Es ist einer der Orte, um den sich zahlreiche Sagen und Legenden ranken – die Hilgenbergkapelle am Kapellenplatz 8 in Stadtlohn. Dabei geht es um eine gestohlene Marienfigur, die sogenannten „Törlichter“ oder aber auch um einen goldenen Sag, in dem ein Sachsenfürst begraben liegen soll.
Wer mit diesen Geschichten nichts anfangen kann, für den ist nun Abhilfe geschaffen. Die Bürgerstiftung Westmünsterland hat zusammen mit 18 jungen Autoren ein medienpädagogisches Projekt gestartet. Dazu recherchierten Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren alte Märchen und Erzählungen aus ihre Heimatregion – am Ende entstanden daraus drei Hörspielfolgen.
Der Protagonist dieser Geschichten ist das Gespenst „Blinkie“, dem Johanna Ebber aus Borken ihre Stimme leiht. Wenn Blinkie nachts nicht einschlafen kann, erzählt ihm sein Großvater Alcedo, gesprochen von Thomas Gärtner, schaurige Gute-Nacht-Geschichten. Eine davon spielt an der Berkel in Stadtlohn, genauer: an der Hilgenbergkapelle.
Dabei geht es um eine Pilgergruppe aus Münster, die sich auf den Weg zu der Stadtlohner Kapelle gemacht hat, um dort eine bekannte Marienstatue zu besichtigen. Während ihrer Reise begegnen ihnen nicht nur andere Pilger, sondern ihnen werden auch mystische Geschichten über den Ort erzählt. So soll hier eine Hexe leben, die kurz vor Ankunft der Pilger die berüchtigte Marienfigur aus der Kapelle gestohlen haben soll.
Am Ende trifft die Gruppe auf ein Mädchen, die sich später als Seherin ausgibt. Sie berichtet der Gruppe, dass die Statue nun an einem anderen Ort ist, um dort Gutes zu tun. An ihrer Stelle sorgt ein goldener Sarg für das Wohl der Menschen, ein berühmter Sachsenfürst soll wohl darin begraben liegen.
Drei „Blinkie“-Folgen
Doch das ist nicht die einzige Gute-Nacht-Geschichte, die Blinkie zu hören bekommt. Es gibt außerdem eine Folge über Vreden, „Blinkie und der feurige Schatz“ und eine Gescheraner Folge „Blinkie und der Ruf der Glocke“. Erarbeitet wurden diese Geschichten von den Schülerinnen und Schülern in den jeweiligen Arbeitsgruppen.
Ein erster Schritt war die Recherche, dafür verbrachten die Schüler einen Tag im Kult in Vreden mit Dr. Volker Tschuschke, der ihnen dort Unterlagen, Karten und verschiedenste Materialien zur Verfügung stellte. Dann erarbeiteten die Teams die Geschichten, die Dialoge schrieb Buchautor Klaus Uhlenbrock. Zum Schluss wurden diese dann von den Kindern eingesprochen.
Mit den Geschichten sollen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene eingeladen werden, ihre Heimat einmal neu zu entdecken. Die einzelnen Folgen können über QR-Codes an der Bücherei oder beim Stadtlohner Stadtmarketing angehört werden.
In Kooperation mit der St.-Otger-Bücherei Stadtlohn und dem Stadtlohner Jugendwerk bietet die Bürgerstiftung Westmünsterland in der letzten Woche der Sommerferien (31. Juli bis 4. August) ein Hörspiel-Workshop an. Dort haben Kinder die Möglichkeit, eigene Geschichten einzusprechen und selbst zu schreiben. Anmeldungen dazu an: info@buergerstiftung-wml.de.
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