DJK-Aktionstag begeistert junge Sportler
50 Jahre Judoabteilung
Kinder wollen bewegt werden. Dieser Grundsatz gilt trotz veränderter Rahmenbedingungen seit Jahrzehnten. Und so hatte die DJK Eintracht Stadtlohn ein gutes Gespür, zum 50-jährigen Bestehen der Judoabteilung zu einem Aktionstag für Kinder einzuladen.
Der Erfolg war schon zu Beginn des Samstags messbar: Über 25 Kinder tummelten sich im Judozentrum an der Südstraße und strotzten nur so vor Energie. Erste Hindernisse räumten sie schnell aus dem Weg: Eine kleine Fingerverletzung wurde mit einem Pflaster versorgt. Für das Betreten der Halle mit Schuhen hatte der Sportliche Leiter Arseni Kurmaz die übliche Konsequenz parat - mit Augenzwinkern: eine Cola für alle.
Das Eis war schnell gebrochen, Berührungsängste kennen Kinder im Sport ohnehin kaum. Schnell stand fest: Auf das sechsköpfige Trainerteam um Tom Anschlag, Milena Südhoff, Annalena Stapper, Jonas Harmeling, Leonie Olbers und Fabian Niehues sollte ein "arbeitsreicher" Tag warten. Ein Tag, an dem Spaß an der Gemeinschaft mit sportlichem Wettbewerb gepaart wurde.
Kennenlernrunde
Den Überblick behielt stets Arseni Kurmaz. Er versammelte die Gruppe sogleich zu einer kleinen Kennenlernrunde auf der Matte. Es kehrte Ruhe ein. Judo ist schließlich von markanten Tugenden geprägt: "Wir schlagen und treten nicht, wir kämpfen", stellte Kurmaz klar. Die Einordnung als Kampfsport sei wörtlich zu nehmen. Respekt und Wertschätzung dem Gegner gegenüber, Fairness, Hilfsbereitschaft, Disziplin - der Judosport vermittelt in seinem Ursprung nachhaltige Werte.
"Wir halten uns an Regeln", sagte Kurmaz. Eine davon sei Pünktlichkeit. Und: "Wenn etwas ist, immer erst den Trainer fragen. Bei uns gibt es keine Alleingänge." Wer Übungen entgegen der Anweisung ausführte, für den waren gerne auch mal Kniebeugen angesagt. In den Liegestütz musste zunächst aber das Trainerteam - ein Mitglied war eben unpünktlich auf der Matte erschienen.
Sport und Denkaufgaben
Nach dem Aufwärmen ging es zunächst an die Koordination. Die Teilnehmer bildeten sechs Teams, um in Kleingruppen zu arbeiten. Und um im Anschluss an das gemeinsame Pizzaessen am Nachmittag in den Wettbewerb zu treten.
Es ging unter anderem in einen Hindernisparcours, beim Tauziehen mussten neben Arseni Kurmaz auch aktuelle und frühere Mannschaftskameraden von ihm in den Ring steigen. Auch wurden sportliche Leistungen mit Denksportaufgaben verbunden. In kleinen Wettkampfspielen konnten die Teams Punkte sammeln, die in einer Gesamtwertung addiert wurden. Somit standen am Ende des Tages auch "offiziell" Sieger fest. Doch das spielte nur eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt standen der Spaß und die Idee, dass sich Kinder in ihrer Bewegung frei entfalten sollen.
Wichtige Nachwuchsarbeit
Die großen Erfolge der DJK-Judokas liegen schon etwas zurück: Erfolge bei nationalen und internationalen Meisterschaften in den 80er- und 90er Jahren, Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, Damen-Bundesliga, Landesleistungsstützpunkt. Aber auch heute noch gibt es Beispiele wie Annalena Stapper, die jüngst an den Deutschen Einzelmeisterschaften teilgenommen hat.
Zeiten haben sich geändert, eines hat der Verein in fünf Jahrzehnten aber nie aus den Augen verloren: die Nachwuchsarbeit, ob im Leistungs- oder Breitensport. Davon überzeugte sich beim Aktionstag auch Davor Martinko, neben Bernhard Südhoff einer der beiden Abteilungsgründer im Jahr 1966, persönlich. Die Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren konnten noch etwas von diesem Tag mit nach Hause nehmen: Werte fürs Leben, die sich der ein oder andere womöglich auch über den Sport im Verein bewahrt.