Sechs Brände innerhalb von zwei Wochen in Siedlung
Komopinstenviertel
Jochen Klümper ist stinksauer. Unbekannte haben am Mittwochabend seine Zypressenhecke am Brahmsweg in Brand gesetzt. Zum Glück hatte die Feuerwehr nur einen kurzen Anfahrtsweg, sonst wäre das Feuer auch auf das Wohnhaus übergegangen. Da es in den letzten Wochen mehrere Vorfälle in der Siedlung gab, ist die Polizei nun auf der Suche nach den Brandstiftern.

Jochen Klümper vor den Resten der 35 Jahre alten Hecke. Rund acht Meter sind abgebrannt.
Gegen 19 Uhr kam Klümper am Mittwochabend nach Hause. Da war alles noch in Ordnung. Gegen 19.15 Uhr bemerkte ein Nachbar, dass die Hecke vor dem Haus lichterloh brannte und alarmierte die Feuerwehr. "Wir haben noch versucht, das Feuer mit einem Gartenschlauch zu löschen, aber die Hitze war enorm", beschreibt Jochen Klümper die Situation.
Kinder nicht zuhause
Als die Feuerwehr eintraf, war das Feuer bis auf eineinhalb Meter an das Wohnhaus geraten. Direkt an der Hecke ist ein Fenster, hinter dem ein Gästezimmer und die Kinderzimmer untergebracht sind. "Gott sei Dank waren die Kinder nicht zu Hause. Die sind erst gekommen, als die Feuerwehr wieder weg war", sagt der Vater von einem vier- und siebenjährigen Kind. "Man mag gar nicht daran denken, wenn das nachts passiert wäre, wie die anderen Brände, die es in letzter Zeit hier gegeben hat", so der 43-Jährige weiter. Die Familie hat in der Nacht kaum ein Auge zugemacht.
Das Feuer in der Hecke ist etwa in der Mitte ausgebrochen. Am Boden des Brandherdes konnte die Polizei eine Blechdose sicherstellen. "Ob das die Brandursache ist, konnte die Kripo nicht sagen. Allerdings lag die Dose da vorher nicht, wir haben gerade erst den Rasen an der Stelle gemäht, da machen wir auch immer die Hecke sauber", so Klümper.
Durch die starke Hitzeentwicklung zerplatzte die Scheibe einer gegenüberliegenden Terrassenüberdachung und auch die Sträucher auf der gegenüberliegenden Seite sind angesengt.
Notruf 112 wählen
Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Aufgrund der Zeugenaussagen von Mittwochabend sehen die Ermittler nun auch einen Zusammenhang mit den anderen Vorfällen in der Nachbarschaft. Diese wurden bislang jedoch nicht bei der Polizei angezeigt. Daher bittet die Polizei darum, alle Brände die im Bereich von Mozartwinkel, Schubertstraße und angrenzenden Bereichen aufgetreten sind, zu melden.
Bereits am 11. und 12. August brannte im Mozartwinkel eine Mülltonne und am 21. August ein Schuttcontainer auf der Schubertstraße. Laut Klümper gab es noch weitere Mülltonnenbrände, unter anderem in einem Carport in der Nachbarschaft, die von den Anwohnern selbst gelöscht wurden, ohne die Feuerwehr - und somit auch die Polizei - zu alarmieren.
Auch die Feuerwehr geht mittlerweile von einem Feuerteufel aus. "Sechs Brände im Umkreis von wenigen hundert Metern in den letzten beiden Wochen sprechen dafür", erklärt Markus Vennemann von der Stadtlohner Feuerwehr. Er rät Anwohnern, die Augen offen zu halten und im Falle eines Brandes sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 zu alarmieren, um eine Gefahr für Leib und Leben zu minimieren.