppendynamische Prozesse. Auch deshalb könnte man aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ ein Event organisieren, dass das Gemeinschaftsgefühl stärke. Ansonsten zeigten sich die Kinder „enorm flexibel“: „Wenn Maske, dann ist halt Maske“, nannte Voß ein Beispiel.